Über aktuelle Probleme
und Fehlentwicklungen wie
-Arbeitlosigkeit
-ruinöse Konkurenz
-Demokratiedefezit
steige ich ein und entwickle
meinen Entwurf einer zukunfts-
gerichteten Politik, die über die
nächste Legislaturperiode und
die Wiederwahl hinaus, eine neue,
tragfähige Grundlage schaffen will :
Karl-Heinz Falkenburger
DIE POLITIK DES ICH
oder
VO M
G E M E I N - W E S E N
UND WIE WIR IHM ABGEWÖHNEN KÖNNEN
GEMEIN ZU SEIN
ZÜNDSTOFF FÜR EINE NEUE POLITISCHE DISKUSSION
Kapitelübersicht
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Einleitung 2
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Das Fundament 5
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Herr über die eigenen Verhältnisse 9
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Dreigliederung 18
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Wesen des Geldes 21
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Schandtaten 28
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Die Therapie des Geldes 29
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Kernproblem Arbeitslosigkeit 39
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Ausblick auf Europa 51
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Kernproblem Konkurrenz 55
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Die Selbstverwaltung der Wirtschaft 57
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Kernproblem Billiger, koste es ... 59
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Globaler Ausblick 59
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Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit 62
I. Einleitung
Die Deutsche Sprache ist wunderbar.
Sie hat einen sympathischen Hang zur Wahrheit.
So bezeichnet sie das, was unseren Staat ausmacht, ihn bildet, sehr aufrichtig als Gemein – Wesen.
Jedes Wort für sich hat seine Bedeutung – und vielleicht ist es dieses sehr fein Balancierte und Nuancierte was viele Ausländer meinen, wenn sie sagen : Deutsche Sprache – schwere Sprache.
In der Tat ist mit dem Wortanteil gemein eine sehr hohe Kunst des Ausdrucks geschaffen : schließt er doch ein, sowohl
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das hohe Ansinnen, sehr auf das Gemein-Wohl zu achten, dass Allen Verpflichtete im Zentrum der Aufmerksamkeit zu haben.
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hat aber genauso das glatte Gegenteil in sich, die Summe alles a-sozialen, nur auf Einzelinteressen Zielende gemeine, im Sinne von niederträchtig, moralisch verwerflich ...
kurz um unterste Schublade, richtig mies und fies.
Wie Recht doch unser Sprach-Geist hat und wie gut er diese überaus heikle Materie durchschaut -
wie er UNS durchschaut !
Der Staat, die soziale Gemeinschaft ist tatsächlich dieses sehr schillernde
Gemein-Wesen
in dem beide beschriebenen Anteile sich mischen und gemischt werden.
Aufgabe der Politik WÄRE es, die Lösungen dafür zu schaffen, dass das Niederträchtige im Zaum gehalten wird, der Egoismus in Schranken gewiesen, das Fiese und Miese nicht die Oberhand gewinnt.
Würden Sie diese Sätze als Präambel eines neuen Grundgesetzes unterschreiben ?
Dann ist das Folgende Ihr Buch !
Denn sie stimmen mit mir überein, dass die gegenwärtige Politik ihre Aufgabe nicht erfüllt.
Im Grundgesetz steht zwar : „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.
Leider haben unsere Vorfahren aber vergessen die Instrumente zu benennen, die sie wirklich schützen können.
Peter Hartz, ( nach seiner Verurteilung in der VW- Betriebsrats-Affäre, mit aufgeflogenen einschlägigen Lust-Reisen, offenkundig geworden ) selbst „Dreck am Stecken“ - hat es jedenfalls im IV. Anlauf geschafft, die Würde des Arbeitslosen endgültig in den Dreck zu treten.
Damit stehen wir schon inmitten des Kernproblems Nr. 1 :
Wieso ist der Mensch, der einen Arbeitsplatz hat – gleicher ?
oder anders herum
Wieso ist ein arbeitsloser Mensch - weniger Mensch ?
Vor dem Gesetz sind wir alle gleich -
aber hinterher ?
Wer gibt irgend jemandem das Recht, einen (Langzeit-) Arbeitslosen zum Untermenschen zu degradieren und so zu tun, als sei dieser selbst, persönlich verantwortlich dafür, dass sein früherer Chef eine Niederlassung in Tschechien, in China in ... ... aufgemacht hat, weil dort billiger zu produzieren ist und sein Arbeitsplatz jetzt einem Tschechen oder Chinesen, ... gehört ?
Darf so etwas persönlich zurechenbare Schuld sein ?
Wenn jemand Schuld zugewiesen werden kann, dann doch in erster Linie den Politikern, die die Globalisierung betrieben haben, weil die steigenden Außenhandelsbilanzen allen Grund zur Freude boten.
Erst wurden mit feinen Gewinnen Waren exportiert und man hat sich „gebauchpinselt“ gefühlt,
wenn Delegationen von Schwellenländern in Scharen kamen um sich anzuschauen, wie WIR es doch so herrlich weit gebracht haben.
Aber andere Menschen, andere Nationen sind doch nicht dümmer !
Sie haben es schnell gelernt, das Wie und forderten und fordern immer mehr ihren Teil am Erfolgskuchen ein.
Was also sollte den vom Erfolg verwöhnten westlichen Industrienationen aus der Patsche helfen ?
Der niederere Preis.
Damit sind wir beim Kernproblem Nr. 2 :
Billiger – koste es was es wolle !
Es war doch an drei Fingern ab zu zählen, dass dies zu Arbeitsplatzverlusten führen muss, durch
Und als das ausgereizt war, „half“ dem Exportweltmeister nur noch die Arbeit selbst zu exportieren in so genannte Billig-Lohnländer.
Es gehört wesentlich mehr dazu nicht zu sehen, wo der beschriebene, galoppierende Globalisierungsprozess hinführt : z. B. satte, behäbige Schläfrigkeit, „Nach-mir-die-Sintflut-Haltung“, Nicht -Wahr-Haben-Wollen, Weg-Schauen, Feigheit, Angst ... ... .
Jedes offene Auge hingegen, jeder klare Verstand muss sehen, dass bei diesem durch und durch niederträchtigen, miesen und fiesen Spiel am Ende nur die globale und katastrophale Schlägerei
herauskommen wird !
Damit wären wir beim Kernproblem Nr. 3 :
Konkurrenz – bis dass der Tod uns scheidet !
Die unweigerlich daraus resultierenden Folgen haben bereits in den 70-er Jahren einen wahrhaftigen Menschen veranlasst, als Bundestagsabgeordneten seine CDU -Reihen zu verlassen, weil er nicht die Augen verschloss, vor der Wirklichkeit. Er hat seinen Klarblick niedergeschrieben in dem Buch „Ein Planet wird geplündert“. Sein Name ist Herbert Gruhl .
Schon er hatte die Gründung einer neuen Partei für zwingend erforderlich gehalten. Leider war die Zeit , - im Wesentlichen muss ich sagen : die GRÜNEN – damals nicht reif genug. Herbert Gruhl wollte bis in die Mitte der Wähler die Vernünftigen bündeln, um das Schlimme, das er kommen sah zu verhindern. Der damalige Egoismus der vielfältigen, allzu sehr mit sich selbst beschäftigten Flügel und Strömungen innerhalb der Grünen, hat mit dem ganzen, damals heftig ausgetragenen Hick-Hack genau diese Wählermitte vergrault. Damit war die Chance vertan, die Kräfte zersplittert, die doch nur gemeinsam hätten etwas Zentrales bewegen können. Die gesamte Klimaschutzdiskussion wäre heute bereits auf einem ganz anderen prak-tischen Niveau, wenn Herbert Gruhls Impuls mit 10 und mehr Prozent der Wählerstimmen schon viel früher zur Regierungsbeteiligung geführt hätte. Die „ödp“, die Gruhls Gedanken aufgenommen hat, wurde zur Splittergruppe. Der Wähler ließ sie bis heute unter der 5 % Hürde verhungern.
Man kann nicht zutreffender als wie Herbert Gruhl mit seinem Buchtitel ausdrücken, was seither die Erde durch uns Menschen getroffen hat und was jetzt mit der Klimaerwärmung und allen bestens bekannten Pro-blemen, wie befürchtet, auf uns zurückfällt.
Plünderer sind keine Demokraten, besitzen keine feinen Manieren und halten sich nicht an gute Sitten, sind rücksichtslos und in Eile.
Wo sind die Gesetze und Einrichtungen, die ihnen das Handwerk legen, die sie hinter Schloß und Riegel bringen, wohin sie gehören ?
Was sind die bestehenden Gesetze für Gesetze, die so etwas zulassen, für Recht erklären ?
Wer hat sie so schlecht und unwirksam gemacht ?
Wer hat so schlechte Politiker ins Amt gewählt ?
Was sind das für Menschen, die diese Produkte täglich kaufen und benützen, die von Plünderern hergestellt und verkauft werden ?
Können Menschen so schlecht sein ?
Wer sind diese niederträchtigen, diese echt Miesen und Fiesen ?
Wir !
Die gute Nachricht zuerst : Wenn Wir es sind, sind wir leicht zu kriegen.
Jeder kennt sich, sieht sich, seinen eigenen Fiesling jeden Morgen im Spiegel und hat seinen Kreis von Freunden, Verwandten und Bekannten.
Jetzt die Schlechte Nachricht : Die Plünderer, die Fieslinge, wir, sind sehr raffiniert, überaus geschickt und schlau.
Es gibt deshalb immer nur praktische Lösungen auf Zeit !
Wir sind eben durchaus auch auf niederträchtigem Gebiet sehr erfinderisch und haben nach geraumer Zeit den neuen Trick heraus gefunden und das eigene Fiese und Miese geht wieder mit uns durch, hat wieder das Schlupfloch im besagten Gemeinwesen gefunden, um sein Unwesen zu treiben. Als Beispiel sei an die Einführung der Quellensteuer unter der Regierung Kohl/Weigel erinnert. Es ist durch die Skandale hinläng-lich bekannt geworden, dass sehr viele gut Situierte mit Hilfe von Banken Wege gefunden haben, ihr Geld in Steueroasen, z. B. nach Lichtenstein oder Luxemburg, zu transferieren. Das Ganze gipfelte in der abso-luten Hilflosigkeit, staatlicherseits auf Strafverfolgung zu verzichten, wenn der Sünder nur sein Geld wieder zurück bringt.
Auf einen Satz gebracht : baue ich einen Zaun, muss ich immer auf der Hut sein vor der Hochkonjunktur geeigneter „Leitern“.
Es gibt keine Endlösung. Es gibt nur Lösungen auf Zeit für Probleme auf Zeit.Das ist aber bereits der erste Schritt zum Weiterkommen :
1. Der bewusste Abschied von der nicht leistbaren Endlösung.
2. Die erkannte Notwendigkeit auf solche Einrichtungen zu setzen, die das nicht endgültig weg zu kriegende Übel zumindest im Zaum halten können.
3. Das bewusste Stärken der anderen Seite – unserer Fähigkeit uns zu einem moralischen Wesen zu entwickeln.
II. Das Fundament
Was beim Zahnarzt gilt : Vorbeugen ist besser als Bohren – empfiehlt sich auch für unser Gemeinwesen. Die Vorbeugung, dass sich Verlegen auf pflegende und schützende Maßnahmen und Einrichtungen, ist der schmerzhaften Reparatur bereits eingetretener Schäden vorzuziehen.
Wir haben aber nicht nur die Umwelt-Probleme, die uns allen Grund geben, auf die Prävention zu setzen. Jacques Lusseyran prägte (etwa zur selben Zeit veröffentlicht wie Herbert Gruhl's Buch) den Begriff der Verschmutzung des Ich, mit der er (-als Blinder ) auf die Gefahren, die unserer INNEN-Welt drohen, aufmerksam machen wollte. Mit Schlagworten wie Reizüberflutung, wachsender Fernseh-Konsum, den ca. 18.000 gesehenen Morden, die ein 18 Jähriger damit bereits intus hat, der zunehmenden „Virtualisierung der Erfahrungswelt“, dem „immer – früher - immer – mehr“, der immer aufdringlicher werdenden „Durch-sexualisierung“ der gesamten Gesellschaft, sind Gefahren, Angriffe und Schädigungen auf unser ICH ange-sprochen, die ebenso fatale Folgen nach sich ziehen werden, wie unsere Umweltsünden.
Wer dazu sich wissenschaftlich gut fundiert informieren will, sei an Professor, Dr. Dr. Manfred Spitzer von der Uni-Klinik Ulm verwiesen, der mit seinen Forschungsarbeiten zur Neurobiologie des Lernens, bahn-brechende Erkenntnisse gewonnen hat, die aber auch zu einem radikalen Umdenken in genau dieser Richtung Anlass geben.
Ereignisse, wie der unfassbare „Amoklauf“ eines ausgeschlossenen Schülers in Erfurt, kündigen ameri-kanische Verhältnisse in Deutschland an. Die erschreckende Zunahme der Gewalt schon unter Jugend-lichen, sollte Mahnung genug sein : das Maß des Verkraftbaren ist überschritten !
Wenn wir nicht konsequent wieder beginnen auf Qualität und Quantität unserer gesamten Sinnes-Welt zu achten, werden wir auch auf diesem Feld unweigerlich ernten müssen, was wir gesät haben.
Wir selbst sind also die Niederträchtigen, die mit jeder Kaufentscheidung, mit jeder Wahl einer Partei, eines Repräsentanten, vor allem aber mit unserer satten, wohlgenährten Schläfrigkeit, unserem sich es gut gehen lassen, dem fatalen Irrglauben, man kann ja sowieso nichts machen und der schlichten Illusion, die Probleme seien ja weit weg, dem Fiesen und Miesen Raum geben.
Solange ich nicht selbst betroffen bin, kriege ich meinen Allerwertesten nicht hoch, geht es mir an dem-selben vorbei. Es ist unser aller Menschlich-Allzumenschliches – meines auch - ; es ist was jeder Einzelne als seinen inneren Schweinehund kennt, was sich auch im Großen, in der Summe aller inneren Schweine-hunde als das Erz-Gemeine im Gemein-Wesen auswirkt.
Jeder kämpft doch mit sich, wenn er einen Geldbeutel mit 1000,- € findet, ob er ihn tatsächlich zum Fund-büro bringt. Nobody is perfekt als Mensch und die wo es wirklich sind, sind schon im Himmel.
Was folgt aus dieser Erkenntnis ?
In der Psychotherapie beginnt die Heilung immer mit dem Anerkennen dessen was ist !
Wenn zum Mensch-Sein gehört, dass es immer wieder auch „menschelt“, dann muss zu den Grundvoraussetzungen eines Gemeinwesens zählen - und zwar an oberster Stelle : die unausgesetzte intensive Stärkung und Pflege unseres aufrichtigen, ehrlichen, selbstlosen und charakterstarken Ich's.
Dieses im Guten, Wahren und Schönen gegründete, gestärkte und gepflegte Ich, ist der einzige Garant für Moralität.
Lassen wir es daran mangeln, sägen wir nicht nur den einzigen Ast ab, auf dem sich sicher sitzen lässt, sondern die gesamte Wurzel der Menschheit.
Für die Praxis heißt das nichts geringeres, als das in allem was Erziehung, Schule, Ausbildung, Forschung und Lehre ist, immer und an oberster Stelle dieses Gründen des Menschenwesens stehen muss ! Wir graben unserer Kultur, unserem Mensch-Sein sonst von vornherein das Wasser ab.
Jeder der nachher einem erwachsenen Menschen begegnen will, der ihm zuvorkommend, verständnisvoll, hilfsbereit, nicht nur auf den eigenen Vorteil schielend ... - kurz - menschlich entgegen tritt, muss also wünschen, muss beitragen wollen, dass die Erziehungs- Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten für diesen Menschen, so optimal wie möglich gegeben sind, um diese Menschlichkeit im besten Sinne aus-bilden zu können.
Jede(r) Verkäufe(r)Inn, jeder (weibliche Form ist entsprechend mit zu denken) Finanzbeamte, jeder Kfz-Mechaniker, jeder Polizist, Steuerberater, Rechtsanwalt, Psychotherapeut und Seelsorger, Firmenchef, ... ... aber logischerweise auch jeder Erziehende und Lehrer, muss seine Mitmenschlichkeit so stark wie möglich ausbilden, entfalten dürfen und sollen.
Ohne diese zu setzende Priorität muss uns doch allen klar sein, dass wir immer und überall, in jeder Amts-stube, Werkhalle, Büro, Schule, Krankenhaus, Altersheim ... den Mangel an Menschlichkeit beklagen werden. Wer den guten Menschen – in der Summe – das gute Gemeinwesen haben will, muss immer und an erster Stelle für die gute Entwicklung, Förderung und Stärkung des Menschlichen in der Erziehung und Aus-bildung Sorge tragen.
Nur der echte Pädagoge, mit Herzblut und Engagement, mit Idealismus und Vorbildfunktion kann unser Mann und unsere Frau sein. Dieser Voll-Engagierte, mit dem Herz am rechten Fleck, wird aber niemals „Massenware“ (bitte der Kürze wegen um Nachsicht) sein, sondern immer individuell.
Ein zu bildender Kindergarten, erst recht eine Schule und mehr noch eine Universität, wird also immer eine Ansammlung von stark ausgeprägten Menschen sein, alle hoch individuell, die in der Praxis das schwierigste aller Kunstwerke in Szene setzen sollen : das Bilden von lebendigen Erziehungsgemeinschaften.
Alle Eltern, die als Familie die kleinste Erziehungsgemeinschaft Tag für Tag versuchen zu realisieren, wissen bestens von was ich rede.
Würden Sie als Eltern sich rein reden lassen wollen , von Außen ?
Hätte das einen Wert ?
Erziehung kann nur individuell verantwortet werden, denn ich erziehe immer aus meinen eigenen Kräften, Schwächen und individuellen Voraussetzungen heraus. Es hat keinerlei Sinn, dafür irgendwelche staatlichen Vorschriften zu erlassen – abgesehen vom Strafgesetzbuch.
Die Erziehungsgemeinschaften müssen frei sein, müssen rein und zuallererst nur und noch einmal nur pädagogischen Gesichtspunkten folgen dürfen. Alles andere ist von Übel !
Das führt konsequent zu Ende gedacht dazu, dass der Staat nur für die möglichst optimale Finanzierung zu-ständig sein kann, aber inhaltlich jede Erziehungsgemeinschaft frei sein und auch das Recht haben muss, dass zugewiesene Geld selbst zu verwalten und nach pädagogischen Notwendigkeiten auszugeben.
Die einzige Gewähr für die von Generation zu Generation zu erhaltende, zu fördernde und zu festigende Moralität des Menschen, ist ein diesem Ziel sich selbst verpflichtendes – ansonsten aber völlig freies Er-ziehungswesen.
Es müsste uns jede Summe wert sein und allerhöchste Achtung und Wertschätzung genießen.
Nichts, überhaupt gar nichts in der Welt kann helfen das Fundament eines guten Gemeinwesens zu bilden, als die Pädagogik, die es versteht den Funken für das Gute, Wahre und Schöne in jeder Generation neu überspringen zu lassen, ihn zu entfachen und zur steten, starken Flamme des wahrhaft gegründeten, erwachsenen Menschen werden zu lassen.
Dieses Fundament ist nicht billiger zu haben, als durch das Vertrauen in diejenigen Menschenherzen, die sich den Beruf des Pädagogen erwählen und aus freiem Entschluss sich dafür hingeben – aus ihres Herzens Opferkraft !
Kein Gesetz, keine Verwaltungsvorschriften, überhaupt nichts Äußerliches und schon gar kein Zwang, ver-mag dieses zu bewirken. Es ist zwecklos. Das muss uns bewusst werden und klar vor Augen sein.
Das gesamte Erziehungs- und Ausbildungswesen muss unser aller Juwel sein, darauf sollte unser Fokus liegen und DIESE Wertschätzung sollte sichtbar sein - nicht irgendwelche Plattenbauten, viereckige Schachteln mit Zentralheizung !
Hier beginnen wir unseren Weg, hier legen wir das Fundament, hier bilden wir unser Mensch-Sein. Also bitte keinen Geiz !
Kindergärten, Schulen, Universitäten sollten die schönsten Gebäude sein, von weitem als solche zu erkennen, ähnlich wie Kirchen im Mittelalter an den besten Plätzen gelegen, bequem – ohne zehrende Kraftverluste morgens und abends zu erreichen. Und damit sich der Aufwand gleich doppelt lohnt, sollten alle diese Einrichtungen ein reges und reiches geistig-kulturelles Leben entfalten : abends und an den Wochenenden sollten sie Treffpunkt, Heimat und Lebensort vielfältigster kultureller Aktivitäten sein für alle Alters – und Interessengruppen.
Kultur muss schon von Anfang an Gemeinschaftserlebnis sein, fest verankert und als integraler Bestandteil meines Heranwachsen mir in Fleisch und Blut übergehen durch regelmäßige, künstlerisch gestaltete Dar-bietungen des Gelernten vor den Eltern und der Öffentlichkeit. Die Erziehungsgemeinschaften müssen
kulturelle Strahlkraft entfalten durch Theater - und Musikaufführungen, Vorträge, Ausstellungen, Pro-jekte ... durch die gesamte kulturelle Vielfalt.
Als Schüler brauche ich die lebendige Erfahrung, dass Gelerntes nie nur etwas für meine Gehirnzellen ist, dass mir sauer und schwer genug fällt; sondern immer auch etwas, was in der Lage ist, das Leben der Ge-meinschaft, in der ich aufwachse, zu bereichern und zu beleben.
Verfolgt unser ganzes Erziehungs – und Ausbildungswesen dieses skizzierte oberste Ziel, dann wird sich von hier aus auch die Aussicht bieten, dieses gestärkte, gut gegründete Ich nicht weiter zur Arbeit zwingen zu müssen. Vielmehr darf bei allem Einsatz für die Pflege und Ausbildung dieses charakterstarken Ich'es dazu übergegangen werden, den selbst gewollten, freiwilligen Einsatz dieses Ich's für das soziale Ganze voraus zu setzen. Das Ich in unserem Sinne WILL tätig sein, sich verwirklichen und seinen Anteil zur Vollbringung eines positiven, guten Gemein-Wesens leisten.
Es will und wird mithelfen, die Schattenseiten des Egoismus zu bannen, im Zaum zu halten. Es braucht keinen äußeren Zwang mehr zum sozial Sein, sondern nur ausreichend Mittel und Gelegenheit.
Nachdem wir dem Gemeinwesen ein Fundament gelegt haben, eine glasklare Priorität und Werte-Hierarchie, entstehen Konsequenzen.
Nicht nur dass das Erziehen selbst sich dadurch stark verändern wird, die Schule nicht mehr der Ort der bloßen Abtrichterung von Wissen sein kann, die Universität nicht mehr nur der Wissenslieferant der Wirtschaft – das alles sei den sich dann schon zu Wort meldenden Pädagogen und Fachleuten überlassen. Auch das hervorgebrachte Wissen an den Universitäten muss und kann auch nur individuell verantwortet werden. Damit aber die eigentliche Lehre frei von verfälschenden Einflüssen und insbesondere wirtschaft-lichen Zwängen bleiben kann, muss sie unabhängig finanziert sein durch Steuergelder, die ebenfalls selbst verwaltet werden.
Es ist aber klar, dass hier immer fließende Übergänge zur Wirtschaft sein werden. Ziel sollte aber sein, die technische Anwendbarkeit von Wissen ganz klar von der reinen Lehre zu trennen. Wo es um Anwendbarkeit geht muss die Wirtschaft eigene Institute betreiben und diese auch direkt und transparent finanzieren. Das ist nicht mehr Sache des Staates.
Darüber hinaus dürfte aber bereits sich die Ahnung eingestellt haben, dass ein Erziehungs- und Ausbildungs-wesen, dass unser Juwel sein soll, einiges mehr an Geld kosten wird, als die Plattenbau-Ansammlungen zur bloßen Wissensabtrichterung.
Ich hoffe es ist klar geworden, dass bloße Wissensvermittlung kein gegründetes, zum sozialen Verhalten gereiftes Ich hervorbringen kann. Dazu ist es unabdingbar, dass ein GEMEINSCHAFTSLEBEN zum Unterricht hinzu kommen muss : gemeinsame Mahlzeiten von Lehrern und Schülern samt übrigen Schulangestellten, gemeinsame Dienste, gemeinsame Feste, mehrjährige, schulbegleitende Sozialpraktika und auch Industriepraktika (je nach Profil) u. ä. ....(Klassenfahrten und Projekte sind ja bereits vielfach Bestandteil).
Herr Bueb, mit seinem viel diskutierten Buch „Lob der Disziplin“ kann hier Reichhaltiges und Bewährtes aus seiner langjährigen Internat-Erfahrung in „Salem“ berichten. Das Konzept der Waldorfschulen enthält bereits sehr viele Elemente des anvisierten Schulwesens.
Es ist eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass der Lehrer dieses neuen Schulwesens ausschließlich im Angestelltenverhältnis stehen wird und es nur um Gesamtschule und spätestens mit der Pubertät, d. i. ca. mit der 9. Klasse, es sich auch nur um Ganztagsschule handeln kann.
Das „Mehr“ an Unterrichtsstunden darf aber nicht der noch fataleren Verkopfung dienen, sondern muss in Abkehr vom Frontal-Unterricht dem SOZIALEN LERNEN vorbehalten sein und dem gemeinsam auch Spaß haben, was einer Pflege des zum Lernen unverzichtbaren „Klimas“ dient. (Hierzu finden sich bei dem bereits erwähnten Manfred Spitzer fundierte Erkenntnisse). Alles Lernen hat zu berücksichtigen, dass jedes Kind und jeder Jugendliche auch noch ausreichend Kräfte benötigt zur gesunden KÖRPERLICHEN AUS-REIFUNG, ohne die auch das beste Abitur nichts mehr Wert ist, weil die unabdingbare körperliche Belast-barkeit des künftigen Erwachsenen untergraben und geschädigt wurde. Vor diesem Hintergrund sollten durchsichtige, finanzielle Erwägungen wie das 8 jährige Gymnasium – bei unverminderter Stofffülle, ohne Rücksicht auf solche Verluste - noch einmal auf den Prüfstand. Ich sage das aus meiner über 20 jährigen Erfahrung an der gegenüberliegenden Front, der (chronischen) psychischen Erkrankungen, wo ein klarer Trend erkennbar ist, dass immer jüngere Menschen zu uns kommen, die eben nicht mehr genügend belastbar sind. Die Zahl der Frühverrentungen von unter 30- Jährigen sollte uns zu denken geben !
Die Pädagogik in diesem Sinne kann mit einer theoretischen Ausbildung, einem reinen Studium, nicht er-worben werden. Sie ist nur zu verwirklichen, wenn eine Grundregel Beachtung findet : nur selbst in der Praxis stehende Pädagogen dürfen sie lehren und zu ihrer Ausbildung berechtigt sein. Nur selbst (oder zumindest noch vor 3-5 Jahren ) praktizierende Pädagogen bestimmen das zu absolvierende, praxisorientierte Curriculum ihrer Nachfolger.
Diese Erziehungskunst wird ihr Ziel in der Praxis erreichen, wenn sie maßgeblich ihr Augenmerk auf zu vermittelnde Inhalte richtet, die geeignet sind, das Erstaunen und die Verwunderung über Seelen- und Weltvorgänge bzw. -Tatsachen bei Kindern, Schülern und Studenten zu wecken. Verwunderung und Erstaunen sind die Seelenkräfte, die am natürlichsten dazu geleiten, sich mit jener Tiefe der Welt und der eigenen Seele zu befassen, in der auch die geistige Heimat des Ich selbst, zu finden ist. Damit während der Kindheit, Jugend und der Ausbildungszeit in Tuchfühlung gekommen zu sein, wird das Ich im Sinne dieser Schrift wahrhaft gründen.
Wir kommen also nicht umhin, der Wirtschaft, die die Werte und Mittel hervorbringt, tiefer in die gut ge-füllten Taschen greifen zu müssen !
Es wird eines besonderen, stetigen Mittelzuflusses aus der Wirtschaft in das Erziehungs- und Ausbildungs-wesens bedürfen, um diesen weit aus höheren Anspruch auch realisieren zu können. Darauf werde ich an entsprechender Stelle zurückkommen und schildern, wie dieser stetige Zufluss eingerichtet werden kann.
Es sei aber bereits an dieser Stelle klargestellt, dass es nicht darum geht, zu verkennen, dass die Wirtschaft über die nötigen Kapitalmittel frei verfügen muss, um erfolgreich zu sein.
Es geht aber sehr wohl und tief ernst gemeint darum, dass zum Himmel schreiende Phänomene, wie der ungeheurliche Privatreichtum eines Bill Gates (Erfinder von Microsoft bzw. Windows) oder der des „Time Warner Imperiums“ (Medien-Milliardär), die illustrativ für viele Superreiche auch in unserem Land genannt seien, nichts, rein gar nichts mehr damit zu tun haben, der Wirtschaft die nötigen Kapitalmittel zu geben, bzw. zu lassen. Niemand benötigt 40 und mehr Milliarden Privateigentum um (s) ein Unternehmen erfolg-reich weiterführen zu können. Um das inzwischen – gar nicht mehr seltene – Überschreiten jedweder Not-wendigkeiten geht es mir hier. Und da rate ich zur gnadenlosen Abschöpfung und Enteignung.
Bill Gates hat es ja bereits selbst gemerkt und die Richtigkeit meines Gedankens damit unterstrichen, in dem er begonnen hat das unsinnige Vermögen in seiner Hand wieder sinnvollen Zwecken zuzuführen : seinen Stiftungen, z. B. gegen Aids ... u. a. . Ted Warner hat Aufsehen erregt mit seiner Ankündigung, dass er seine zweite Milliarde nicht benötige und sie daher der UNO vermachen werde. Leider sind nicht alle Bill Gates und Ted Warners Beispielen gefolgt und letztlich halte ich es für unbefriedigend, für nicht mehr zeitgemäß, wenn ein Gemein-Wesen, wenn die ganze Menschheit mit riesigen Problemen und bitterster Armut darauf warten muss, ob ein oder viele Bill Gates sich durchringen können, ihre Über-Milliarden endlich wieder zu sozialisieren. Hier bedarf es neuer demokratischer Strukturen und rechtsstaatlicher Mittel, die im Stande sind unsinnige Vermögensansammlungen zu verhindern und sie wieder den immer vorhandenen Notwendigkeiten im Gemeinwesen zuzuführen.
Es entbehrt zudem jedweder wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit, wenn einzelne Branchen, wie die der Computerindustrie förmlich überhitzen und die Produktzyklen immer kurzatmiger werden, bis sie – wie bei den Spiegelreflexkameras geschehen – kollabieren und selbst der waghalsigste Produzent angesichts des drohenden Konkurses schließlich von der Endlichkeit des Marktes überzeugt wurde.
Hier fordere ich Verstand ein statt Konkurs und Überhitzung !
Es müsste schon nach dem Überschreiten der 10 Milliarden – Grenze von (unternehmerischen) Privatver-mögen ein demokratisch gewähltes „Kolloquium der Wirtschaftsweisen“ fällig sein, die beraten und aus-loten, ob hier nicht Brüderlichkeit zum Walten gebracht werden muss i. d. S., dass die weiteren Milliarden den Branchen zufließen, die gesellschaftlich noch wünschenswerter sein mögen, denen es aber an Kapital mangelt, oder die notleidender sind. Wo aber innerhalb der Wirtschaft nicht selbst auszugleichender Bedarf vorhanden ist, fließen die so rechtzeitig abgeschöpften Mittel direkt sozialen Bedarfen des Gemeinwesens zu.
Erstens würde sich die Weiterentwicklung ansonsten sich überhitzender Branchen verlangsamen und
zweitens gäbe es weniger krasse Verwerfungen, da sich boomende Zweige häufig stark gesell- schaftsverändernd auswirken. Die Computerbranche war in den letzten 20 - 30 Jahren sicher der Job-Killer Nummer eins, hat ganze Berufsgruppen wie Buchhalter, Schriftsetzer, (Offset-)Drucker ... ausradiert.
III. Herr über die eigenen Verhältnisse sein
Es geht nicht darum die laufenden Geschäfte, Ausgaben und Notwendigkeiten des Wirtschaftsleben zu drangsalieren !
Es geht aber sehr wohl darum, eine Lenkungsfunktion endlich wahrzunehmen und ein Abwägen der gesamtgesellschaftlichen Interessen möglich zu machen und dafür die Institutionen zu schaffen.
Das bedeutet in beiden Richtungen Notwendigkeiten zu erkennen und in der Lage zu sein, daraus Konsequenzen ziehen zu können :
-
einmal kann dabei das Soziale die größere Dringlichkeit,
-
ein andermal die Innovation und Investition in die Wirtschaft unabdingbar sein.
Es geht um das Walten-Lassen von Weitsicht, um das Ablösen von „blindem Laufen-Lassen“ und dem Zuvorkommen eines planlosen „Versuch und Irrtum“.
Ich bin also nur nicht länger bereit der Wirtschaft immer und überall den Vorzug zu lassen, dass sie ihre Steuerpflicht ermäßigen kann, durch Investitionen gleich welcher Plausibilität und gleich welchen Grades von Notwendigkeit und Aussicht auf Erfolg.
Ich bin vielmehr der Überzeugung, dass ein Gemeinwesen fähige Köpfe hervorzubringen vermag, die in ihrem Zusammenwirken in entsprechenden Gremien , durchaus in der Lage sind, auch wirtschaftlich ver-nünftige Entscheidungen herbeizuführen, über Gewinnüberlassung (weil notwendige oder aussichtsreiche Investitionen geplant sind) oder Gewinnabschöpfung (weil dringende Erfordernisse in anderen Branchen, oder aber auch weil soziale Notwendigkeiten vorrangig sein mögen).
Das Know-How zu so verantwortungsvollen Entscheidungen ist sicher lernbar und vermittelbar.
Das viel größere Problem ist, diese Überzeugung mehrheitsfähig zu bekommen und politisch diese heikle Gesetzesgrundlage durchzusetzen und die dafür notwendigen Institutionen zu schaffen. Was hier Not tut, ist zu erkennen, dass es sich nicht um parteipolitisches Geplänkel, um rechte oder linke Positionen handelt, sondern um eine objektive, unverzichtbare politische Grundfunktion in einem Gemeinwesen, die danach verlangt, in demokratisch legitimierten Organen, verwirklicht zu werden.
Wenn der Demokrat sich und seine Regierungsfunktion ernst nimmt, muss er für dieses Recht der not-wendigen Gewinnabschöpfung eintreten. Nur dieses außerordentliche und jedes Jahr die aktuellen – wohlgemerkt echt großen – Gewinne und den Vermögens- und Problemstand des Gemeinwesens neu be-wertende Recht des Demokraten, ist wirkliche Demokratie. Was wir derzeit haben, ist keine Demokratie, sondern allenfalls eine elend komplizierte und deswegen auch so miese Steuergesetzgebung FÜR Reiche, die als Herausforderung zur Steuerhinterziehung gewertet wird. Es ist ja geradezu jegliches Gefühl für den sozialen Prozeß, für das gemeinsam Werte hervorgebracht zu haben, die im Sinne aller zu verwenden sind, verloren gegangen; stattdessen sind in den Vordergrund gerückt die Privilegien der Unternehmer, die dazu erzogen wurden das gemeinsam Hervorgebrachte als „Privat“-Eigentum zu betrachten.
Wie jeder Privathaushalt über seine GESAMTEN (gerade freien) Mittel entscheidet und seine Wahl trifft zwischen einem teuren Urlaub, einem neuen Auto, einer Privatschule oder einer Universitätsausbildung seiner Kinder – so auch die Demokratie. Das heißt doch : Herr über seine eigenen Verhältnisse sein.
Noch einmal um Missverständnissen vorzubeugen : nicht laufende, bereits gebundene Mittel sind gemeint – die stehen natürlich nicht zur Diskussion. Ich will weder Planwirtschaft noch Chaos. Es kann niemals um die neue, leistungsfähigere CNC-Maschine für einen 10- Mann Betrieb gehen; auch nicht um die neue Fertigungsstraße für 80 Millionen Euro in einem Unternehmen der Größe von Mercedes Benz. Nieder-schwellige Beträge bleiben im Ermessen der Unternehmensleitungen. Es geht mir nur um das sogenannte „Großvieh“ :
den wirklich großen Summen,
-
den 2-stelligen Millionenbeträgen in Gemeinden und kleinen Firmen
-
den 3-stelligen Millionenbeträgen in Regionen und Metropolen und mittelständischen und großen Unternehmen
-
und bei mehr als 10 Milliarden wirtschaftlichen und unternehmerischen Privatvermögens auf Bundesebene
Hier halte ich aber das bisherige Demokratie-Defizit für unerträglich !
Wenn solche Summen am Gemeinwesen vorbei entschieden werden ist das Sklaverei, ist das Aristokratie des Geldes - ist das eines wohl gegründeten, zu sozialem Verhalten gereiften Ich's nicht würdig !
Solange so etwas möglich ist, ist die Würde des Menschen jederzeit antastbar; sie ist dadurch jedem sich selbst ernst nehmenden Demokraten genommen !
Unser Grundgesetz enthält bereits den Kernsatz dazu : Eigentum verpflichtet.
Nehmen wir es in die Pflicht - als gute Demokraten.
Schaffen wir die rechtlichen Grundlagen dafür, demokratisch über die in einem Gemeinwesen gemeinsam hervorgebrachten, großen und maßgebenden Gewinne, auch gemeinsam beschließen zu können !
In diesem Zusammenhang sollte gleich mit verfasst werden, dass zukünftig kein zu Reichtum gekommener Unternehmer sich als Privateigentümer mit dem, was durch alle Mitarbeiter seines Unternehmens ge-schaffen wurde – auf der Grundlage eines Erziehungs- und Ausbildungswesens und einer Infrastruktur eines Gemeinwesens – ab durch die Mitte auf die Malediven, in die Schweiz oder Österreich ... verabschieden kann und das betroffene Gemeinwesen steuerlich leer ausgeht. (siehe dazu z. B. die Diskussion um den Schraubenmilliardär Würth aus Künzelsau)
Eigentum verpflichtet : es bleibt in der Hand des talentierten, befähigten, initiativen Unternehmers, wo es die besten Früchte tragen wird für das soziale Ganze. Aber da wo der Unternehmer droht dem Gemeinwohl Schaden durch ungezügelten Egoismus zu zu fügen – da muss auch die Grenze für das Privat-Eigentum sein. Sobald er dem Unternehmen nicht mehr dienen will und ihm sogar nachweislich schadet, MUSS ER ENTEIGNET WERDEN KÖNNEN und das Unternehmen einem neuen Talent übertragen werden, das wieder das Unternehmen im Auge hat und nicht sich, die Steuerersparnis im Ausland oder die Malediven im geklauten Saus und Braus des selbst beschlossenen Frühruhestandes !
Eine ernst zu nehmende Demokratie braucht solche Spielregeln damit das Gemeinwesen sich vor gemeinen, gemein werdenden Ich'en schützen kann.
Ein weitergehender Schritt wäre, den Rahmen des Grundgesetzes voll aus zu schöpfen und sich vom Privat-eigentum an Produktionsmittel ganz zu verabschieden. Warum sollte eine unternehmerisch befähigte Person ihr Talent nicht genauso zur Geltung bringen können, wenn sie nur zum Geschäftsführer bestellt ist und selbst statt Eigentumsrechte nur Verfügungsrechte auf Zeit an den anvertrauten Produktionsmitteln über-tragen bekommen hat ?
Betriebsbereite Produktionsmittel sind dann nicht länger Waren und könnten weder verkauft noch vererbt werden. Sie sind an Fähigkeiten und Talent gebundene Kompetenz.
Den gerechten Anteil an der erfolgreichen Vermögensbildung wird dem Unternehmer niemand streitig machen.
Wo Privateigentum an Produktionsmitteln sinnvoll und fast unverzichtbar bleiben wird, ist in der Gründungsphase eines Unternehmens. Jeder prosperierende Betrieb wird aber gegen einen Schwellenwert sich entwickeln, der so zu fassen wäre :
Verhält sich die Produktivität eines unternehmerischen Talentes gegenüber einem Normal-Sterblichen wie 10 : 1 wird sich dieses Verhältnis spätestens ab dem 10. Mitarbeiter beginnen zu verändern. Mit dem 13. Beschäftigten gewinnt die Produktivität der Belegschaft wieder die Oberhand gegenüber der Leistung des Chefs. Die Leistung des Firmengründers wird nicht nur abhängig von der seiner Mitarbeiter, sondern ist OHNE SIE nicht für sich realisierbar. Das heißt aber, dass die 13 Mitarbeiter jetzt ein Mitspracherecht er-werben (müssen) !
Wenn es um maßgebliche Geschicke der kleinen Firma geht, ist der Betriebsrat (vernünftigerweise) zu hören und sind Entscheidungen nicht mehr gegen den Willen der Belegschaft (sinnvoll und ) möglich. Ein be-fähigter Arbeitgeber wird es als seine vornehmste Aufgabe anschauen, seine Belegschaft nicht nur mit Tat sondern auch mit Rat einzubeziehen, um ihre Identifikation mit dem Unternehmen hoch zu halten. Er wird überzeugen, nicht überwältigen. Mundtod Gemachte werden bald auch ihr Mitdenken, ihr Verantwortlich-keitsgefühl und zuletzt ihre Hände sinken lassen.
Den neu hinzu kommenden Rechten der Belegschaft (im Wesentlichen :)
müssen aber auch Pflichten gegenüberstehen :
Unternehmen sollten dann mit dem Übergang in die III. Generation (der Eigner) grundsätzlich in Stiftungen übergeführt werden, mit bloßer Anstellung – damit aber auch Kündbarkeit, des bisherigen Privateigners - sollte er das Vertrauen der Belegschaft verlieren.
Das Heilmittel und Kosmetik herstellende Unternehmen Wala ist hier bereits mit leuchtendem Beispiel voran geschritten. Dies sollte für Unternehmen ab 100 Mitarbeitern generell der Fall sein.
Das Produktivitätsverhältnis ist bei einer Belegschaft von 100 : 10 (= Produktivität des Chefs) so entschieden auf die Seite der Mitarbeiter verschoben, dass selbst der beste Chef die Erträgnisse dieses Unternehmens nicht mehr länger als sein Privateigentum ansehen kann und darf !
Vielmehr muss der Chef eines so angewachsenen Unternehmens sich dem Wohl der Belegschaft natürlich verpflichtet fühlen, ihm dienen wollen. Es kann nicht mehr um seinen persönlichen Ehrgeiz gehen, sondern die Verantwortung für eine so große Gemeinschaft muss vorgehen. Diese Verantwortung kann ich AUSÜBEN wollen, die dazugehörigen Produktionsmittel aber nicht mehr als mein alleiniges Privateigentum betrachten dürfen, denn ich habe diesen Betrieb mit allem was dazugehört nie und nimmer als Chef allein, sondern nur mit allen seinen Mitarbeitern – und der Infrastruktur des ihn beheimatenden Gemeinwesens, schaffen und erwirtschaften können.
Sind die in dieser Schrift angeführten Reformschritte eingeleitet und 15 – 20 Jahre gediehen, sollte denjenigen, die in ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit ein großes Vermögen hervorgebracht haben, dem Chef, der Unternehmensleitung und der Belegschaft ein Vorschlagsrecht eingeräumt werden, wie über-schüssiges Kapital für das Gemeinwesen verwendet werden soll. Es müssten diesem gegenüber schon allererste Dringlichkeiten geltend gemacht werden, um sich darüber hinweg setzen zu können. Das Gleiche würde gelten, für den bisherigen Unternehmensleiter, über dessen Wunsch und geschätzten Rat, wer seine Nachfolge, im Falle seiner Pensionierung, antreten solle, man sich auch nicht ohne Not hinweg setzen würde.
Ein Unternehmen aufzubauen ist schwer. Es kostet Schweiß und schlaflose Nächte. Es soll in gar keiner Weise dem bemühten Unternehmer schlechtes unterstellt werden.
Es ist ausdrücklich Wert darauf zu legen, dass sich das Gemeinwesen solchen befähigten Menschen gegen-über stets großzügig und voll Anerkennung zeigt – bis dahin, dass der erfolgreiche Chef ruhig ein Vielfaches seiner Beschäftigten verdient. Das ist würdig und recht.
Dieses würdig und recht soll aber auch seine materielle Grenze haben.
Es hat nichts, aber auch gar nichts mehr mit Bewertung von Leistung zu tun, wenn der Chef der Deutschen Bank über 14 Millionen € in die eigene Tasche steckt.
Das ist organisierter Klau am Gemeinwesen.
Das ist wider die guten Sitten – auch wenn allüberall die schlechten eingerissen sind .
Es muss in einer ernst zu nehmenden Demokratie Usus sein, die Spannbreite der unterschiedlichen Verdienste (wir werden diese Begrifflichkeit später verlassen) per Volksentscheid festzulegen durch einen FAKTOR : beispielsweise 2 0 .
-
Lohn der Putzfrau entspricht dem Faktor 1 = 1.300,- €/ Mon. (Netto)
... ... ...
-
Lohn des Chefs entspricht dem Faktor 20 = 26.000,- €/ Mon.
Der Job, den unsere Bundeskanzlerin macht, ist ja zweifellos auch der Ehre wert und nicht ärmlich dotiert, was in etwa dieser Summe entspricht.
Wieso braucht ein Herr Ackermann annähernd das 45 – Fache ?
Weil er als Deutsche Bank-Chef so viel wichtiger als Frau Merkel ist ? Wenn dem so wäre, sollte das einer Demokratie ernsthaft zu denken geben !
Oder weil er das Geld zum Greifen nahe hat und es dann auch tut ?
Wir werden Armut nie hinter uns lassen, wenn wir nicht auch über Reichtum und seine Begrenzung sprechen. Die „Magermilch“ wird unten nie zur Ernährung ausreichen, wenn wir die „Sahne“ oben in der Dimension von mehreren Fußballfeldern wegschmeißen. Das Eine ist doch klar die Folge des Anderen. Dazu brauche ich weder Abitur noch Volkswirtschaftsstudium, aber ein mitfühlendes Herz – das ist offenbar viel schwerer zu entwickeln und zu schaffen als Doktortitel und Patente.
Damit wären wir nach unserem kurzen Exkurs ins Wirtschaftliche und den zukünftigen demokratischen Not-Wendigkeiten, wieder bei der beschriebenen und geforderten obersten Priorität des freien Erziehungs- und Ausbildungswesen, als unverzichtbares Fundament eines sich vor Gemeinheit schützen wollenden Gemeinwesens - eines sich der moralischen Kraft des gegründeten Ich's, sich versichernden Gemeinwesens.
Es darf nicht mehr sein, das die Wirtschaft das hervorgebrachte Kapital als ihr Privatvermögen betrachtet und die Tendenz der Aushungerung der öffentlichen Haushalte so weitergeht.
Ich hatte schon immer das deutliche Gefühl, dass die Demokratie, die nicht demokratisch über die gesamte, freie Einkommensverwendung bestimmen kann, nicht das Papier wert ist, auf dem ihr Name steht.
Konkret kann das so verlaufen, dass jeder Bereich seine gewünschten Mittel anzumelden hat
-
der Erziehungs- und Ausbildungsbereich, allgemeiner : der Sozialbereich
-
der Wirtschaftsbereich (ab den beschriebenen großen Summen)
-
der Rechts- und Ordnungsbereich ( der eigentliche Staat, öffentlicher Verwaltungs-, Rechtsprechungs- und Ordnungsbereich)
und dies auf jeder Ebene : in den Gemeinden, Kreisen, den Regionen und im Bund.
Es werden dann erst demokratisch die Prioritäten gesetzt und dann die Mittel entsprechend zugewiesen.
Es muss möglich sein, dass z. B. :
eine Schule X im Landkreis dringenden Sanierungsbedarf wegen Asbestverseuchung anmeldet – beantragte Summe -
10 Millionen
5 Straßen zur Reparatur anstehen –
27 Millionen
Das Krankenhaus Y eine neue Abteilung zur Krebsbehandlung einrichten möchte
20 Millionen
Die Polizei darauf drängt, ein neues Gebäude im Kreis zu bekommen –
5 Millionen
10 Betriebe Neubauten zur Produktionserweiterung angemeldet haben -
100 Millionen
Die Müllentsorgung hat zu einem außerplanmäßigen Defizit von
3 Millionen geführt. Zusammen -
165 Millionen € angemeldeter Bedarf
112 Millionen freie Mittel insgesamt, das heißt es fehlen -
53 Millionen € um alle Vorhaben zu verwirklichen – ohne Schulden zu machen,
was ja bis dato, die altbekannte und gängige Lösung der Misere war .
Bisher war es so, dass die Industrie ihre 10 Neubauten auf jeden Fall bekam, da sie sich steuersenkend als Investitionen auswirken konnten – egal wie aussichtsreich oder pleitennah die Pläne waren. Es war eben nichts zu holen. Die Firmen haben einfach gebaut – das Geld hatten sie ja und haben es auch als ihr Geld verstanden und die Steuer gab ihnen das Recht dazu.
Zukünftig ist das vorbei. Es genügt dann nicht mehr das große Geld zu haben, sondern der Unternehmer bedarf der demokratischen Zustimmung um es auch ausgeben zu dürfen. Das Gemeinwesen bildet sich ein demokratisches Urteil über die bestmögliche Verwendung dieser großen, maßgeblichen Summen.
Jeder darf sagen, was er gern hätte und braucht, aber alle beschließen, wer wie viel vom Kuchen erhält !
Konkret :
aus den freien Mittel incl. 100 Mill. € der Wirtschaft werden beschlossen :
Die Schule erhält bei bei 69 % Ja – Stimmen ihre 10 Mill. €
Das Krankenhaus erhält bei 72 % Zustimmung 20 Mill.
Die Polizei bekommt bei 58 % Zustimmung 5 Mill.
3 Straßen werden komplett neu gemacht - 65 %,
2 nur geflickt bei 43 % Ja 18 Mill.
Das Müll-Defizit muss ausgeglichen werden, aber
die Gebühren werden entsprechend erhöht
3 Mill.
Investitionen im Sozialen und im Ordnungsbereich : 56 Mill.
Für die Investitionen im Wirtschaftsbereich verbleiben nach abgeschlossener
Beratung und Beschlussfassung 56 Mill.
Von den ursprünglich angestrebten 10 Produktionserweiterungen können vier
realisiert werden mit einem Volumen von 56 Mill.
Sie werden an dieser Stelle vielleicht (sogar) berechtigterweise einwenden, dass z. B. die demokratische Beschlussfassung a`la bisherigem Kreistag, auch in wirtschaftlichen Belangen und bei entscheidenden Summen, wohl nur eine Schnapsidee sein kann. Ich möchte dagegen halten, dass die bisherige, praktizierte demokratische Ausgestaltung die Schnapsidee war.
Nach 4 Jahren Erfahrung in einem Kreistag weiß ich schon von was ich rede, nämlich von „Schulklassen-Demokratie : vorn sitzen die, die etwas zu sagen haben – der Landrat, die in Frage kommenden Dezernenten der Verwaltung, der sog. Erste. Landesbeamte und die, die in der Regel von der Verwaltung für würdig befunden wurden, zur Sache sprechen zu dürfen.
Hinten sitzen die „Schuler-Buben – und ein paar wenige „-Mädle“, die wie früher „strecken“ müssen, wenn sie etwas sagen wollen. Das Wort erteilt natürlich der „Lehrer“, sprich der Landrat (nebenbei bemerkt : nicht direkt von den Bürgern gewählt, sondern vom Kreistag, in seinen Mehrheitsverhältnissen ). Unterstrichen wird die Richtung, wer wem etwas zu sagen hat, durch die Tatsache – der spätestens ab der 2. Reihe nur noch schwer akustisch vernehmbaren „Hinterbänkler“ - und dass die, die etwas zu sagen haben, folgerichtig über Mikrofon verfügen : der „Lehrer“ und sein (Verwaltungs-) Stab.
Das was schon in der Schule als Prinzip angelegt und erfahren wurde, damit jedem vertraut ist, führt die „Schulklassen-Demokratie“ einfach weiter – und keiner widerspricht !
Diese Art Demokratie wäre entweder Kraft des in Jahrzehnten fester Mehrheitsverhältnisse sich bildenden und blühenden „Filzes“ unbesiegbar, oder das glatte Todesurteil eines Landkreises.
Irgendwie haben wir es nicht geschafft, uns wirklich über die Fürstentümer unseres Mittelalters hinaus zu entwickeln. Der Landrat mit seiner von ihm letztinstanzlich eingestellten, ernannten und kontrollierten Landrats-Amt-Verwaltung, ist immer noch der eigentlich regierende Fürst eines Landkreises. Der Kreistag hat eher dekorative Funktion. Ihm werden alibimäßig sämtlich und nur die Vorlagen zur Beschlussfassung unterbreitet, die der Fürst im (Landrats -) Amt, geruht hat auszuarbeiten !
Ist – wie üblich – der dem Kreistag zur Wahl gestellte Landrat Mitglied der stärksten (CDU-) Fraktion, ist nach 2-3 Amtsperioden der wunderschönste Filz am Werk. Man kennt sich, man schanzt sich gegenseitig Aufträge und Gutachten zu und entwickelt seinen Stil, pflegt einschlägige (Partei-) Kontakte zur Landes- und Bundesebene und ist damit handlungsfähig, schlagkräftig und - wen wundert es – erfolgreich. Sind die Menschen integer, oder der Filz „dicht“, läuft alles wie geschmiert.
Es täuscht aber in jedem Fall darüber hinweg, dass die neurotische Verschränktheit und lähmende Finanz- und Genehmigungsabhängigkeit von Gemeinde- Kreis- Landes- und Bundesebene zum Magengeschwür entwickeln ist. Es ist schlechterdings nicht möglich, ein Projekt einfach nur durchzuziehen ! Man stolpert unentwegt über die Beschlusshoheiten anderer Ebenen und kommt entweder kaum vom Fleck – oder greift dem Herzinfarkt nahe – zum bewährten Filz. Gar nicht so selten ist es genau dieser Filz, der gute, fortschritt-liche Projekte über den Todesstreifen hirnloser Gesetzes- und Zuständigkeits-Zonengrenzen rettet. Es ist dem selbstlosen, aufopfernden guten Willen einzelner Heroen zu danken, der dieses Tretminen-Feld überhaupt gangbar macht. Jedenfalls ist es nicht die gegebene Struktur, sondern es sind die sie überlistenden, engagier-ten Menschen, die trotz ihrer Erfolge feiern. Ich vermute, dass (unbewusste) Macht-Ergreifungs-Ängste diese Wollknäuel-Struktur geprägt haben, wo eine Ebene ohne die Anderen nichts ernsthaftes zu bewegen vermag.
Ich habe z.B. erlebt, dass Straßen in ihrer Hoheitszugehörigkeit (von Landes – zu Kreisstraßen) herunter gestuft wurden, nur um sie endlich – auf eigene Kosten des Kreises und der betroffenen Gemeinde - reparieren zu können, weil mit der nächsten Ebene noch 5 oder gar mehr Jahre ins Land gegangen wären, bis die eigentlich zuständigen Mittel endlich zur Verfügung gestanden hätten. Und dass beim Thema Straßen, auf denen doch der Deutschen liebstes Kind fährt ! Nicht einmal da entsprechen die Strukturen den Notwendigkeiten : wer betroffen ist, muss auch handeln und entscheiden können !
Um dieses einfache Prinzip in der Praxis durchführen zu können, ist es notwendig, die lähmenden Strukturen nach oben zu kappen und weder Mittel noch Entscheidungsbefugnis ohne Not an die nächsthöhere Ebene zu delegieren. Vergleichbar einem Schweizer Kanton ist eine (regionale) politische Einheit zu schaffen, die sogar noch autonomer zu verfassen ist :
-
mit eigener Kulturhoheit für das Erziehungs- und Bildungswesen,
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mit weitestgehender Steuerhoheit
-
mit uneingeschränkter Verfügungsgewalt über die eigenen Einnahmen
-
mit eigener Gesetzgebungskompetenz für regionale Belange
Dies soll an anderer Stelle weiter ausgeführt werden. *(Siehe S. 52 ff)
Für unser Beispiel jedenfalls muss gelten :
Hiesige Straßen werden hier entschieden, gebaut und instand gehalten. Die kompletten Mittel dazu (aus der Kfz-Steuer) verbleiben in der lokalen Zuständigkeit. Es gibt nur Straßen zu bewirtschaften; keine Hoheitszuständigkeiten, sondern nur tatsächliche, vor Ort !
Dieses tatsächliche Zuständigkeitsprinzip führt zu Ende gedacht in eine konsequente demokratische Struktur vor Ort für alle Bereiche eines Gemeinwesens :
-
für das RECHTS – UND ORDNUNGSWESEN (dem eigentlich Politischen Bereich)
-
für das SOZIALE (Erziehungs- und Ausbildungswesen, dem Medizinisch-Pflegerischen und dem im engeren Sinn Sozialen -Beratungs- und Betreungsbereich).
Wir erhalten so quasi drei selbständige, aber kooperierende Demokratien in einem Gemeinwesen. (Der Begriff Demokratie wird später je nach Besonderheit des Bereiches zu differenzieren sein, s. S. 20)
Die bisherige Landesebene sollte vernünftigerweise durch die Regionalebene ersetzt werden – jeweils 3 bisherige Landkreise werden zu einer weitestgehend sich selbst bestimmenden, neuen regionalen Einheit zusammengefasst.
Alle wesentlichen Entscheidungen werden somit vor Ort getroffen, wesentlich Bürger-näher als zuvor und die Regionale Volksabstimmung in richtungweisenden Angelegenheiten von bedeutender Tragweite oder bei den benannten großen Summen, muss essentieller Bestandteil einer sich ernst nehmenden Demokratie werden.
Wir benötigen demnach in der Zukunft eine :
REGIONALVERSAMMLUNG und REGIONALE VOLKSABSTIMMUNG
(Plenum)
als oberstes Entscheidungsgremium;
3 REGIONALAUSSCHÜSSE
WIRTSCHAFTSAUSSCHUSS POLITISCHER AUSSCHUSS** SOZIALAUSSCHUSS
(**wird später ausgeführt, s. S.54)
die bis zu einer demokratisch festzulegenden, finanziellen Obergrenze eigenständige Kompetenzen haben für ihr jeweiliges Gebiet
3 Zusammenschlüsse von Verbandsrichtungen
WIRTSCHAFTSVERBÄNDE RECHTSORDNUNGSVERBÄNDE SOZIALVERBÄNDE
z. B. IHK..... Parteien; Juristenbund... Polizeiverband.... VdK... Caritas...
3 Stabsstellen (StSt.)
WIRTSCHAFTSSTABSTELLE RECHTSORDNUNGSSTST SOZIALSTABSSTELLE
die zwischen den großen Verbandszusammenschlüssen und den Fachverbänden und den konkreten einzelnen Einrichtungen als Referenten vermitteln, beraten und Projekte begleiten
... bis hierher sind alle Tätigen bezahlte, hauptamtliche Kräfte ...
ab hier sind Bürger ehrenamtlich tätig vergleichbar den Gemeinderäten und früheren Kreistagsmitgliedern
3 Fachverbandsarten (Fvb)
z. B. FACHVERBAND DER BÄCKER Fvb. DER RECHTSANWÄLTE; Fvb. DER LEHRER
konkrete Einrichtungen :
BETRIEBE... GERICHTE, POLIZEIREVIERE... SCHULEN, KRANKENHÄUSER, HEIME...
Unser anfänglich ausgeführtes Beispiel konkreter Mittelvergabe würde sich in einer solchen, beispielhaft dargestellten Struktur abspielen.
Also nicht irgendwelche, in der Regel nicht über die notwendige Fachkompetenz verfügende Kreistagsmitglieder folgen den erleuchteten Beschlussvorlagen eines amttierenden Landratsamt-Fürsten, sondern : (auch) die geschilderten 10 regionalen Unternehmen haben über ihre Fachverbände, Stabsstellen und Wirtschaftsverbände, ihre selbst gewählten Fachleute aus der Wirtschaft in den Wirtschaftsausschuss delegiert und diese entscheiden – im demokratisch bestimmten Rahmen – mit über die geplanten Neubauten. Lediglich im Fall besonderer, gesamt-regionaler Notwendigkeiten, kann die Regionalversammlung, in der aber alle Ausschussmitglieder ja als Plenum vertreten sind, sich mit ihrem Veto geltend machen und Beschlussempfehlungen der Ausschüsse ans Plenum, durch neue Gesamtmehrheiten kippen; oder wenn entsprechend hohe Summen zu entscheiden sind, die regionale Volksabstimmung einberufen, die dann auch vom Wirtschaftsausschuss (oder den beiden anderen) bereits genehmigte Pläne ( nur innerhalb Rechtssicherheit gewährender Zeiträume) revidieren kann, weil höhere Notwendigkeiten aus der Gesamtverantwortung für das Gemeinwesen erkannt wurden. Diese höheren Notwendigkeiten könnten aber genauso gut einmal wirtschaftliche sein.
Zu einer ernst zu nehmenden Demokratie muss aber noch eine weiteres Element hinzukommen.
Was durch Einrichtungen wie der „Stiftung Warentest“ schon heute durchaus Kaufentscheidungen beeinflusst und auf die Produktion zurückwirkt, muss zum unabdingbaren Grundelement der Demokratie und ihrer Entscheidungsfindung werden :
die konsequente Einbeziehung aller
Verbraucher Nutzer Betroffenen.
Das heißt die modellhaft angegebenen 7 Ebenen, wie Interessen gebündelt und bis zur demokratischen Ent-scheidungsfindung in Gremien geführt werden, muss immer die demokratische Beteiligung von Verbrauchern, Nutzern und Betroffenen mit einschließen. Jede Ebene muss ihre Interessen und Bedürfnisse aufnehmen, bis dahin, dass z. B. den Wirtschaftsverbänden entsprechend, Verbraucher- Nutzer- und Betroffenenverbände sich zusammenschließen und ihre Delegierten in die beschließenden Ausschüsse und die Regional-versammlung paritätisch mit entsenden. Im Sozialausschuss säßen dann neben Pädagogen als Fachleute, Sozial-Politiker und eben auch Eltern und ab der Oberstufe auch volljährige Schüler bzw. Studenten, paritätisch und gleichberechtigt. Dies könnte modellhaft bedeuten :
7 aus Sozialverbänden delegierte Fachleute (Lehrer, Krankenhausärzte, Altenheimleiter, Leiter von Sozialen Diensten etc. ),
7 direkt gewählte Sozial-Politiker und
7 delegierte Nutzer und Betroffene (Elternvertreter, Schülervertreter,Patientensprecher, Obdach- losenvertreter oder Nutzer von Beratungsstellen...)
bilden dieses Gremium.
Ich denke, dass diese Diskussionen, öffentlich geführt und ausgetragen, beliebte Sendeplätze im Regional-fernsehen und Radio einnehmen würden und es dabei recht zur Sache ginge.
Bürgerinitiativen – bislang politisches Stiefkind und teilweise wie Aschenputtel behandelt - würden ihren stimmberechtigten Vertreter in das entscheidende Gremium entsenden als Nutzer - oder Betroffenen-
Vertreter. Das deprimierende Unterschriften-Sammeln, wie im Fall einer wieder einmal von der Kreisver-waltung geplanten Müllverbrennungsanlage wäre obsolet. In der Demokratie die ich meine, wäre es nicht mehr in das Belieben des amtierenden Landratsamt-Fürsten gestellt, die Sorgen, Bedenken und Argumente von Betroffenen Bürgern und Müllverbrennungsgegnern, überreicht in Form von 23.000 Unterschriften, kommentarlos entgegen zu nehmen und sie sprichwörtlich „unter den Tisch fallen zu lassen bzw. eben dort achtlos zu deponieren und mit seiner „Schulklasse“ zur Tagesordnung der zu beschließenden Müllverbren-nungsanlage über zu gehen. Es gäbe weder „Fürst“ noch Amt.
Die Verwaltung des „Regionalamtes“ das ich meine, wäre reine Verwaltung, ausführendes Organ, hätte außer ihrer Überlastung nichts zu melden ! Sie hätte nichts zu planen und keinerlei Vorlagen für die Ausschüsse und die Regionalversammlung zu erstellen. Das würden die jeweiligen, eigenen, selbständigen Verwaltungen der drei Glieder des Gemeinwesens übernehmen :
die Wirtschaftsverwaltung, die Verwaltung des Recht-schaffenden, Recht-vollziehenden und des Sozial-Bereiches. Diese Verwaltungen wären keine Laien, Fachfremde, sondern für ihren Teil kompetente Ansprechpartner für alle Beteiligten am demokratischen Prozess. Jedes Gebiet würde aus sich heraus seine Verwaltung mit absoluter Kompetenz und Fachlichkeit, selbstbestimmt besetzen und organisieren.
Statt der 3 „Landrats-Ämter“ hätten wir drei Regionalverwaltungen :
Die REGIONALVERWALTUNG DER WIRTSCHAFT,
DES RECHTS-UND ORDNUNGSWESEN und
DES SOZIALEN.
Jedes Mitglied eines Ausschusses hat das Recht Vorlagen und Anträge einzubringen : die delegierten Fachleute aus den Verbänden, die direkt von den Bürgern gewählten Politiker und die Verbraucher, Nutzer und Betroffenen (die ihrerseits die gleiche Struktur besitzen wie modellhaft dargestellt und ebenso über Verbandszusammenschlüsse 7 delegierte Vertreter in die Regionalausschüsse entsenden). Alle dürfen sich für ihre Arbeit der drei Regionalverwaltungen bedienen. Jeder Ausschuss wäre demnach modellhaft zusammengesetzt aus :
7 delegierten Fachleuten aus den entsprechenden Verbandszusammenschlüssen
7 direkt vom Bürger gewählten Politikern
7 delegierten Verbrauchern, Nutzern und Betroffenen aus deren Verbandszusammenschlüssen..
Es wäre damit eine Gleichgewichtung erreicht zwischen
Fachkompetenz
Politik - und -
der Mitbestimmung derer, die davon Betroffen sind.
Ich denke es würde sich lohnen, über diese Gleichgewichtung länger nachzudenken. Viele Fehlentwick-lungen, Leid und Verärgerung wäre dadurch zu verhindern.
Nicht ÜBER Betroffene regieren, sondern MIT IHNEN wäre die neue Marschrichtung.
Man Stelle sich nur vor, was dieses Prinzip bei der Ausgestaltung von Hartz IV unter der gesetzlich vorgeschriebenen Mitwirkung von betroffenen Arbeitslosen bewirkt hätte !
Eine weitere Besonderheit liegt in den DELEGIERTEN : sie können nach zu verfassenden Spielregeln wechseln, um so die jeweils Geeignetsten entsenden zu können – je nach Tagesordnung und speziellem Fachgebiet der anstehenden Beschlüsse. Es besteht mit diesen neuen Formen die echte Aussicht zu gut abgewogenen, facettenreich durchdiskutierten und dann auch weitestgehend mitgetragenen, demokratischen Mehrheitsentscheidungen zu kommen. Die paritätische Aufteilung stellt sicher, dass nur im gegenseitigen Überzeugen von Fachleuten, Politikern und Betroffenen, Mehrheiten zustande kommen. Entscheidungen von besonderer Tragweite, Volumen oder Brisanz würden im Plenum getroffen, das heißt in gemeinsam errungenem Kompromiss Aller, der aus den drei Ausschüssen sich zusammensetzenden Regionalver-sammlung.
Soviel Mühe und Prozess sollten uns reife Entscheidungen schon wert sein.
Was auf regionaler Ebene nicht sinnvoll zu entscheiden ist, könnte aber nach den selben Spielregeln auf der Bundesebene geschehen.
Noch einmal zurück zu unserem Beispiel. Über ihre eigene Wirtschaftsverwaltung, die aus ausgewiesenen Fachleuten besteht, reichen die Firmen ihre Investitionsvorhaben gut fundiert ein. Dabei wird mir Sicherheit schon innerhalb der selbständigen Wirtschaftsverwaltung geprüft werden, wie erfolgversprechend die Planungen sind (und im fortgeschrittenen Zustand der hier vertretenen Reformen auch : ob Ausgleichs- oder Hilfsbedarf innerhalb der Wirtschaft einer Region gegenüber Not leidenden Branchen besteht). Die 10 (kleineren) Betriebe (oder abgewandelt : ein größerer) mit ihren (seinem) Neubauvorhaben, stellen zusammen (stellt) ein wirtschaftliches Investitionsvolumen von 100 Millionen € dar; es geht also bereits um eine drei - stellige Millionensumme. Demzufolge können nicht alle 10 Anträge auf einmal im Wirtschaftsausschuss bewilligt werden. Sie müssen entweder zeitlich entzerrt oder (der eine große Antrag) der Regionalversammlung unterbreitet werden. Letzteres wird zu einer berechtigten Güterabwägung führen, bei der die Notwendigkeiten die in den beiden anderen Ausschüssen gesehen und dort bereits bewegt werden, mit einfließen. So könnte also die Regionalversammlung zu dem folgenden Ergebnis kommen :
Nur vier industrielle Projekte – und zwar die , die als die Aussichtsreichsten bewertet wurden - werden mit einem Volumen von 56 Millionen € genehmigt. Die anderen Vorhaben, in Höhe von 54 Millionen €, werden zurückgewiesen UND die dafür vorgesehenen, in der Wirtschaft vorhanden und jetzt auch offengelegten Mittel, werden anderen, für dringlicher befundenen Projekten aus den beiden anderen Ausschüssen, zugewiesen.
Das ist natürlich für jetzige Verhältnisse der Affront schlechthin.
Ich behaupte aber, so wäre es richtiger !
Die wirtschaftlichen Interessen wären durch ausgewiesene Fachleute, in Form der Delegierten, angemessen vertreten. Im Sinne der Betroffenen könnten zwar nicht Firmenangehörige, die befangen wären, aber kompetente Branchen - und Gewerkschaftsvertreter beteiligt sein.
Jeder dieser Wirtschaftsausschussmitglieder, die für diese Beratung delegiert wurden, ist aber irgendwo Betroffener in anderen Lebensfragen. So könnte z. B. ein hart gesottener Schraubenfabrikant als IHK-Delegierter, ein Kind in der asbestverseuchten Schule haben oder der Gewerkschaftsfunktionär eine krebs-kranke Mutter ... . Ahnen Sie, was ich in ihr Blickfeld rücken will ?
Dadurch, dass fähige Wirtschaftsbosse direkt im demokratischen Beschlussorgan sitzen, wird das Soziale keinesfalls geschwächt. Sondern NUR wenn sie mit solchen Fragen des Lebens und Gemeinwesens NICHT konfrontiert sind, entsteht wirtschaftlicher Egoismus.
Im Umkehrschluss wird das Wirtschaftliche keineswegs an Wichtigkeit verlieren, wenn Delegierte aus dem Sozialen dabei mit entscheiden. NUR wenn die im Sozialen Tätigen NICHT mit den Notwendigkeiten der Wirtschaft und Industrie konfrontiert sind, verlieren sie die Bodenhaftung und fordern der Wirtschaft mehr ab, als sie leisten kann, um vital zu bleiben; verkennen die Notwendigkeit ihrer Pflege als Quelle allen Wohlstandes.
Im dargestellten Beispiel könnte das heißen, dass die asbestverseuchte Schule, die in keinem Etat vorgesehen war, weil die Misere bei gewöhnlichen Reparaturarbeiten erst entdeckt wurde, sich als in der Tat dringlicher durchsetzen kann, weil die anderen Ausschussmitglieder - auch die des Wirtschaftsausschusses – sich dieser erkannten Not aus EINSICHT beugen (können). Das tun sie auch gegenüber der beantragten neuen Station zur Krebstherapie. Sie sind alle miteinander als Regionalversammlung in den Stand gesetzt, solche Entscheidungen zum Wohl aller zu treffen. Nur auf diese Weise sind sie wirklich Herr über unsere gestalt-baren Lebensverhältnisse. Statt wieder Schulden zu machen, das Problem der nächsten Generation auf- zuhalsen, leben wir nicht mehr ÜBER unsere Verhältnisse, sondern IN unseren Verhältnissen – und zwar als gute Demokraten !
Bei anderen Abstimmungen könnten sich auch Bedürfnisse aus dem sozialen Bereich wirtschaftlichen Notwendigkeiten unterordnen oder meinetwegen eine neue Polizeifachschule oder der Amtsgerichtsneubau Vorrang bekommen.
Es gibt nichts sozial Heilsameres, als an den Sorgen und Nöten der Anderen direkt Teil zu haben.
Voraussetzung für den Erfolg dieser „Gemeinwesen-Medizin“ ist natürlich, dass Alle die gleichen sozialen Einrichtungen nützen. Sobald es „Parallel-Welten“ gibt, wie die Privatversicherten mit Edelkliniken und die Zustände im Kreiskrankenhaus vom Wirtschaftsboss gar nicht mehr wahrgenommen und selbst erfahren werden, wird auch in zwei (bzw. mehreren) Gemeinwesen gelebt und natürlich auch Politik gemacht -
nämlich :
Sozialpolitik für die Armen und
Wirtschaftspolitik für die Reichen
Das ergibt die Zwei-Klassengesellschaft, die gegenwärtig Tag für Tag krasser wird.
Meine Demokratie hätte demgegenüber nicht länger mehr mit Politikverdrossenheit und niederer Wahlbe-teiligung zu kämpfen. Es würde für die Allermeisten wieder „um die Wurst“ gehen, um ihre eigenen, genieß-baren Lebensverhältnisse.
Sollte das nicht einst auch die Athener bewogen haben ?
IV. Dreigliederung
Bringen wir uns noch einmal mit einem sinnreichen Vergleich die Notwendigkeit der in den Regional-ausschüssen vertretenen drei - prinzipiell unabhängigen, aber - fürs Große Ganze, aus Einsicht zusammenarbeitenden Bereiche nahe.
Was würde passieren, wenn der Kopf als denkender Organismus-Bereich seine Lenkungsfunktion nicht wahrnimmt ?
Hätten Hände und Füße – ohne das Denken – je das Rad erfunden oder ein Auto, den A 380 oder einen Computer ?
Damit der Kopf aber Denken kann, muss er von den übrigen Funktionen des Organismus freigestellt, entlastet sein : von der Verdauung, der Atmung , der Wärmeproduktion ....
In der Spezialisierung liegt seine Stärke.
Der Kehrschluß liegt auf der Hand : ohne Hände und Füße hätte der Kopf das Rad, das ihm vorgeschwebt hat, nie realisieren können. Nur die Körperteile, die eben nicht denken und wahrnehmen, können vollbringen.
Und was vermittelt zwischen Denkorgan und Organen des Vollbringens : der Blutkreislauf.
Er ist so organisiert, dass er je nach Notwendigkeit und Anforderung, das Blut dem Denkorgan, der Verdauung, dem Handeln, der Tat zu kommen lässt.
Übertragen auf unser Gemeinwesen erfordert dies die bereits beschriebenen drei Glieder :
einen „Kopf“ in Form des Erziehungs- und Ausbildungs – und Universitätswesen - zu dem der ganze übrige Sozialbereich zu rechnen ist, der sich ja auch nicht selbst ernähren kann
einen Wirtschaftsbereich, der vollbringt
einen zwischen den beiden oberen vermittelnden Recht - Schaffenden, Recht - Sprechenden, und Recht -Vollziehenden Ordnungsbereich. (der frühere Politik-Bereich)
Dieser schafft mit der Rechtsordnung die Grundlage zum Vollzug des ganzen Lebens im Gemein-Wesen.
Jeder der Bereiche ist unverzichtbar.
Jeder muss aus sich heraus seine Gestaltung und Spezialisierung finden und sich demzufolge auch selbständig verwalten. Denn das Bestimmen und Verfügen über die eigenen Haushaltsmittel, autarke Sach- und Personalentscheidungen sind Voraussetzung für echte Eigenständigkeit.
Innerhalb der drei Selbst-Verwaltungen dürfen nur selbst in der Praxis stehende Fachleute über andere, auch praktizierende Fachleute urteilen. Bereichsbezogene Regelungen sind nur im Kreis von Fachleuten und ausschließlich nach fachlichen Gesichtspunkten zu beschließen.
Jede fachfremde Einmischung muss unterbleiben.
Es muss gewährleistet sein, dass ausschließlich diejenigen innerhalb ihres Bereiches etwas zu sagen haben und bestimmen dürfen, die das Vertrauen und die Anerkennung ihrer Fachkollegen genießen. Entscheidungs-befugnis und Richtungskompetenz muss an ausgewiesene und respektierte Befähigung gebunden sein. Diese kann nur durch eine entsprechend erfolgreiche Praxis auf (s)einem Fachgebiet erwachsen.
Einem wirklichen Pädagogen z. B. würde es nie gleichgültig sein, in was für einem architektonischen Armutsbekenntnis aus 4 Wänden er seine lebendige Erziehungsgemeinschaft realisieren will. So eine beschämende Armut im Geiste und in der Seele bringt nur eine pädagogisch restlos abstinente und vom LEBEN, dass so ein Gebäude beheimaten soll, Lichtjahre distanzierte Behörde und demokratisches Be-schlussorgan alten Zuschnitts zustande. Genau das gilt es aber auszutilgen und durch besten, höchst-motivierten, kompetenten und herzensguten Willen zu überwinden.
Im Bilde gesprochen, sind die Schulgebäude, in denen ich zum Beispiel zum Abitur „kanalisiert“ wurde, von der gleichen „Leiden“- Schaft hervorgebracht, die einen Schwimmlehrer in ein LEERES Becken abkom-mandieren würde mit der lapidaren Bemerkung : „ - um die Schwimmbewegungen erläutert zu bekommen, reicht das doch vollkommen !“
Für echte wirtschaftliche Fragen wird jeder gewöhnliche Politiker auch die Achseln zucken und an ent-sprechende Fachleute und vor allem Praktiker verweisen. Genau diese sollen auch das Sagen haben für ihr Gebiet.
Ein Wirtschaftsminister, der nicht in der Wirtschaft groß geworden ist, ist eine Witzfigur an sich !
Wirtschaftliche Selbstverwaltung ist uns heute im eigentlichen Sinne ein Fremdwort.
Wir kennen nur
- aus dem Privatbesitz an Kapital und Produktionsmittel abgeleitete Rechte, tun und lassen zu können, was der betreffende Eigentümer für richtig hält.
Der Markt ist das Regulativ, dass herbeiführt, ob das erfolgreiches wirtschaftliches Handeln war oder in einer Pleite endet und
- staatliche Eingriffe in Form von Subventionen (Beisp. Landwirtschaft ...), Kartellrecht oder Monopole, die heute alle im Fallen begriffen sind : Post, Telekom, Eisenbahn, Zündhölzer... .
An dieser Stelle kann das Wesentliche der wirtschaftlichen Selbstverwaltung noch nicht plausibel werden, da dazu mindestens eine Grundbedingung gegeben sein muss : die Überwindung der Konkurrenz. Eine Erläuter-rung wird erst in diesem Zusammenhang erfolgen. (s. S. 53)
Für rechtliche Belange sind wir ja schon gewohnt Juristen zu befragen. Sie werden in der Selbstverwaltung des Rechtsbereiches das Sagen haben.
Demokratische Mitbestimmung in Fragen, bei denen es um RECHTLICHE Verhältnisse geht, die die Stellung von Mensch zu Mensch bzw. von Teilnehmern des Wirtschaftsgebietes oder des sozialen unter-einander oder zueinander geht, ist nur gebunden an die Mündigkeit des Bürgers – ist also Sache aller Erwachsenen eines Gemeinwesens. Jeder Bürger hat zu diesen Fragen sein eigenes Urteil und sein Votum.
Demokratie im wirtschaftlichen und pädagogisch-sozialen Bereich kann aber nur Mitbestimmung im Kreis von Menschen gleicher oder vergleichbarer Kompetenz und Fachlichkeit bedeuten – nicht das Rein-Reden-Wollen von Unqualifizierten !
Sind diese Grundlagen gegeben, können sich Wirtschafts-, Erziehungs-und Ausbildungsbereich, sowie der Kulturbereich im allgemeinen, so entwickeln, dass jeweils die Menschen, deren Herz am stärksten und sichtbarsten für ihre Profession schlägt, auch die Anerkennung bekommen, die sie verdienen. Aufsteigen werden also nicht mehr die Angepasstesten, Duckmäuser und Radfahrer, nicht mehr die mit dem reichsten und einflußstärksten Elternhaus, sondern jene, aus denen die größte Kreativität, Originalität und Geistesstärke spricht. Das zur Schläfrigkeit verführende Beamtentum, das Aufsteigen kraft bloßen Alters in nächst höhere Besoldungsgruppen und zunehmende Entscheidungsbefugnis ohne in Fachkreisen errungene Anerkennung, ist vorbei. Bisher staatlich gelenkte Mittelverteilung, Schwerpunktsetzung und Personalentscheidungen aus politischer Raison und Machterhaltungskalkül innerhalb der Wirtschafts- und Geistessphäre und deren Verwaltungen hören auf. Sie kommen endlich in fachkompetente Hände, besetzt aus den jeweils eigenen Reihen : Pädagogen beispielsweise, sind nicht nur für das was in einer Schulstunde geschieht verantwortlich, sie verwalten und regeln auch alles, was für den Betrieb ihrer Schule notwendig ist. Halten sie die Einführung eines neuen fächerübergreifenden Lehrinhaltes für notwendig – z. B. Erlebbare Frühgeschichte der Menschheit, wo jeweils 2-wöchige, erlebnispädagoische Einheiten á la „Leben in den Pfahlbauten am Bodensee“ und die dazugehörigen Kulturtechniken hautnah vermittelt werden – so berufen sie über ihre fachständische Organisation ein (hoffentlich regionales) Symposium ein, dass die Kompetenz hat, ( in ihrer Region) die Einführung desselben zu ebnen. Der Staat hat dazu inhaltlich nichts zu sagen. Es kann allenfalls darum gehen, dass die rechtliche Sphäre zu dem Urteil kommt, leider keine zusätzlichen Hauhaltsmittel dafür genehmigen zu können,(meinetwegen wie jetzt in der aktuellen Wirtschaftskrise leicht nachvollziehbar) was aber nur heißt, die jeweilige Schule bestreitet die Projekte eben aus den laufenden Mitteln, in dem sie geschickt umschichtet oder selbst zusätzliche Mittel und Sponsoren beschafft. Sie bleibt mit ihrem Projekt aber nicht in den Fängen einer staatlichen Bürokratie hängen. Die Idee wird sich ihren Weg bahnen, wenn genug Begeisterung und Richtigkeit aus ihr sprüht. Die sie entwickelnden Pädagogen bleiben handlungsfähig, solange sie erfinderisch genug sind, fehlende Mittel selbst aufzutreiben. Geistig Schaffende werden dies als ungemein belebend und als lang ersehnte wirkliche Freiheit empfinden. Das Gemeinwesen wird so nicht der wahren, geistig-potenten Initiative kreativer Menschen beraubt, sondern kommt in den Genuss dieses sprühenden Lebens, nicht mehr von „oben“ abgewürgter Ideen. War die Innovation erfolgreich und findet Nachahmung, wird der Bedarf an neuartigen Lehrkräften, ihre Aus- und Fortbildung für diese Projekte, ebenfalls durch Pädagogen und ihrer berufsständischen Organisation selbst geregelt und verwirklicht und bis hoch in eine neue, künftige Fachlehrerausbildung an den Hochschulen getragen. Selbst praktizierende Pädagogen entwickeln ihren Bereich fort – nicht Staatssekretäre und zweifelhaft begabte, lediglich politisch aufgestiegene, gar fachfremde Bildungsminister.
Das Kernstück der Dreigliederungsidee, ihr eigentlich demokratisches Credo, besteht darin, dass sich die anderen beiden Glieder, Wirtschaft und Rechtswesen, inhaltlich komplett aus dem geistigen Gebiet heraus-halten. Erst durch diesen bewussten Verzicht auf inhaltliche und gestalterische Einflussnahme, kann die wahre Fachlichkeit und Befähigung der pädagogisch und kulturschaffend Tätigen zur Geltung kommen. Erst dadurch wird das geistige Gebiet den anderen beiden Gliedern des Gemeinwesens die besten, befähigtsten, gediegensten Menschen übergeben können – weil diese in den Jahren ihrer Reifung in einem freien Geistesleben eben ungehindert heranwachsen und sich ausbilden konnten, statt in das Korsett einer sich selbst nur reproduzierenden Gesellschafts- und Machtstruktur eingeschnürt zu werden ! Ein von Macht-strukturen und Wirtschaftsinteressen dominiertes Geistesleben wird lediglich Funktionsträger hervorbringen – mehr will es ja auch gar nicht. Zu einem freien, vollwertigen Menschen, zu einem gereiften Ich, kann ich nur jenseits eines solchen geistigen Stacheldraht-Verhaues werden – oder ich habe es trotz seiner geschaft.
In einem dreigliedrigen Gemeinwesen wird zu fordern sein, dass auch Wirtschafts- und Sozialpolitiker ent-sprechende Qualifikationen mitbringen. Ihre eigentliche Profession wird aber darin bestehen, das Ohr am Puls der Zeit zu haben und nach beiden Seiten – zur Wirtschaft und zum Pädagogisch- Sozialen und den ent-sprechenden Einrichtungen und Organen (je nach Fachgebiet) – aber auch in Richtung Verbraucher, Nutzer, Betroffenen (platt formuliert das „Beschwerde-Bild der Stammtische“) wahr zu nehmen, was an Problemlage da ist und Lösungsvorschläge und Konzepte zu entwickeln, wie den Problemen zu begegnen ist.
Der Politiker nach meinem Verständnis ist der Katalysator : selbst nicht in die Probleme verstrickt, quasi neutral und übergeordnet tätig, mit ausreichender Fachkompetenz um auch diffizile Zusammenhänge er-fassen und verstehen zu können, in jeder Richtung gesprächsbereit, kreativ und vermittelnd, auf Ausgleich und Lösungen bedacht.
Die erwähnten Delegierten aus ihren Verbandszusammenschlüssen und Bürgerinitiativen der Verbraucher, Nutzer und Betroffenen, repräsentieren den sich durch Engagement qualifizierenden, gesunden Menschen-verstand, der ganz bewusst als bewährtes Korrektiv und empfehlenswerter Schutz gegen die bekannt und berüchtigt gewordene „Fachidiotie- und Blindheit“, am demokratischen Prozess mitgestalten soll.
Die Delegierten aus ihren jeweiligen drei Fachgebieten heraus, stellen die endlich OFFIZIELLE Form des längst schon tätigen „Lobbyisten“ dar. Es ist meiner Meinung nach an der Zeit, diese Praxis der Einfluss-nahme 100 % transparent und öffentlich zu gestalten und von dem verdeckten, unlauteren Filz Abschied zu nehmen. Der geschätzte und unverzichtbare Sachverstand SOLL einfließen, aber unter den Augen der Öffentlichkeit. Die heute schon praktizierten Befangenheitskriterien sollten genügen.
Eine Wirtschaft, die vom Alpdruck der Konkurrenz befreit ist, wird sich hier auch als völlig neuer Ge-sprächspartner und Teilnehmer am demokratischen Prozess erweisen.
Personen aus dem Wirtschaftsleben, Pädagogen und im Sozialen Bereich Tätige und Fachleute aus dem Rechts - und Ordnungsbereich werden ihre Interessen und Belange selbst und mit ihrer ureigenen Kompetenz in die betreffende demokratische Entscheidungsfindung einbringen. Sie werden sich aber auch daran zu gewöhnen haben, dass die Interessen und Betroffenheiten der Verbraucher und Nutzer mit am Tisch sitzen und von Anfang an in den Entscheidungsprozess mit einfließen und auch von Lösungsvorschlägen überzeugt sein wollen, damit ein Mehrheitsbeschluss zustande kommt. Den eigentlichen Politikern wird es zufallen, den Einigungsprozess mit kreativen Lösungen zu unterstützen.
Diese drei Bereiche wollen – wie beim Menschen – unter der Ägide des im Wahren, Schönen und Guten gegründeten Ich's, zusammenwirken um das nicht Gemeine, nicht Egoistische, nicht Niederträchtige - das Wohl aller Ich'e hervorzubringen.
Diese Drei-Gliederung, mit der entsprechenden Selbständigkeit der einzelnen Glieder, ist elementare Lebensbedingung des vitalen Gemeinwesens.
Immer wenn dagegen gesündigt wird, gibt es – wie beim Menschen - Schwächeerscheinungen, Krankheiten oder sogar Sterbefälle.
Der letzte Sterbefall in Deutschland liegt nicht lange zurück : die Weimarer Republik bzw. das III. Reich.
Wenn wir beim Vergleich zum menschlichen Organismus bleiben, wird uns sogleich noch eine weitere Lebensbedingung bewusst werden.
Das Blut, das in seiner Bewegung direkt dem Ich folgt – was ja sehr augenscheinlich werden kann, wenn man sich schämt und das zu einem knallroten Kopf führt – aus was wird es gebildet :
aus den ( roten ) Blutkörperchen.
Und was entspricht im Gemeinwesen dem Blut und den einzelnen Körperchen : Das Geld.
Fließt im Körper mit jedem roten Blutkörperchen den Organen des Denkens und Handelns frischer Sauerstoff zur Belebung und zum Erhalt zu, so den Bereichen des Gemeinwesens Geld.
Geld zum Erziehen, Ausbilden, Forschen, zum Verwirklichen von Ideen in Anlagen und mit Produktionsmitteln, zum Aufbau des gesamten Wirtschaftsleben und zum Gewährleisten der Ordnungsfunktionen.
Geld ist lebensnotwendig – keine Frage.
V. Wesen des Geldes
Wie wir gesehen haben entspricht der belebenden und regelnden Funktion des Blutes im Organismus, die belebende und regelnde des Geldes im Gemeinwesen.
Was bedeutet dann : ich habe 100,- € ?
Ich halte damit in Händen, das Recht auf Waren und Dienstleistung im Wert von 100,- €.
Wer hat diese Waren und Dienstleistungen erbracht ? Andere Menschen !
Die 100,- € sind also zu Ende gedacht tatsächlich RECHTE auf durch andere Menschen hervorgebrachte oder noch hervorzubringende Leistungen und Waren.
Als Arbeitgeber formuliert : Rechte auf die Arbeitskraft Anderer.
Hier beginnt die Schieflage und das Leiden.
Ist es noch der unantastbaren Würde des Menschen entsprechend, wenn ich seine Kreativität, seine Arbeits-kraft für 100,- € kaufen kann ?
Der krasseste Fall ist sicher die Prostituierte, die ich „kaufen“ kann.
Aber viel weniger krass ist der Kauf der Arbeitskraft eines sog. „Geringqualifizierten“ für den gerade diskutierten lausigen Mindestlohn von 7,50 € /die Stunde auch nicht !
Kann es sein, darf es sein, dass ich Menschen immer noch „kaufen“ darf und sei es eben „nur“ zum Teil – als Arbeitskraft ? Ist dies nicht unwürdig ?
Das Recht auf Waren ist eine feine Sache; hier ist Geld eine treffliche Einrichtung – höchst komfortabel, einfach praktisch, genial.
Bei mancher Dienstleistung ist es sogar üblich, wenn sie gut erbracht wurde, über die bereits geregelte „Bezahlung“ hinaus, sich erkenntlich zu zeigen, eine Anerkennung auszusprechen : im Krankenhaus, wenn man mit der Behandlung und Pflege zufrieden war, im Hotel, im Restaurant, beim Arzt, Heilpraktiker, Pfarrer, beim Handwerker etc. .
Meiner Meinung nach, wird hier bereits sehr fein empfunden, dass die Mühe, das Engagement, dass mir ein „Dienstleister“ entgegenbringt, etwas damit zu tun hat, wie er mir als Mensch, als Mitmensch begegnet und die Bezahlung wie auf einem anderen Blatt steht.
So ist es im Grunde ja auch – so sollte es vielmehr sein !
Das Einkommen, dass jemand braucht um leben zu können, ist das Eine; ob er seine Sache gut, mittelmäßig oder schlampig, desinteressiert macht, ist das Andere.
Wir empfinden dies schon ganz gut. Wir wissen es meist nur nicht bewusst – und wir richten unsere Ver-hältnisse überhaupt nicht danach ein, sondern tun so, als ob es nur um „Bezahlung“ geht, um den Preis der „Ware“ Dienstleistung.
Was ist denn das besondere an der Krankenschwester, die meine Mutter so nett behandelt und versorgt, aufgemuntert hat ?
Dass ich sie nicht selbst bezahle dafür !
Ihre Bezahlung, ihr Einkommen bekommt sie von der Krankenkasse. Deshalb bewerte ICH als Gepflegter, von ihr versorgter Patient oder Angehöriger noch einmal extra wie gut, wie schön sie es gemacht hat. Ich bewerte und anerkenne ihre Mitmenschlichkeit.
Mein Verhältnis als Patient zu ihr, ist das eines Menschen zu einem anderen Menschen, der mir mehr oder weniger Gutes tut. Das ist der eigentliche Tatbestand.
Kann man dieses Verhältnis von Mensch zu Mensch „BEZAHLEN“ ?
Ich kann es anerkennen – aber ist der Blumenstrauß, die Flasche Wein, das Päckchen Kaffee, selbst der zugesteckte Geldschein Bezahlung ?
Dieses einzig wirkliche Verhältnis, der für einander arbeitenden Menschen, ist gewöhnlich verschleiert, zu-gedeckt, verkleistert durch die Tatsache, dass ich „meine Rechnung bezahle“.
Dies führt zur Illusion, dass ich Den bezahlt habe, der mir mein Auto repariert hat, mein Brot gebacken, meine Heizung gewartet hat ... . Bei der Krankenschwester, dem Arzt, dem Polizist als Freund und Helfer, dem Lehrer, dem Sozialarbeiter ... ist das wahre Verhältnis von Mensch zu Mensch sichtbarer, weniger verbrämt und unkenntlich gemacht. Ihre „Bezahlung“ steht tatsächlich auf einem anderen Blatt, steht nicht den falschen Eindruck aufdrängend, zwischen mir als Klient und Nutzer und diesen eher sozialen Berufsgruppen. Denn genau genommen kann ich das, was Menschen mir tun, nicht bezahlen !
Ich müsste Gott sein, um es voll gültig zu können.
Was ich gebe ist GELD – also weiter gereichtes Recht auf Waren und Dienstleistungen durch wieder Andere. Kann ich das Bezahlung nennen ? Oder spiegelt sich darin nur wieder die Unmöglichkeit ?
Das Geld habe ich erhalten, weil auch ich Waren und Dienstleistungen in das Gemein-Wesen eingebracht habe : als Bäcker, als Bauarbeiter, Sekretärin oder als Chef einer Fabrik ... . Also NUR durch mein ebenfalls HINEINGEBEN erlange ich Rechte auf ein HERAUSNEHMEN dürfen – bin ich TEIL-NEHMER !
Alles was mit meinem Teil-Nehmer-Sein zu tun hat, ist auch der Grund, warum ich die anderen brauche. Während ich Arzt, Bäcker oder Bauarbeiter bin, kann ich weder Kartoffel für mich anbauen, Kleider für mich nähen, noch das Trinkwasser für mich in die Leitung bringen. Ich bin ganz für Andere da – kann während meiner Berufstätigkeit nicht für mich, meine Bedürfnisse sorgen, sondern nur für die der Anderen. Deshalb müssen die Anderen für alle meine Bedürfnisse mitsorgen. Dies ist die Grundlage für die arbeitsteilige, monetäre, „Geld-Gesellschaft.“
Ist dabei jetzt eigentlich jemand „bezahlt“ worden ?
Ich habe genau genommen als Teil-Nehmer nur den Ausgleich, dass Andere meine Lebensnotwendigkeiten besorgen, während Ich Teile der ihrigen übernehme.
Im Grunde bin ich nur quitt.
Bin ich dann aber je bezahlt worden ?
Noch einmal ganz konkret : während ich als Bauarbeiter für andere ein Haus helfe zu bauen, nähen wieder Andere meine Arbeitskleidung, backen mein Brot, haben mir ein Schnitzel ermöglicht und für Trinkwasser und Strom in meiner Leitung gesorgt.
Ich bin quitt mit ihnen, denn ich habe für jemand sein Haus gebaut und konnte all das andere Lebensnot-wendige nicht für mich tun, während dieser Zeit.
Bin ich bezahlt worden ?
Ich sage noch einmal : ich bin quitt – alle sind quitt.
Bezahlt – wurde niemand – jeder hat als Teil-Nehmer eingebracht und darf nun auch herausnehmen.
Das ist alles. Mehr geht nicht vor sich - solange da nicht die „Ackermänner“ der Geldbranche ihr Unwesen treiben. Die haben nämlich niemals real so viel hineingebracht, wie sie herausgenommen haben. Es sei denn sie wären imstande gewesen „Stroh zu Gold zu spinnen“ !
Das sind aber bekanntlich Märchen, oder ?
Abgesehen aber von solchen Ammen-Märchen haben die „Ackermänner“ der Nation, Tausende, wenn nicht gar Millionen zu ihren Deppen gemacht. Für ihre in organisierter Kriminalität an sich gebrachten 14 Millionen Jahresgehalt, dürfen nämlich so und so viele Teil-Nehmer in der Tat UMSONST arbeiten, weil sie von dem, was in den Büros dieser Chefetagen aus Stroh zu Geld gesponnen wurde, nie irgendetwas ab-bekommen werden, nicht soviel wie unter einen Fingernagel passt.
Von dem was da aus Stroh zu Geld geworden ist, können die „Ackermänner“ sich zwar ihre feinen Villen bauen lassen und ihre teuren Autos kaufen – aber die Bauarbeiter werden von dem Stroh, dass da in den Chefetagen herumliegt nichts „herunterbeißen“ können, nichts haben : kein Brot, keine Arbeitskleider, kein Schnitzel in der Pfanne - keine Realien.
Das höchste der Gefühle ist ein wieder kostendes, teures Girokonto oder noch teurere, unfaire Kredite; und wenn sie je Geld übrig haben sollten, als echter Teil-Nehmer, können sie sich an der „Stroh zu Geld- Lotterie“ beteiligen, auch ein bisschen auf „Ackermann“ machen : in Anleihen, in Aktien, in Investment-fonds etc. - ein bisschen mitpockern ... .
Was diese Polemik soll ?
Sie soll zuspitzend deutlich machen, dass wir unterscheiden können und sogar müssen (!) zwischen
ordentlichen Teil-Nehmern, die immer auch Werte mithelfen zu schaffen und echte Dienstleistungen erbringen und nicht ordentlichen Teil – NEHMERN !
Was machen denn die Ackermänner der Banken und der als „Hedgefonds“ grassierenden Haie und Heuschrecken ?
Sie machen Wetten, Wett-Spiele auf den realen Kreislauf der realen Teil-Nehmer und ihrer Beiträge. Aktien-, Immobiliengeschäfte, noch schlimmer der Derivaten-Handel sind nichts anderes als Spekulations-geschäfte - auf die realen Teil-Nehmer-Beiträge oben drauf gesetzt – wie beim Roulette.
Und was ist los im Staate Dänemark und auch bei uns ?
Siehe da : es wird bereits mehr Geld mit diesen Wetten an den Spielbänken der Börsen verdient, als mit realer Arbeit. Porsche z. B. meldet Anfang November 2008 sogar das Wunder, mehr Gewinn gemacht zu haben, als Umsatz- möglich geworden, durch seine VW-Aktien.
Hier stinkt der Fisch vom Kopf her – weil er fault !
Jetzt ist wohl endgültig fällig, sich das Geld mit dem das ganze aberwitzige Monopoly-Spiel in Gang gehalten wird, näher zu betrachten.
Das was wir also ohne genau hin zu schauen „Bezahlung“ nennen, ist eigentlich nur das, was i. d.T.
viel besser auf einem anderen Blatt stehen sollte : mein Lebens-Bedarf.
Hier kommen wir auf eine Grundfunktion des Gemein-Wesens : es regelt durch Bewertung, wie viel mein Teilnehmer-Beitrag in Euro und Cent wert ist.
Wir kennen das alle : ein Teilnehmerbeitrag eines Arztes ist höher angesehen, als der der Krankenschwester , der eines Lehrers höher taxiert, als der eines Bauarbeiters.
Wieso eigentlich ?
Ein Grund mag sein, wie viel Ärzte es gibt, im Vergleich zur Zahl der Bauarbeiter. Dahinter steckt auch, wie oft ist es möglich, aus der Bevölkerung jemanden zu finden, der die Qualitäten für den Arztberuf hat. Irgendwo fließt sicher auch hinein, was in Form von Abitur und Studium als Lernleistung zu absolvieren war.
Ganz zufrieden kann ich jedenfalls mit den angeführten Gemeinplätzen nicht sein. Denn jeder Teil-Nehmer hat zunächst einmal im Groben genau den selben Bedürfniskatalog : ein Dach über dem Kopf, Nahrung und Kleidung, die üblichen Genussmittel, das Bedürfnis nach Unterhaltung, Kommunikation, Kultur, Mobilität, Erholung, Gesundheit ....
2009 in Euro ausgedrückt – ohne gleich in Ober- und Unterschicht-Kategorien pressen zu wollen -
Minimum : 1200 €/ Netto im Monat /Erwachsenem – nach oben offen .
Möchten Sie Ihren Teilnehmerbeitrag geringer bewertet wissen ? Höher ist sicher nie ein Problem. Und doch gibt es die lausige Mindestlohndebatte von 7,50 € /die Stunde – das ergäbe aber allenfalls 1200 € Brutto !
So gemein kann also ein Gemein-Wesen sein.
(Auf das Kernproblem Nr. 1 möchte ich später zu sprechen kommen.)
Mein Lebensbedarf kommt, wie wir gesehen haben den Realien nach, von den Anderen.
Das Geld, dass mit dem „Anschein von Bezahlung“ weitergereicht wird, kursiert als Ausdruck des durch den eigenen Teil-Nehmer-Beitrag erworbenen Rechtes, auf durch Andere erbrachte Lebensnotwendigkeiten, als Recht auf meinen Lebensbedarf.
Dieses Geld ist im eigentlichen Sinn Tauschmittel, Tausch-Geld.
Ich bekomme mit ihm das Recht, das zu kaufen, was ich zum Leben benötige. M. a. W. - ich bekomme
Kauf-Geld, das ist die erste Funktion des Geldes.
Mit der Zumessung meines Anteiles an Kaufgeld, führt das Gemeinwesen in einer Rechtsordnungsfunktion die Bewertung meines Teil-Nehmer-Beitrages durch. Das Kaufgeld wird ständig weitergereicht; kaum er-halten, gebe ich es für die 1000 Dinge des täglichen Bedarfes wieder aus. Manchmal gelingt es aber auch Teile des zugemessenen Kaufgeldes auf die Seite zu bringen.
Ich kann es ansparen für einen Urlaub, ein Auto, ein Haus. Das sind zwar auch alles noch Lebens-Bedarfe, weisen mit ihrer Langlebigkeit, wie beim Haus, aber schon in die nächste Sphäre des Geldes.
Geld das nicht in den Konsum geht, sondern mittel – und langfristig angespart wird, erschließt für ein Gemeinwesen die 2. Funktion des Geldes : Geld das VERLIEHEN wird von Menschen die es erübrigen an solche, die damit Neues schaffen wollen. In der Regel spricht man vom Kapital und seinem dazu-gehörigen Kapitalmarkt. Unternehmer realisieren mit dieser Geldfunktion ihre Unternehmungen, wie Firmengründungen, neue Produktionsverfahren etc. Das Wissen der Universitäten und ihrer einzelnen Fachgebiete, wird mit Einsatz von Kapital in seine technische Anwendbarkeit gebracht.
Kapital und Wissen (neudeutsch „Know-How“) sind der Motor unseres Fortschrittes.
Das Geld, dass diese Funktion erfüllt, könnte (alt-deutsch) LEIH-GELD genannt werden.
Es ist durch KONSUMVERZICHT geopfertes Kauf-Geld – quasi durch die Selbstlosigkeit der Teilnehmer eine Stufe höher gehobenes Kaufgeld. Dies trifft auch für erzielte Gewinne aus wirtschaftlich erfolgreichem Handeln zu. In diesem Fall wird durch unternehmerischen Konsumverzicht aus Gewinn Kapital, dass zur freien Verfügung steht und auf andere übertragen werden kann.
DAS wäre der normale und auch der gesunde Weg zur Kapitalbildung.
Etwas vollkommen anderes liegt vor, wenn Banken selbst (willkürlich) Kredit schöpfen. In den USA war z. B. gesetzlich vorgeschrieben, dass lediglich ein Fünftel aller Einlagen einer Bank durch Bargeldreserven ab-gesichert sein müssen. 1000 $ Realeinlage können so z. B. um weitere 4000 $ Kreditvolumen erweitert werden - sprich : um 5000 $ auszuleihen benötigt die Bank lediglich 1000 $ tatsächlich vorhandene Einlage. (Dies rechnet P.A. Samuelson in seiner „Volkswirtschaftslehre“, Bd. I, S. 395, 1975, vor)
Mit dieser Kreditschöpfung – aus dem Nichts – sind wir bereits im manipulativen Trickreichtum mensch-licher Schlauheit, bei dem die Risiko-Streuung in der Breite durch einen Zusammenschluss von Banken in einem Einlagensicherungssystem, die Geldabsicherung übernimmt. Im Ernstfall benötige ich, anschaulich formuliert, das Zusammenstehen von mindestens 5 Banken mit ihren jeweils tatsächlich vorhandenen 1000 $ Mindesteinlage, um die raffiniert ausgeliehenen „5000 $“ als Bargeldreserve tatsächlich „ZU HABEN“ - falls meine eigene Bank schwächelt – sonst gucke ich nämlich samt den anderen Kunden dieser Pleite in die bekannte „Röhre“. Die jetzige globale Finanzkrise ab Oktober 2008 lehrte uns das Fürchten vor solchem Trickreichtum.
Was sind die auf diesem Wege in die Kaufgeldsphäre gelangten Summen ?
Wenn profunde Kenner ihrer Volkswirtschaft dieses Geld in Umlauf bringen, bedeuten sie im Voraus ausgegebenes Kaufgeld, Kredit (bzw. Bestellungen) auf aller Voraussicht nach zu erwartende, reale Waren und Dienstleistungen. Anders ausgedrückt : der Emittent der zusätzlichen (jetzt symbolisch bezifferten) 4000 $ (oder €) SCHWÖRT auf das Wirtschaftswachstum, dass dieses „SCHEIN“-Geld REALISIEREN wird.
Gänzlich inkompetente, wirtschaftlich blauäugige – oder restlos skrupelose - Emittenten streuen im besten Fall Tombola - „Lotterie“-Geld unter das Volk, in der Hoffnung, dass neben vielen Nieten, auch Glücks-treffer und Gewinne dabei sind.
In wirtschaftlich schlechten Zeiten ohne das erhoffte Wachstum, sind diese Summen ungedeckte Schecks, denen keinerlei Waren und Dienstleistungen gegenüberstehen. Amerika und in Folge leider auch der Rest der Welt hat genau das jetzt erfahren müssen ! Die faulen Kredite, ohne Sicherheiten in rauhen Mengen ver-geben und zu unserem Leidwesen dann in absolut egoistischer Berechnung global weiter verkauft, nach dem Sintflut-Motto - „was interessiert mich, was aus meinen verramschten, wackeligen Krediten in 2-5 Jahren wird, wenn ICH jetzt damit Geld verdienen kann“- sind jetzt für viele zu ungedeckten Schecks geworden.
Wer wird wohl in diesem Fall das dennoch ausgegebene „Schein“-Geld in Realtität verwandeln – dreimal dürfen Sie raten !
Verbindet sich echtes Leihgeld aus Konsumverzicht mit einer unternehmerischen Idee zu einer konkreten wirtschaftlichen Unternehmung, ist damit im Erfolgsfalle, eine neue Wertschöpfung für das Gemeinwesen realisiert. Die damit neu geschaffene Ware oder Dienstleistung wird wieder zum realen Teil-Nehmer-Beitrag, der Bedürfnisse anderer deckt und deshalb zum ordentlichen Recht auf Kaufgeld-Zuteilung bzw. Anerkennen von Lebensbedarfen, führt.
Leihgeld + Idee - Unternehmung = Ware oder Dienstleistung = Reale Investition.
Fließt Geld OHNE unternehmerische Intension, ohne zukunftsträchtige Idee, nur zum Zwecke der reinen GELDVERMEHRUNG – also zum bloßen Selbstzweck, aus reiner Geld-Geilheit (z. B. in die bezeichneten Wetten ) liegt KEIN ORIGINÄRER INVESTITIONSVORGANG vor.
Überflüssiges Kapital sucht aus „Langeweile“ eine Pseudo-Betätigung, will sich nicht die Hände schmutzig machen und verlegt sich daher auf – faule Tricks .
Diese Krankheit ist ansteckend und das Geschehen, dass dadurch sich in Szene setzt, nennen wir unbedarft Börse, Börsenaktivität.
Der erste Stufe davon ist noch akzeptabel :
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Geldbesitzer investieren in Aktien, die dadurch reale – im besten Fall aus Überzeugung ausgewählte- Unternehmen mit Kapital versorgen, die reale Unternehmungen damit ausführen; diese werden wie beschrieben wieder zu realen Waren und Dienstleistungen. Der „Lohn“ des überzeugten Investors ist normalerweise die Dividende.
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Rechnen zu viele Geldbesitzer mit zu feinen Gewinnen, wenn sie in bestimmte Werte investieren, kommt es zur ÜBER-KAPITALISIERUNG von Unternehmen. Der Blick auf echte unternehmer-rische Aktivität beginnt unter dem sich spürbar machenden RENDITEDRUCK im Unternehmen, zu schielen. Die Folge sind Rationalisierungen und Mitarbeiterabbau und nicht selten überflüssige , tollkühne bis schwachsinnige Produkte, die zum reinen Zwecke des noch mehr Verdienen-Wollens auf den Markt geschmissen werden. Menschlich-psychologisch wird die Grenzerfahrung gesucht : wieviel liegt noch drin, geht noch mehr- ? Nicht weil es notwendig wäre, es irgendjemand benötigt, haben will, wird produziert, sondern weil ich, als überkapitalisierter Unternehmer, es wissen will !
Das führt in der Summe zur WEG-WERF-PRODUKTION, mit der nur ausprobiert wurde ob noch was geht, weil das Geld ja da war, es ermöglicht hat. Da solche eigentlich unnötigen Produkte nur zu Dumpingpreisen abgesetzt werden können, muss weiter in die Effizienz investiert werden – sprich noch mehr Maschinen statt Arbeitsplätze, die Produktion wandert irgendwann ab in Billig-Lohnländer und damit nicht noch am Ende „unnötig“ Steuern zu zahlen wären, gibt es kräftige Ausweitungen der Aufsichtsrats- und Vorstandsbezüge – diese Damen und vor allem Herren müssen dafür ja auch SO gemein sein !
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Hat dies am Ende noch geklappt und der Börsenkurs zeigt weiter nach oben, fließt noch mehr Anlegergeld in dieses Unternehmen, dass dann zum MACHTAUSBAU in Form von Zukäufen oder feindlichen Übernahmen verwendet wird, um Konkurrenz auszuschalten und zu einer marktbeherrschenden Stellung zu gelangen.
Werden mit Stufe II und III satte Gewinne realisiert, entstehen immer auch volkswirtschaftliche Real-Schäden : Umweltschäden, Müllprobleme, Ressourcen – und Energieverteuerung, Arbeitsplatzverluste, ... .
Lediglich Stufe I ist volkswirtschaftlich sinnvoll - könnte aber durch ein selbstloses Bankenwesen wesentlich menschlicher, echter, verantwortlicher, verantworteter realisiert werden, als durch ein abstraktes, für niedere Instinkte Tor und Tür öffnendes, anonymes, schwer beherrschbares Börsengeschehen.
Die Gewinne der Stroh zu Geld Lotterie explodieren weiter. Die Spekulationsfreude steigt; noch größere Geldsummen entstehen. Es genügt nicht mehr nur in Aktien zu investieren, die Spielergemeinde verlangt nach noch kitzligeren Vehikeln ihrer Gewinnsucht : Derivate, Termingeschäfte, sogenannte Leerverkäufe ringen um die Quadratur des Kreises, indem versucht wird selbst mit fallenden Kursen noch Geld zu verdienen. Hedgefonds werden gebildet und fallen als Heuschrecken über vitale Unternehmen her, saugen sie wie Vampire aus ... immer auf der Jagd nach noch mehr Rendite für unaufhörlich wachsende Geld-mengen.
Was ist dieses rein spekulativ erzeugte Geld für Geld ?
Es hat jede Bodenhaftung verloren; es hat gar nichts mehr mit echten unternehmerischen Aktivitäten zu tun. Die erfolgreichen Champions des Börsengeschehens erzeugen durch ihre Cleverness und ihre Spürnasen riesige Mengen von : Falschgeld !
Geld, dass durch keinerlei realen Waren – und Dienstleistungszuwachs auch nur im entferntesten gedeckt wäre. Geld dieser Machart ist vergleichbar mit einem Krebsgeschwür, mit parasitärem Befall des Gemeinwesens.
Die Kaste dieser Börsen-Pokerer verfährt streng nach dem miesen und fiesen Grundsatz aller Nieder-trächtigkeit : GEWINNE WERDEN PRIVATISIERT, VERLUSTE SOZIALISIERT. Nichts anderes geschieht jetzt weltweit mit den staatlichen Rettungsaktionen : über die ganze Erde hinweg springen die positiv verstandenen Gemeinwesen für Jene ein, die in absoluter Gemeinheit, in bodenloser Gewinnsucht die Katastrophe verursacht haben, um das Schlimmste zu verhindern. Deren längst gemachten Gewinne, die zu alle dem vermutlich auch noch in Steueroasen versteckt sind, bleiben unangetastet - privat; ihre auf- getürmten Verluste, die werden jetzt mal wieder – öffentlich !
Wann werden wir verstehen, dass das so betriebene Finanzsystem an sich die Krankheit ist, die periodisch uns immer aufs Neue befallen muss ???
Ein beredtes Beispiel aus der Vergangenheit ist Nick Leeson, ein nur 28 Jahre alter „Geld“-Händler, der mit seiner folgenschweren Fehlspekulation das 233 Jahre alte, renommierte, englische Bankhaus Barin in den Konkurs trieb. Aufgetürmter Verlust : 1,6 Milliarden DM !
Bei Verlusten ist es sofort sichtbar, dass andere Menschen geschädigt wurden; in der Regel sind die meisten daran unschuldig. Bei Gewinnen denken wir nicht daran, dass die unglaublichen Summen, die quasi aus dem Nichts erschaffen wurden, sich ebenfalls auswirken.
Einer der legendärsten Coups landete George Soros, der „König der Hedgefonds-Manager“ im September 1992 mit seiner Spekulation auf das britische Pfund. Über Nacht verdiente er eine Milliarde Pfund ! (Nebenbei bemerkt : auch er konnte , ähnlich wie Bill Gates, sich irgendwann des Gefühls wohl nicht mehr erwehren, dass soviel Geld in zwei (egoistischen) Händen nicht sein darf und gab allein im Jahre 2000 knapp 500 Millionen $ für wohltätige Zwecke aus). Begonnen hat der 1930 in Budapest geborene Ungar im Jahre 1969, mit 2 Fonds von zusammen 12 Millionen $ Wert.
Diese Milliarde Pfund ist Falschgeld, denn sie ist mit keinem realen Teilnehmer-Beitrag erworben !
Trotzdem lässt es sich im jetzigen, demgegenüber völlig wehrlosen Gemeinwesen damit fröhlich leben.
Hier fehlen Schloss und Riegel für derart ungeheuerliche Missbräuche Geld-Süchtiger .
Die Kapriolen der VW-Aktie Ende Oktober 2008, illustrieren wunderbar den Charakter von derartigen Schein-Werten : an ihrem Höhepunkt durchstieß die VW-Aktie die 1000 Euro Marke (28.10.08) . Allein das Aktienpaket von Porsche (42,6 %) war zu diesem Zeitpunkt mehr als 125 Milliarden Euro „wert“. Hedgefonds, die auf fallende Kurse gewettet hatten, sollen fast 40 Milliarden Euro Verlust eingefahren haben. (lt. Financial Times). Hätte das Land Niedersachsen an diesem Tag sein Aktienpaket (20,1 %) verkauft, hätte es rund 40 Milliarden Euro damit erlösen können. Diese Summe hätte ausgereicht um mehr als drei Viertel seiner Schulden zu tilgen. Nur – mit was für Geld wären diesen Schulden bezahlt worden. „Dem Schein nach“ hätte jeder Gläubiger des Landes Niedersachsen echte Euros erhalten - . Machen Sie sich aber bitte einmal bewusst, für welche REALEN Werte diese Milliarden stehen, die an einem einzigen Tag Börsenrally ergattert wurden. Ich sehe gerne ihren Erläuterungsversuchen entgegen, mir diese Milliarden plausibel zu machen, verbleibe einstweilen aber dabei : Geld dieser Machart ist reines Falschgeld !
Franz Josef Floren, der Autor des Buches „Wirtschaftspolitik im Zeichen der Globalisierung“, aus dem Jahre 1998 prägte als Überschrift über dieses absurde Kapitel des sich ad absurdum führenden Kapitalismus, den Ausdruck „Kasino-Kapitalismus“ - sehr treffend, wie ich meine. Wenn einige Wenige, sich den Luxus eines Kasino-Besuches leisten, ist das PRIVAT-Sache. Wenn weltweit Aber-Millionen Börsenakteure die Kasino-Mentalität zum beherrschenden Faktor einer globalen Weltwirtschaft hoch-beamen, dann ist das organisierte Kriminalität !
Floren bezifferte schon 1998, den Derivaten-Handel, der „zum weit überwiegenden Teil zu REIN SPEKULATIVEN Zwecken missbraucht“ wird, mit einem Volumen von 35 Billionen $ .
Beate Sander und Werner Heiring nennen in „Wirtschaft und Finanzen“ (Volk Vlg. Mü.) 2005 folgende Zahlen : „Zwischenzeitlich existieren weltweit ungefähr 6.000 Hedgefonds, die mehr als 650 Milliarden € verwalten. Im Vergleich dazu werden in den rund 60.000 klassischen Investmentfonds über 12.000 Milliarden € investiert.“ (S. 63)Allein „das Geldvermögen der Deutschen nähert sich mit einem großen Sprung der vier-Billionen € Marke“(S.114).
Wird dieses Falschgeld der 1. Generation (der Herren Soros u. a.) noch einmal scheininvestiert in neue, noch abenteuerlichere Spekulationen, denn es war ja leicht verdientes Geld, das mit geringer Reue als neuer Einsatz im „Kasino-Kapitalismus“ gewagt werden kann, entstehen noch aberwitzigere „Investitionen“. Der buchstäbliche Schwachsinn feiert Triumphe. Geld spielt keine ROLLE mehr, es hat sich selbst zum allesbeherrschenden „Theater“ aufgeplustert; es hat endgültig jedes Gewissen verloren – schwappt als gieriges gefräßiges, anonymes Ungeheuer, als der riesige „schwarze Hai“ durch die Weltmeere und verwandelt tagtäglich das globale „Gemein-Wesen“ in das reinste „Haifischbecken“.
Bleibt das Glück (- der bekannte Vierbeiner, der seines Gleichen sucht) den totalen Spielern treu, entstehen mörderisch hohe Falschgeldsummen und das Spiel entartet zum Exzess.
Luxus kennt keine Grenzen mehr : man fliegt in den Weltraum, will das Erlebnis der Schwerelosigkeit a`la 3 Minuten für 130.000 Euro. Die goldenen Badewannen haben Hochkonjunktur und die Edelsuiten für 20.000 Euro pro Nacht sind stets ausgebucht, auch noch mitten in der Wüste.
Man hat es ja – und weg muss es doch auch.
Fließt dieses Falschgeld in der 2. , 3., 4. ... Generation und Potenz in den Kreislauf der realen Teilnehmer-Beiträge zurück, muss es das auslösen, was dann pseudo-volkwirtschafts-wissenschaftlich mit Inflation und Lohn-Preis-Spirale verballhornt wird.
Die Auswirkungen des Falschgeldes verteilen sich über den ganzen Globus- das ist auch der einzige Grund, warum das asoziale des gesamten Vorganges nicht schon längst aufgeflogen ist.
Die Zeche zahlen die Milliarden von Teil-Nehmern, die ihren realen Beitrag weltweit erbracht haben - aber deren hervorgebrachte Waren und Dienstleistungen stetig teurer werden, weil ihr Kaufgeld durch die Riesen- Summen an Falschgeld ständig „verdünnt“ und damit in seiner Kauf-Kraft geschwächt wird.
Jetzt, wo wir uns endgültig im Status der Weltwirtschaft befinden und die eine Welt zum „globalen Dorf“
zusammen wächst, kann nicht ausbleiben, dass dieser „Verwässerungs-Vorgang“ entdeckt wird und auffällt.
Bildlich ausgedrückt wird auffallen, dass eine steigende Zahl von „Börsen-Zockern“ immer zum „Essen“ kommen und kräftigst zulangen, selber aber nie etwas Essbares mitbringen !
Mit den Cree-Indianern gesprochen : Wenn durch die Geldgeilheit und Selbstsucht dieser „Freibeuter des Kapitalmarktes“ der letzte Regenwald gerodet, die letzte Kupfermine ausgebeutet... das letzte „Billig-Lohnland über die kapitalistische Klinge gesprungen ist“ ... , - werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann !
Sollten wir als Menschheit wirklich nicht in der Lage sein, dass vorher zu begreifen ?
Es ist doch mit Händen zu greifen : es ist die genialste Erfindung seit der Erfindung des Rades, durch die aller Niederträchtigkeit, allem echt Miesen und Fiesen, dass jedwedes Gemeinwesen zugrunde richten kann und wird Scheunentor – und Tür geöffnet wird : - DAS GELD. Das Geld, dass in seiner ungezügelten Vermehrung, der außer Kontrolle geratenen Zellteilung eines Krebsgeschwüres gleicht, dass mit seinen „Metastasen“ , den Organismus überzieht und todsicher zu Fall bringt.
Wir müssen diesen unmoralischen, todbringenden Falschgeldhandel abschaffen, den ungeheuren Sumpf der Spekulanten trockenlegen – oder wir werden darin umkommen.
Langeweile-Geld + Selbstsucht – Spekulation = Falschgeld = Inflation = Krebsgeschwür
Zum Thema Inflation möchte ich auf den imposant-bedenklichen Kaufkraft-Verlust unserer alten D-Mark verweisen : in 50 (!) Jahren 7 3 % - das spricht für sich (1948 bis 1998; Quelle : Globus)
Zuerst haben wir sozusagen die „Immunschwäche“, dann das AIDS – Vollbild des Gemein-Wesens.
Es gehört nicht viel prophetische Gabe dazu, voraus zu sehen, dass unser berühmt-berüchtigter Euro als - „Teuro“, diese „Performance“ in weniger als 50 Jahren schaffen wird – sollen wir „wetten“ - an der Börse vielleicht ?!
Laut einer Zeitungsnotiz vom Januar 2008 hat er bereits 18 % seiner Kaufkraft in den 9 Jahren seiner Geschichte verloren.
Bevor wir uns der „Therapie“ zuwenden, möchte ich an einem (gewiß nicht jedermann zusagenden) Beispiel
noch einmal zusammenfassend darstellen, was passiert, welchen Gefahren wir unausweichlich zusteuern, wenn wir nicht dafür Sorge tragen, dass
A ) die beschriebene Stärkung des Ich's durch ein entsprechendes Erziehungs- und Ausbildungswesen, oberste Priorität genießt, und
B ) das Geld-Wesen gezügelt ist :
Das Imperium des Gen-manipulierten Saatgutes, als die unheilvolle Allianz zwischen selbstsüchtigen Kapital und in die pure Raffinesse abrutschender Intelligenz.
VI. Schandtaten
Unser Bild vom originären Vorgang des Investierens, also dem Zusammenbringen von Kapital und einer unternehmerischen Idee, zeigt sich beim gen-Manipulierten Saatgut in seiner fiesen Grimasse.
Hier begegnen sich die beiden niederträchtigen und erzgemeinen Strömungen im Gemein-Wesen :
die böse werdende Intelligenz und die absolute Selbstsucht des geilen Geldes, in Händen von rücksichts-losen Rendite-Jägern und von ihnen geschaffenen Finanzstrukturen.
Gen-manipulierte Soja oder Mais hat ja rein gar nichts mit Verbesserung für diejenigen zu tun, für die beides angebaut wird – Mensch und Tier. Die QUALITÄT der Produkte gerät vielmehr völlig aus dem Blick. Das Hauptaugenmerk richtet sich entschieden auf die Nutznießer der Investition, dient also der bloßen Geld-vermehrung und dem Erzielen von Rendite – und was das ganze für die beteiligten Firmen so dermaßen interessant macht : dem Schaffen von ABHÄNGIGKEITEN. Das „Wunderwerk der Gen-Technik“ besitzt nämlich die ausgesprochen günstige Eigenschaft, dass dieses Saat – Gut immer nur von seinen Herstellern wieder hergestellt werden kann. (Es müsste ehrlicherweise Saat-schlecht heißen.)
Es wird, von seinem Hersteller im Doppelpack „patentiert“, zusammen mit einem genau zugeschnittenen Unkrautvernichtungsmittel, dem sog. „Round-up“, vertrieben.
Es ist leicht durchschaubar, was das Ganze soll und will : der Bauer, der einmal dieses „Saat-Schlecht“
verwendet, ist und bleibt mein Kunde; er ist abhängig von mir.
Und das ganze Szenario ist natürlich ausgelegt auf Massenproduktion. Damit verwandelt sich über kurz oder lang das billige Einführen dieses Doppelpacks in eine Marktbeherrschende Stellung mit festen Abhängig-keiten.
Wer wollte als geldgeiler Investor, für den sowieso nur die Rendite zählt, nicht frohlocken ? Ist es doch gelungen, den sich selbst verwirklichenden Zweck der Geldvermehrung mit einer Lebensnotwendigkeit zu koppeln - dem Produzieren von Nahrungsmitteln. Man kann das ganze geschaffene Imperium der beteiligten, einschlägigen Konzerne als höchst raffinierten „Melkapparat“ charakterisieren. Wer wird „gemolken“ ? Wir, die Verbraucher, die Bauern, die Erde.
Wer bereit ist das Schicksal aller drei Betroffenen zu recherchieren, wird auf eine erschreckende Fülle von alarmierenden Berichten und Filmen und noch erschreckendere Fakten und Folgen dieser restlos gemeinen und skrupellosen Mafia, stoßen. Kühe, die aus Versehen, von einem solchen „up-geroundeten“ Feld gefressen haben, sind qualvoll gestorben; südamerikanische Bauern erkranken an eindeutigen Allergien und die maltraitierten Felder verwandeln sich zunehmend in Mondlandschaften.
Aber : die Rendite – die stimmt ! Um das ging es ja auch – von vorn herein – und nur um das.
Solche unheilvollen Allianzen aus schändlicher Intelligenz und selbstsüchtigen, aus purem Egoismus umgetriebenem Kapital, verwandeln sich in Schandtaten.
Mit ihnen werden wir die Erde weiter überziehen, wenn wir nicht alles daran setzen, die Instanz endlich zu schützen und zu stärken, die einzig und allein Moralität entwickeln und in die Welt bringen kann - unser Ich; und wenn wir nicht das zügeln lernen, was in der Hand des unmoralischen Ich's , zum Einfallstor aller Niederträchtigkeit wird : das Geld-Wesen.
VII. Die Therapie des Geldes
Sie muss da ansetzten, wo die zweifellos geniale Erfindung des Papiergeldes, den Boden der Realität verlässt.
Auf der Erde sind die Dinge nun mal endlich !
Das Geld aber ist in die SCHEIN – Realität abgerutscht – wörtlich und leider auch übertragen.
Geld-Scheine tragen kein Verfallsdatum.
Sie gaukeln damit vor, unsterblich zu sein.
Ich kann sie beliebig lange aufbewahren – sollte kein Krieg, kein Börsencrash, keine Weltwirtschaftskrise sie ereilen, lassen sie sich lustig vererben, von Generation zu Generation; mit entsprechenden Zinssätzen sogar gegen die Inflation noch vermehren. Unser Geld stirbt nicht. Dass ist der Beginn seiner Lügen-haftigkeit.
Werfen wir noch einmal einen Blick auf unseren angestellten Vergleich mit dem menschlichen Organismus.
Darin haben wir das Geld mit dem Blut, den roten Blutkörperchen gleich gesetzt. Diese leben auch nicht ewig. Sie werden im Körper ständig neu gebildet und die alten ausgeschieden. Nur ihre ZAHL bleibt im Wesentlichen gleich.
Alle Waren und Dienstleistungen, die durch das umlaufende Kaufgeld repräsentiert sind, unterliegen Alterungsprozessen. Selbst (scheinbar für die Ewigkeit gebaute Gottes-) Häuser segnen das Zeitliche – und sei es nach Jahrhunderten. Ihre Instandhaltung erfordert unseren Einsatz allerdings schon früher. Für die allermeisten Dinge des täglichen Gebrauches gelten aber wesentlich kürzere Fristen.
Wie kann es da noch wirklichkeitsgemäß sein, wenn der Repräsentant, das Tauschmittel selbst, diese Alterungsprozesse nicht parallel „abbildet“ ?
Um so unrealistischer muss es doch erscheinen, dass das Geld selbst, zum Spekulationsobjekt gemacht, sich utopisch vermehrt – ohne dass es entsprechende, genauso utopische Zunahmen an Waren und Dienst-leistungen gibt. Erklären SIE sich aber bitte einmal, welche gigantische Waren- und Dienstleistungszunahme hinter so einem spektakulären Geldvermehrungs-Coup eines George Soros im September 1992 stand, als dieser sprichwörtlich über Nacht eine Milliarde reicher geworden ist. Und wenn derselbige „ König der Hedgefonds“ seine UN-Summen an seine Kinder und Kindeskinder vermacht, sind wir vollends in der Märchenwelt : „... denn dann leben sie noch heute...“.
Wenn wir aber die Prophezeiung der Cree-Indianer in unserem Herzen bewegen und unsere Vernunft nicht bereits mit der glitzer-flitzer Welt von TV, Internet und Kino zugemüllt haben, dann muss doch die Wirklichkeit uns aus dieser Märchenwelt imstande sein wach zu küssen und klar zu Ende gedachte Gedanken uns sagen, dass wir diese Milliarden nicht essen können.
Wovon Herr Soros und wir leben, ist vor einem Jahr gesät, „gestern“ geerntet und „heute“ gebacken worden. „Morgen“ ist es verzehrt – weg. Seine Kinder und Enkel können davon nichts mehr essen. Die schönen Kartoffeln, die gestern noch so treffliche Bratkartoffeln ergaben, sind im nächsten Sommer aufgegessen – als Saat-GUT bereits wieder in der Erde – oder - verfault. Jedenfalls werden sie niemals weitervererbt.
Wir leben von dem, was jede Generation neu erarbeitet und hervorbringt – aus dem lebendigen Kreislauf, stets neu zu schaffender Waren und Dienstleistungen.
Die Milliarde Pfund, als Spekulationsgewinn - und weiter vererbt, ist ein Gespenst.
Sie spukt in der Gegenwart,
weil ihr keine Waren und Dienstleistungen entsprechen, weil das Äquivalent an Teil-Nehmer- Beiträgen fehlt;
sie spukt in der Zukunft,
weil sie in der Vergangenheit nicht sterben konnte. Sie treibt ihr gespenstisches Wesen, weil wir ihr keine S t e r b e h i l f e gegeben haben : k e i n V e r f a l l s d a t u m !
Die Auswirkungen eines Verfallsdatums sollen anschaulich werden durch das grundsätzliche Betrachten eines Kreditvorganges.
Was passiert sukzessive gedacht, wenn ich durch einen Kredit über 30.000 € mit einer Laufzeit von 12 Jahren, eine neues Auto kaufe ?
Vereinfachend erstehe ich ein, aus dem vor mir geflossenen Geldstrom bereits finanziertes und realisiertes, vorhandenes Auto, dass ich beim Händler real vorfinde; oder ich gebe quasi eine Bestellung auf, die nach vereinbarter Frist geliefert wird. Für den Autohersteller ist der zufließende Kaufpreis in jedem Fall die Summe, die er (im ehrlichen Fall) benötigt für alle anfallenden Kosten, die von ihm zu tragen sind, bis er einen weiteren Wagen hergestellt und verkauft hat. Ist das Auto geliefert, ist der Geldwert seines Verkaufs-preises korrekterweise in die Produktion des nachfolgenden Autos geflossen und VERBRAUCHT.
Das reale Auto segnet nach 15 bis 20 Jahren das Zeitliche.
Was aber ist mit dem Leihgeld, dass dieses Auto in Auftrag gegeben bzw. finanziert hat ? Kann es wirklichkeitsgemäß sein, dass dieses Leihgeld – einmal geschaffen – 10 – 20 – 50 Jahre, generationenlang im Umlauf bleibt ?
Was repräsentiert dieses generationenlang im Umlauf sich befindende Leihgeld noch, wenn der damit er-standene Warenwert, das Auto, als Schrott entsorgt ist ?
Machen wir uns zunächst eine möglichst wirklichkeitsnahe Vorstellung vom Wesen des Kredits : er ermöglicht mir heute (als Verbraucherkredit) schon zu konsumieren, etwas aus dem Waren – und Dienstleistungsstrom zu entnehmen, indem ich eine vertragliche Bringschuld eingehe für morgen. Mit meiner Unterschrift erhalte ich in der Gegenwart 30.000 €, weil ich mich für die Zukunft auf 12 Jahre hinaus verpflichte, einen ausgemachten Teil meines zuerkannten Lebensbedarfes abzuzweigen, um ihn in eine Ratenzahlung fließen zu lassen. Durch einen eingegangenen Konsumverzicht in die Zukunft hinein, erhalte ich die Möglichkeit jetzt und hier schon 30.000 € mehr zu verbrauchen, als es meinen laufenden Bezügen zum Lebensbedarf entspricht. Ich kumuliere als Teilnehmer Lebensbedarf in der Gegenwart mit der vertraglichen Zusicherung in Zukunft ratenweise Zurückhaltung zu üben !
Ein Vorgang, der ohne einen abgesicherten, von einem Gemein-Wesen garantierten Rechtsraum, wenig Anhänger finden würde; zugleich aber ein leuchtendes Beispiel der höchst menschlichen Eigenschaft kreativ mit Möglichkeiten umzugehen und durch Kultur das rein Natürliche zu erweitern.
Es kursieren also 30.000 € Leihgeld, in die Kaufgeldsphäre gebracht, die korrespondieren mit einem zuge-sicherten, ratenweisen Konsumverzicht über 12 Jahre. In diesen 12 Jahren leiste ich mit jeder Rate ZINS und TILGUNG. Die Tilgung ist die reine nominale Rückführung der Geldsumme; der Zins aber leistet etwas ganz Bestimmtes : er hält nämlich die Kaufkraft der 30.000 € für die Vertragsdauer des Kredites aufrecht ! Die Bank besitzt dementsprechend nach 12 Jahren a` 5 % Zinsen 48.000 €.
Legen wir die derzeitige durchschnittliche Inflation des Euro von 2 % zugrunde (seit 1999 – 18 %) wäre unsere Kreditsumme aus dem Jahre 2009 im Jahre 2021 nur noch 22.800 € wert. Der Kaufkraftverlust beliefe sich auf 7.200 € - ohne die Zinszahlung !
Der über den reinen Inflationsausgleich hinausgehende Zinsertrag ist (uneigenützig gedacht) eine Art „Vorratserwirtschaftung“ für die Zukunft, um das Wirtschaftsleben stetig in Gang halten zu können (verschwindet heute aber in viel zu großem Maße in selbstsüchtigen Taschen; man l e b t vom Geld und seinen Erträgen, läßt e s arbeiten – statt selbst tätig zu sein !) .
Die 30.000 € kursieren, in immer weiter aufgeteilten Teilbeträgen weitergereicht, als Lohn – Material – und Herstellungskosten und Steuern und Abgaben.
Was passiert mit ihnen, wenn ich meinen Kreditvertrag erfüllt habe und die Raten einstelle ? Sind sie ab dem Jahre 2021 noch die gleichen 30.000 € wie vorher, als ich ihrem Wertverfall noch entgegen-GEARBEITET habe, indem ich aus meinem – mir durch eigene Teilnahme am wirtschaftlichen Prozess zuerkannten – Lebensbedarf Mittel dafür abgezweigt habe ?
Wer hält den fortschreitenden Kaufkraftverlust nach dem Ende meines Entgegen-arbeitens auf ?
Stehen SIE für den Wertverlust ein ?
Ich befürchte : JA ! Sie werden sehen.
Derselbe Zahn der Zeit, der aus dem Neuwagen Schrott macht, beginnt auch unweigerlich an den 30.000 € zu nagen. Wir können uns rein rechnerisch davon überzeugen, dass es bei der zur Zeit vom Euro vorgelegten Inflation von jährlich 2 % 50 Jahre dauert, bis die 30.000 € bei 0 ankommen, nichts mehr wert sind. 2071 hielte der Autohersteller, der sich die 30.000 € als sanftes Ruhekissen unter die Matratze gesteckt hat, bloßes Altpapier in den Händen.
Für den Investitionsvorgang gilt Entsprechendes : auch hier verlieren nach ca. 20 Jahren sowohl die unter-nehmerischen Ideen, als auch die mit Hilfe des geliehenen Kapitals daraus realisierten Unternehmungen, Maschinen und neuen Herstellungsverfahren etc. ihren Wert. Sie werden genauso zu Schrott oder durch neuere Ideen und deren Anwendung entwertet. Auch dieses Leihgeld geht, sobald die durch es verwirk-lichten Neuerungen aufhören, dem Gemein-Wesen nützlich zu sein und mit dem Aufhören des sie stützenden Kreditvertrages, seiner Entwertung entgegen, weil niemand mehr dieser entgegen arbeitet.
Der Blick auf den lebenden Organismus macht deutlich um was es geht. In ihm kann unser Blut auch nicht stetig neu gebildet werden – ohne das alt gewordenes abgebaut und ausgeschieden wird. Der lebende Körper müsste unter dem entstehenden Stau platzen – oder die Neubildung einstellen, was bedeuten würde vorzeitig und unweigerlich zu altern, oder an Nierenversagen zu sterben, wenn keine Ausscheidung erfolgen könnte.
Wie kommt unser derzeitiger sozialer Organismus mit dem unaufhörlichen Zustrom von Leihgeld zurecht ? Ist er in der Lage es abzubauen und auszuscheiden ? Nein. Wie überlebt er dann ?
Entweder kommt es i.d.T. zu Krankheitserscheinungen, einer Art Nierenversagen : einem Börsen-Crash (wie Mitte Januar 08, oder im Offenbarwerden der faulen Kredite mit der globalen Finanzkrise ab Oktober 08 geschehen) in dem horrende Summen auf einmal vernichtet werden, zum tatsächlichen Platzen also von - Spekulationsblasen, wodurch sehr schmerzhafte (Wieder-) Anpassungen an die Realität erfolgen – oder er schafft sich ein stetiges Ventil : - die Inflation. Diese erzwungene,
schleichende Geldentwertung und die dazu gehörige Lohn-Preis-Spirale, die wie in einer Archimedischen, spiraligen Schraubenbewegung das unten unentwegt zufließende Leih – und,wie wir gesehen haben - Falschgeld zur Zwangsentwertung nach oben pumpt; von nächsthöherem Lohn-Preis-Niveau zum noch höheren ... ... ... .
Was folgt aus unserem Gedankengang ?
Nacktes, bloßes Geld – ohne wirtschaftlichen Vorgang, ohne zu repräsentierende Waren und Dienst-leistungen – ist seinem Untergang geweiht. Ohne die 30.000 € in bezogene, reale Waren und Dienst-leistungen zu verwandeln, werden sie von der Inflation aufgefressen und wenn es 50 und mehr Jahre dauert. Kann es dann einen Sinn haben, sie generationenlang in Umlauf zu haben ?
Nähern sie sich nicht mit jedem Jahr, die sie nach Beendigung ihres Kreditvertrages weitergereicht werden, dem Falschgeld ? Werden sie nicht von Jahr zu Jahr mehr zu Lug und Trug ? Zu ungedeckten Checks mit denen UNGERECHTFERTIGT real erbrachte Waren und Dienstleistungen Anderer in Anspruch genommen werden ! Die 30.000 € sind ab dem Jahre 2021 und endgültig ab 2071 „SCHULD-SCHEINE“, weitergereichtes Unrecht und Betrug.
Für diesen Schwindel müssen wir alle gezwungenermaßen jedes Jahr das berühmt-berüchtigte Wirtschaftswachstum hervorbringen, um ihn zu kaschieren.
Nur wenn jedes Jahr tatsächlich mehr Waren und Dienstleistungen hervorgebracht werden, kann ausgeglichen werden und halbwegs unerkannt bleiben, dass fortlaufend Lebensbedarfe zu Unrecht entnom-men werden mit „SCHEIN“-TOTEM GELD.
Ohne Wirtschaftswachstum müssten die Preise galoppieren in steter Korrelation
-
zum spekulativ erzeugten Falschgeld
-
zur Menge des kursierenden, eigentlich im Absterben sich befindenden Leihgeldes ausgelaufener Kreditverträge.
Dem können wir nur entgehen und unser Wirtschaftsleben und den sozialen Organismus gesund erhalten, wenn wir unserem Geld ein Verfallsdatum mit auf seinen Weg geben.
Genau genommen müsste die Lebensdauer des Leihgeldes sich an den tatsächlichen Innovationszyklen und der Kurz – oder Langlebigkeit erzeugter Waren und Dienstleistungen ausrichten.
Unter Umständen würde dann Leihgeld für die überhektische Computer – und IT-Branche kürzere Laufzeiten und Gültigkeit haben, als beispielsweise für den Kraftwerksbau ... ... .
Damit wäre aber sicher das Maß des Handhabbaren im Alltag überschritten : wer sollte noch zurecht kommen mit Geldscheinen und Giralgeldbuchungen mit lauter unterschiedlicher Gültigkeitsdauer ?
Ein gerade noch alltagstauglicher Versuch die Anerkennung der unterschiedlichen Lebensdauer von Waren und Dienstleistungen Rechnung zu tragen, wäre die pauschalierte Gültigkeitsdauer von Geld.
Leihgeld bräuchte dann keine besondere Kennzeichnung. Die einfachste Form sie in die Realität umzusetzen wären z.B. jahrgangsbezogene Farben - meinetwegen :
gelb für das jeweilig „jüngste „ Geld von 2009 bis 2029 mit der längsten Gültigkeit.
Rot für mittelfristiges Geld der Jahrgänge von 2009 bis 2019,
blau für kurzfristiges Geld der Jahrgänge von 2009 bis 2014.
(Im Zeitalter der Bank- und Kreditkarten darf das Münzgeld wohl außer Betracht bleiben).
Aufgabe der Banken wäre es dann, ab dem 01.07. im Jahre 2029 alle alten Gelben Scheine mit dem Verfallsdatum 2029 einzuziehen, und die neue Edition 2029 bis 2049 aus zu geben.
Diese langfristige Geld wird bei echten Investoren, die damit langfristige Unternehmungen tätigen wollen, besonders begehrt sein und überhaupt die meisten Freunde haben – es wird dadurch im Wert etwas steigen und höher gehandelt werden. Hole ich mir z.B. einen entsprechenden Kredit bei der Bank über eine Laufzeit von 20 Jahren, kann ich mit diesem Geld – egal ob BAR oder GIRAL oder per Kreditkarte– am längsten einkaufen und tätig sein – bis 2029 allerdings muss ich meine letzte Maschine, meinen letzten Computer und den Bürostuhl dazu gekauft haben, weil ab dem 31.12.2029 nimmt mir Bargeld mit dem Verfallsdatum 2029 niemand mehr ab und das entsprechende Giralgeld wird vom Computer um 0:00 gnadenlos ausgebucht – ist endgültig von meinem Konto verschwunden – ich bin blank !
Können Sie sich vorstellen, was das für erdbebenartige Veränderungen in den Köpfen der Herren Spekulierer und Investierer, in den Sitten und Gebräuchen eines Gemeinwesens auslösen wird : - - - ?
Ich bin jedenfalls geneigt, den Tag der Einführung dieses simplen Instrumentes mit der „Erleuchtung Buddhas unter dem Boddhi-Baum, gleich zu setzen.
Lassen Sie es sich auf der Zunge und in Ihren Gehirnwindungen zergehen : welch neuer, ungleich entschiedenerer, vom Vertrauen in seine Fähigkeit – oder in Gott, dass alles gut gehen wird, getragener
Mut wird wieder nötig sein, einen Kredit in Anspruch zu nehmen und die Jahre seiner Gültigkeit und Verwendbarkeit ticken zu hören, von der ersten Stunde der Unterschrift an... . Ich habe (je nach demokratisch – gesetzlicher Ausgestaltung dieses Instrumentes ) genau 20 Jahre Zeit, mein Vorhaben in die Tat umzusetzen, danach ist geldmäßig alles Schall und Rauch. Wem es nicht wirklich ernsthaft um Etwas geht, wird kein Geld mehr von der Bank holen und damit diesen Zeit-Zünder anstoßen. Es ist vorbei mit Geld herum liegen lassen, sorglos, achtlos. Es ist glasklar, dass mit Investitionskapital zu ARBEITEN ist, Neues zu schaffen, dass tragfähig ist in die Zukunft hinein.
Der Kredit selbst wird immer um so billiger zu haben sein, je kurzfristiger seine Verwendbarkeit ist. Um definitiv morgen ein neues Auto zu kaufen, reichen mir blaue Geldscheine – der Autohändler wird lieber rote oder bereits gesunkene gelbe nehmen – das wird zu Bandbreiten im Preis führen und auch zu Sonder-Angeboten in beiderlei Richtungen : super billig Kredite (quasi geschenkt, weil die Scheine bald auslaufen ) und super Angebote, weil der (Auto-)Händler gerade „frisches Geld“ benötigt, weil er auch längerfristige Projekte, einen Neubau ... plant. „Schenken“ wird eine neue Qualität bekommen und auch Tradition werden, weil die Menschen „alt und bald „sterbensreif“ gewordene Scheine, lieber einem Obdachlosen schenken werden, der damit noch kurz im Supermarkt einkaufen geht, als sie direkt in den Papierkorb zu werfen, weil sie selbst gerade nichts benötigen, was einen sinnvollen Kauf darstellen würde. Der Umtausch auf der Bank darf nur von Waren und Dienstleistungen Umsetzenden erfolgen. - also Umsatzsteuerpflichtigen mit entsprechender (registrierter) Steuernummer. Der Privatmann kann nicht am 31.12.2029 mit seinen gehorteten, alten, gelben Scheinen die Bank betreten und mit frischen gelben Scheinen sie wieder verlassen wollen. Er ist gezwungen es auszugeben oder zu verschenken. 0:00 Uhr ist es jedenfalls Altpapier – und nicht einmal gutes.
2019 müssten die Banken dann die roten Jahrgänge aus dem Verkehr ziehen und durch die entsprechende Neuausgabe ersetzen, das gleiche gilt 2014 für die blauen Scheine. Der Praktikabilität wegen, könnten – ähnlich wie bei den TÜV- Plaketten, sich die jeweiligen Neu-Editionen im Gelb-Rot und Blauton von den alten unterscheiden. Dies würde das Unterscheiden und Erkennen von gültigem und ungültigem Geld auf einen Blick erlauben- sogar ohne Brille. (Bsp. Alt und ungültig ab 2014 : hellblau; neu und gültig : dunkelblau ... .). Das heutige fast wichtiger gewordene Giral-Geld, sowie Kreditkarten müssten durch „hacker-feste Soft – und hardware“ in den Computerbuchungen denselben Farbgebungen und Jahrgangs-zahlen folgen. Technisch sicher eine Herausforderung, aber wer Atomkraftwerke sich zutraute zu bauen und bis heute zu betreiben, auch ohne die Endlagerung von Anfang an im Griff zu haben, wird dafür auch im Stande sein, Lösungen zu finden - gefährlicher jedenfalls sind solche Schlüssel-Codes auch nicht.
Will ich als Umsatzsteuerpflichtiger blaues in rotes oder gelbes Geld umtauschen, werde ich mit Auf-schlägen unterschiedlicher Höhe, je nach Konjunktur und Geldmarktlage zu rechnen haben. Kreditbe-schaffung kostet ja auch heute schon. Tausche ich frisches, gelbes Geld in rotes oder blaues um werde ich qualitativ eine höhere Summe erlösen, denn ich gebe Kredit auf. Kredite könnten ganz individuelle Lauf-zeiten haben, würden aber immer in pauschalen Gültigkeitsdauern von Geldscheinen oder Giralgeld-buchungen ausgegeben. (Bsp. 3000,- € Kredit , Kreditlaufzeit : 28.05.09 – 28.07.10 ; ausgegeben aber der Summe nach in blauen Scheinen der Periode hellblau, gültig bis 31.12.2014 ... ... ; entsprechend müsste die Buchung auf einem Girokonto ebenfalls in hellblau erfolgen, würde aber automatisch am 31.12.2014 auch ausgebucht .) Das „Ausscheiden“ der ausgelaufenen Kredite aus dem aktuellen Kaufgeldkreislauf würde zwar mit Überhang geschehen, es wäre aber kein Vergleich mehr zum generationenlangen Kursieren – irgendwo muss sich alle Theorie der Praxis fügen.
Es wird „Billig-Geld-Zahlungen“ wie monatliche Löhne geben, in blauem Geld und „Teuer-Geld-Zahlungen“, wie Gratifikationen und Anerkennungsleistungen in Rot oder gar Gelb, die der Gebende genauso wie der Empfangene wissen wird, zu würdigen.
Es ist sicher gewöhnungsbedürftig und mag manche Gemüter in Aufregung versetzen, sich vorzustellen, mit drei Sorten Geldscheinen im Geldbeutel umzugehen und seine Kontoauszüge ggf. dreifarbig zu lesen und auch in bestimmten Lebenslagen quasi drei Kontostände zu reflektieren ... - . Aber wenn wir nachlesen, welche Expertisen zur Gefahrenlage bei der Einführung der ersten Eisenbahn zwischen Fürth und Nürnberg abgegeben wurden, besteht begründete Hoffnung, dass wir diesen Entwicklungsschritt auch überleben; auch wenn Zweifler das Gegenteil prognostizieren werden.
Eines aber wird es nicht mehr geben : Geld das unbesorgt von einer Generation auf die nächste übertragen wird und sein Unwesen als nicht gedeckter Scheck treiben kann und auch die Freude an Spekulationen wird spätestens mit erreichen des Verfallsdatums, der einmal in den Büchern aufgetretenen Summe, vorüber sein, wenn nicht in reale, wirtschaftlich plausible und prosperierende Unternehmungen investiert wurde. Die Milliarde Pfund des Herrn Soros z.B. die 1992 geschöpft wurde, wäre 2012 als Giral – oder Bargeld - wieder erledigt.
Man muss sich die Prozedur nicht komplizierter vorstellen als sie ist : der „Geld-Normalfall“ sind blaue Scheine bzw. Giro-Buchungen. Lediglich was Kredite – oder Ansparungen - angeht, werden rote und gelbe Scheine und Buchungen hinzu kommen. Es wird damit für alle erkenntlich sein, ob viel Innovation durch das vermehrte Auftauchen von Leihgeld roter oder gelber Farbe sich vollzieht, oder wenig. Das Farbenspiel des Geldes wird die florierende oder stagnierende wirtschaftliche Tätigkeit wiedergeben.
Mit Annäherung an das Verfallsdatum werden auch Gedanken des Geld-Verschenkens aufkommen : bei Privatpersonen in deren unmittelbaren Umfeld – angefangen vom Bettler an der Straßenkreuzung bis hin zu sozialen Einrichtungen, mit denen ich oder Angehörige zu tun haben und deren Arbeit wertgeschätzt wird; bei Industriebetrieben und anderen Selbständigen, die ihre Kredite und demnächst ablaufende Geldsummen nicht verbraucht haben, und angesichts derer ihnen als unterstützungswürdig angesehene kulturelle und soziale Zwecke „einfallen“ werden, die sie mit den verbleibenden Restlaufzeiten bedenken können. Genau das aber ist erwünscht und sogar dringend notwendig. Denn nur bei denjenigen Berufsgruppen und Einrichtungen, die sich nicht selbst ernähren können, keine handelbare Ware hervorbringen, wird nicht weiter mit dem Geld (i. S. v. Kapital ) „gearbeitet“, sondern sie verwandeln es wieder in bloßes Kaufgeld. Es wird von Ihnen ausgegeben für notwendige Verbesserungen und Verschönerungen in sozialen Einrichtungen, für Kultur und soziale Zwecke oder schlicht zum Lebensunterhalt der im Gebiet des Geistesleben Arbeitenden. Damit ist es im wahren Sinn – VERBRAUCHT. Es findet keinerlei Geldver-mehrung statt, das geschenkte Geld wird nicht wieder ausgeliehen – und gehortet kann es auch nicht mehr werden – denn das Verfallsdatum drängt zum raschen Verbrauch.
Ich hoffe illustriert zu haben, was das Verfallsdatum leistet : es zwingt zum realen Verbrauch, zum tatsäch-lichen Einlösen seiner mit ihm verbundenen Rechte auf Lebensbedarf, auf Waren und Dienstleistungen – innerhalb real-volks- (oder welt-) wirtschaftlicher Zeiträume – eben den maximal 20 Jahren. Wobei dies beispielhaft gemeint ist und die Realität durchaus andere Zeiträume als die praktikableren erweisen könnte. An konkreten Zeiträumen lässt sich aber besser verstehen, was im Grundsatz dahinter steht. Die nicht gebrauchten, nicht verbrauchten Kapitalsummen „spuken“ dann nicht mehr generationenlang und lösen inflationäre Tendenzen aus; sie können nicht von einer produktiven Generation auf beliebig viele nach-kommende übertragen werden und dort (in der Zukunft) unreale, nicht gedeckte – weil auch nicht erbrachte, Ansprüche auf Entnahme von Lebensbedarfen auslösen.
Blicken wir nochmals auf das Wesen des Kredites bzw. des Sparens unter dem Gesichtspunkt des effektiv alternden Geldes.
Habe ich vor Geld anzusparen, tausche ich gegen Aufschlag blaues Geld in rotes (oder gelbes) um und habe dadurch gleich meinen „Kredit“ bezahlt. Konkret wieder am Beispiel Autokauf : Ansparsumme 20.000 € in monatlichen Raten; ich werde also bei einem Aufschlag von 2,5 % für 8,33 Jahre Monatsraten a´205 € blaues Geld erbringen, um damit 200 € rotes Geld (monatlich) anzusparen, mit dem ich dann ab 2017 meinen neuen Wagen kaufen kann. Für jeden Sparer wird dadurch augenscheinlich, was er in Wirklichkeit tut, nämlich Lebensbedarf von jetzt in die Zukunft übertragen. DAS hat einen Preis. Z.B. die 2,5 % Aufschlag (in Wirklichkeit also „Transferkosten“). Das Geld wird so zu einer ehrlichen, unbestechlichen, sauberen Buchhaltung im Wirtschaftsleben. Es ist möglich und leistbar weiter zu Sparen. Aber es ist dies gebunden an die korrekte Buchführung des Wirtschaftens. Das eingetauschte ROTE Geld vergisst NICHT, wie lange mein Anspruch vereinbarungsgemäß Bestand hat (von 2009 aus gedacht ist rotes Geld bis 2019 verwendbar). Das eingetauschte Geld mit seiner 10 Jährigen Gültigkeit mahnt mich unmissverständlich an, meinen in die Zukunft verlagerten Anspruch auf Lebensbedarf auch geltend zu machen. Ich habe 2009 bis 2017 Lebensbedarf durch Verzicht angespart. Ich kann aber nicht verlangen, dass die Menschengemeinschaft aller Teilnehmerbeiträge-Erbringenden beliebig lange – generationenlang – quasi auf ewig, sich verpflichtet, meinen Anspruch „aufzubewahren“ und einzulösen. 10, 20, 50, 100 Jahre später ist von den zu mir gehörigen, von mir geleisteten Teilnehmerbeiträgen auch nichts mehr übrig. Sie sind dem Zahn der Zeit verfallen – kann es noch wirklichkeitsgemäß sein, wenn meine damals angesparten 20.000 € immer noch herumgeistern und spuken ? Die Generationen nach mir leben auch aus dem, was aktuell, zeitnah hervorgebracht wird aus dem Kreise der Zeitgenossen, durch ihre Teilnehmer-Beiträge. Im Jahre 2059 oder gar 2109 können meine „Anachronismen“ kein Recht auf Waren und Dienstleistungen begründen. Mit diesem „Schein-Toten Geld“ würde ich sie zu Unrecht entnehmen.
Wem diese differenzierte Gültigkeitsdauer zu kompliziert erscheint, mag die Abbildung der Vergänglichkeit der Waren und Dienstleistungen soweit vereinfachen, dass nur jeweils EINE Farbe im Umlauf ist und das Verfallsdatum eine Frist von 20 (oder mehr) Jahren angibt. (Bsp. Blaue Scheine, gültig von 2009 – 2029; danach werden rote ausgegeben, gültig von 2029 – 2049).
Man könnte die ganze Sache auch auf den Kopf stellen und den Geldscheinen und Buchungen ein AN-FANGSDATUM mitgeben und gesellschaftlich den allgemeinen Umtauschpunkt festlegen (beispielsweise alle 33 Jahre). In jedem Fall wäre immer noch sehr viel damit getan, das Geld real zu halten.
Wenden wir uns zur Bekräftigung und Bestätigung, wie wichtig es ist, das Geld real zu halten und DAVON auszugehen, wovon die Menschen real leben, noch kurz dem deutschen Rentensystem zu.
Aus reichlichem Schaden klug geworden, verlassen wir uns für die Versorgung der Rentner eben NICHT auf irgendwelche aufgehäufte Kapitalsummen – sondern die jeweils aktive, echte Teilnehmer-Beiträge erwirt-schaftende Generation, versorgt die aus dem Erwerbsleben Ausgeschiedenen. Lebende junge Menschen ver-sorgen die, die ihnen ihr Aufwachsen, ihre Ausbildung ermöglicht und die aufgebaute Infrastruktur über-lassen haben. Zwei Weltkriege mit ihren verheerenden Folgen, bis hin zu einer tatsächlich wild galop-pierenden Inflation, haben uns eines Besseren belehrt.
Jüngste Skandale, wie der um die Berliner „Securenta“ AG (Artikel im Schwarzwälder Boten vom 26.03.08)
sollten uns weiter Warnung sein, der kapitalgedeckten Variante einer Alterssicherung immer sehr sehr kritisch gegenüber zu bleiben. Verträge über insgesamt 2,5 Milliarden € hat diese Aktiengesellschaft ruiniert und von den 900.000 € eingenommener Beiträge sind wohl kaum mehr als 2-3 % im Rahmen des Insolvenz-verfahrens zurück zu erwarten.
Statt der anvisierten schlauen Rendite als Alters-SICHERUNG, erwartet die geschädigten Kapitalanleger die schmerzliche Gewissheit der definitiven UN -Sicherheit jeglicher kapitalgedeckter Altersvorsorge. Sie haben ihre Alters-Sicherheit eben sprichwörtlich in den Sand gesetzt : in den ungewissen Treibsand eines unge-wissen – weil gewissenlosen – ungezähmten Geld-Wesens. Sie haben illusionsbereit auf die „Unsterblich-keit“ des jetzigen Geldes vertraut. Einem Indianer würde so etwas nie in den Sinn gekommen sein. Wer aber ist heute der Klügere ? Der „Securenta“ - Anleger ?
Die vorgeschlagene pauschalierte Gültigkeitsdauer für Geld von 5, 10 und 20 Jahren ist zwar eine Lösung für die allermeisten alternden Waren und Dienstleistungen, nicht aber für die eigentlich langlebigen Güter wie Grund und Boden und Immobilien. Diese verlangen eine gesonderte Behandlung.
Grund und Boden ist nicht vermehrbar. Er wird daher im Lauf der Geschichte und parallel zur Bevölkerungs-zunahme knapper und dementsprechend teurer. Ein Gutteil dieser Verteuerung aber ist direkte Folge der nicht durch reale wirtschaftliche Vorgänge gesättigten „Schein“-Welt unseres Geldes. Die unrealen Summen spekulativ erzeugten Falschgeldes sowie kursierenden Leihgeldes aus bereits abgelaufenen Kreditverträgen, suchen sich sprichwörtlich „zu erden“, indem sie in Land- und Immobilienbesitz drängen und angelegt werden; in der Regel nicht einer konkreten wirtschaftlichen Unternehmung wegen, sondern einerseits als (höchst eigennützige) Wertsicherung um der Inflation zu entgehen, und andererseits um auch auf diesem Gebiet sich spekulativ zu betätigen. Beide Richtungen von Kapitalbetätigung führen zwangsläufig zu (ja gewollter) Verteuerung und Verknappung.
Je länger sich eine Phase von Aufbau und Wohlstand hinzieht, desto mehr überschüssiges, genau genommen gar nicht benötigtes Kapital staut sich in Grund und Boden und Immobilien. Der ausufernde industrielle und kommerzielle Neubau auf der grünen Wiese ist die Konsequenz aus der spekulativen Flächenverteuerung in den Zentren. Die Stadtkerne sind nachts menschenleer, weil die jenseitigen Grundstücks- und Immobilien-preise sich kaum mehr jemand privat leisten kann und will.
Es wäre an der Zeit, nach einer Periode von über 60 Jahren spekulativer Preisentwicklung die Grundsatz-frage aufzuwerfen, ob PRIVATEIGENTUM an Grund und Boden und darauf errichteten Gebäuden (zumindest weiter) Sinn macht ? Oder ob nicht die angerissenen Probleme eine bedenkliche Fehlentwicklung widerspiegeln, die einem nicht vermehrbaren Gut einfach nicht angemessen ist !
Sinngemäß könnte wieder mit den Indianern formuliert werden : wie kann ein Mensch die Erde die ihn trägt, kaufen und besitzen ?
Gerade in Zeiten der radikalen Globalisierung muss doch ins Bewusstsein drängen, dass wir als Menschheit zusammen eine Erde bewohnen. Wenn nicht Macht und Willkür Weniger herrschen sollen, ist die Alter-native doch sonnenklar : nur als Gut ALLER kann Grund und Boden „ GUT „ sein; zunehmender Privatbesitz muss – BÖSE werden, weil damit Macht, Vorherrschaft, Unterdrückung der Abhängigen, Besitzlosen ... , kurz eben wieder das „Gemeine“ im Sinne von mies und fies ein Einfallstor gewinnt.
Es kann in einem Gemeinwesen gar keine vollgültige Demokratie geben, wenn Grund– und Boden-besitzer ihre Machtposition dagegen entfalten.
Jeder, der in Zeiten oder Gegenden der Wohnraumverknappung schon verzweifelt nach einem passenden Zuhause gesucht hat und in seiner Lebensplanung deswegen unter Druck und der Verzweiflung nahe kam, hat am eigenen Leib erfahren, was es heißt, wenn Makler und Immobilienhaie ein unaufschiebbares Grund-bedürfnis des Menschen zum Spielball egoistischer Bereicherungsinteressen machen und kapitallistischer Spekulation und Gewinnmaximierung ausliefern.
Grund und Boden, Wohnraum kann und darf keine WARE sein !
Es wäre einer ernstzunehmenden Demokratie angemessen, Privateigentum an Grund und Boden und Immobilien ganz auszuschließen.
Für alle Belange und Zwecke der Nutzung dieser Güter würden vertragliche Regelungen auf Zeit genügen.
Das Gremium, dass solche Nutzungsrechte ausschreibt und vergibt, könnte ein eigens und direkt gewähltes Kuratorium sein, dass weitestgehend die Interessengruppen und politischen Schattierungen repräsentiert und den gleichen bereits skizzierten demokratischen Grundzügen folgt; möglichst ortsnah. Gibt jemand seine vertraglich vereinbarten Nutzungsrechte auf (wegen Bankrott, Wegzug oder Tod ... ) fallen diese automatisch wieder diesem Gremium zur Neuvergabe zu. Ein automatisches Vererben gibt es nicht mehr – wohl aber eine bevorzugte Neuvergabe, z. B. an die eigenen Kinder. Zu entrichtende Nutzungsentgelte werden demo-kratisch festgelegt und fließen ausschließlich dem Gemeinwesen zu. Dieses kann besondere öffentliche Nutzungszwecke auch von den Gebühren befreien : Schulen, Krankenhäuser, Altersheime, Schwimm-bäder ... . Damit ließe sich das Soziale entschieden verbilligen – wenn man es will.
Die in dieser Schrift aufgezählten Vorschläge und Maßnahmen würden zwar den „Investitionsdruck“ von Grund und Boden und Immobilien schon dadurch wegnehmen, dass die Existenz und Bildung nicht in Korrelation zu echten wirtschaftlichen Vorgängen stehenden Geldes drastisch zurückgedrängt würde.
Eine Menschengemeinschaft reifer, charakterstarker Ich'e würde aber über kurz oder lang den Zustand des egoistischen Privateigentums an diesen Gütern, als nicht mehr zeitgemäß empfinden und nach Überwindung drängen.
Davon abgesehen müsste der Zustrom von Falschgeld
mittelfristig durch geeignete Börsen-Umsatzsteuern gesenkt werden.
Es ist geradezu albern die Zinsschraube, durch die die Zentralbank die Geldmenge steuern will, zu drehen
und gleichzeitig Unsummen an Aktien- und Spekulationsgewinnen unkontrolliert in das Kaufgeld abfließen zu lassen. Diese Summen müssen in die Geldmengen-Politik einer Zentralbank integriert und durch Auf- und Abwärtsbewegungen eines Abschöpfungssatzes mit gesteuert werden.
Langfristig ist das Spekulations-Unwesen zu überwinden und still zu legen.
Der alte und erzgemeine Satz „Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert muss endgültig umgedreht gelten : Gewinne werden sozialisiert, Verluste privatisiert.
Wer Risiko eingeht, muss auch straucheln und zu Fall kommen dürfen !
Aus der asozialen, ein Gemeinwesen schädigenden Entwicklung kommen wir aber erst komplett heraus, wenn wir
die Fließrichtung der Rendite des Geldes , dass als Leih-Geld, als Kapital auf dem Kapitalmarkt besorgt werden kann, ändern.
Alle diese Schritte können inzwischen nur noch auf europäischer Ebene Sinn machen. Es muss darum gerungen werden, sie global durchzusetzen.
Fassen wir noch einmal kurz zusammen, bevor wir zum endgültigen Schlag, gegen die schädigenden Auswüchse eines nicht gezügelten Geld-Wesens ausholen.
Es kursiert KAUF-Geld, als Repräsentant erbrachter Waren und Dienstleistungen ordentlicher Teil-Nehmer.
Durch Konsumverzicht wird daraus LEIH-Geld. Dieses verbindet sich als KREDIT mit einer (neuen) unternehmerischen IDEE eines befähigten Menschen zu einem ausgewählten, unternehmerischen Zweck (einer Firmengründung, einem neuen Produkt oder einem neuen Herstellungsverfahren ... ).
Bisher ist das ausgeliehene Geld mit seiner Rendite einfach wieder zurück in den unentwegten Kreislauf des Kaufgeldes geflossen und hat dieses stetig aufgebläht und inflationär gestört. Solange echte unternehmer-rische Aktivität zu neuen, realen Waren und Dienstleistungen dabei führt, ist das Ganze noch nicht gefährlich – das Wirtschaftswachstum ist echt.
Ab dem Moment, wo aber rein spekulative, trickreiche, abgehobene Geldvermehrung einsetzt, wodurch auch reale Aktienwerte beginnen zu galoppieren und heillos überzeichnet werden, erst recht aber bei Instrumenten wie Futures, Termingeschäfte, kurz bei den ganzen Derivaten echter Vorgänge, wird der Boden der wirtschaftlichen Realität, gegen die Aalglätte des Parketts vertauscht.
Die Niederträchtigkeit tummelt sich im anonymen Kurswert und es geht restlos verloren, dass hinter den championmäßig jonglierten Manövern, reale Teil-Nehmer mit ihren würdig und recht zu bewertenden Lebensbedarfen stehen. Sie zahlen in JEDEM Fall die Zeche dieser abgehobenen Börsenrally : kommt es zu massiven Verlusten (wie bei Nick Leeson) schnell sichtbar in Bankrotten; kommt es zu massiven Gewinnen, schleichend wie bei Aids durch Kaufgeldverdünnung, Inflation, dem Drehen der Lohn-Preis-Spirale. Die Deppen sind auf jeden Fall die realen Teil-Nehmer-Beiträge Erbringenden, deren Äquivalent (ihr erhaltenes Kaufgeld) an Wert verliert, was ihre Lebensbedarfe stetig verteuert.
Wollen wir aus diesem miesen und fiesen Spiel heraus, müssen wir die Fließrichtung der Rendite ändern.
Den investiven, wirtschaftlich-unternehmerischen Normalfall, haben wir begriffen, als das Zusammen-bringen und Wirken von (neuem) Wissen und Kapital, woraus die neue Wertschöpfung erwächst. Dieses (neue) Wissen hat sich mit seiner technischen Anwendbarkeit und Umsetzung abgenützt. Das zur tech-nischen Anwendbarkeit gereifte Wissen der Grundlagen-Forschung ist verbraucht worden. Das Wirtschafts-leben wurde dadurch bereichert und belebt und im Erfolgsfalle auch das Gemein-Wesen. Das Wissen hat seine Schuldigkeit getan - - - kann, soll „der Mohr“ jetzt gehen ? Wer ist den der „Mohr“ ?
Das Erziehungs- und Ausbildungs- und Universitätswesen !
Nicht der „Mohr“ muss geh'n – DIE RENDITE !!! Und zwar dahin, wo etwas verbraucht wurde, dahin wo es wieder n e u zu schaffen ist, wo es wieder neu geschaffen werden kann : in das Erziehungs- und Ausbildungswesen.
Was neu und mit vollem, klaren Bewusstsein herbei zu führen ist, ist der Abfluss der Rendite aus der Kapital-Verleihung in das Erziehungs- und Ausbildungswesen.
Das ist die neue, einzuschlagende Fließrichtung, mit der die Aufblähung des Geldwesens endgültig ausge-bremst werden muss.
Nicht mehr zurück in die Kaufgeld-Sphäre, sondern hinein in die Sphäre, die das ersetzen, neu hervorbringen kann, was in dem Investiotionsprozess wirklich verbraucht wurde : das Wissen.
Fließt die gewonnene Rendite zurück in die Kaufgeldsphäre, verursacht sie dort Störungen, Geldentwertung, Überhitzung (wie bei Microsoft und den über 40 Milliarden € Privatbesitz).
Fließt es jedoch als REINE SCHENKUNG in das Erziehungs-und Ausbildungswesen, wird dort aus der Asche der Rendite früheren Investitionskapitals ein Phönix auferstehen : NEUE BEFÄHIGTE MENSCHEN, DIE NEUES WISSEN SCHÖPFEN KÖNNEN.
Natürlich wird für die Kindergärten, Schulen und Universitäten mit ihren Angestellten die geschenkt er-haltene Rendite auch wieder zum Kaufgeld – aber es wird jetzt der richtige Teil des Gemeinwesens gestärkt.
Wird der Gewinn aus dem geliehenen Investitionskapital nicht auf diese Weise abgefangen, sondern gleich wieder in die Wirtschaft investiert, dann haben wir den verbreiteten Fall, dass die Wirtschaft floriert, während das Staatswesen und damit das Soziale, Magersucht entwickelt. Sorgen wir nicht dafür, dass die 30 Milliarden die ein Bill Gates eindeutig zu viel hat, wieder dem Gemeinwesen an der richtigen Stelle zur Verfügung stehen, brauchen wir uns nicht zu wundern, auch nicht zu beklagen, dass in Deutschland, weltweit jede Menge Ingenieure, Ärzte, Krankenschwestern ... fehlen. Wer hat denn versäumt sie auszubilden ?
Wer hat denn versäumt das Ausbildungswesen mit den nötigen Mitteln zu versehen ? Eine Wirtschaft, die zu viel an sich selber denkt und ein Gemein-Wesen, dass nicht Vorsorge getroffen hat, dass der Mittelzufluß an das wichtigste Glied des Gemeinwesens geregelt ist.
Ich möchte hier nicht die Wirtschaft für unwichtig erklären.
Aber ich denke in Übereinstimmung mit namhaften Meinungen zu sein, die ebenso unterschreiben würden, dass mittlerweile, durch die Hochtechnisierung unseres Lebens, das Wissen der ausschlaggebende Faktor geworden ist. Wenn er es aber nun schon mal ist, tun wir gut daran, für seine Pflege bestens zu sorgen.
Rechenbeispiel :
KAUFGELDKREISLAUF > KONSUMVERZICHT > LEIH-GELD > > > BANK
100.000 €....................KREDIT
2.5 % Zinsen f. d. Kr. Geber
max. 1- 2,5 % Eigene Kosten d. Bank
1- 2,5 % Rendite
1 % Tilgung
gesamte Kreditkosten .............................5,5 - 8,5 %
Pro Jahr der Laufzeit des Kredits überweist die Bank 2500,- € Rendite an den, der sie in Wahrheit ermöglicht hat : an das Erziehungs- und Ausbildungswesen (ihrer Region).
Es ist unübersehbar : Die Bank der Zukunft ist reines Vermittlungsinstitut zwischen Kreditgebern und Unternehmern, die neues Know-How und Ideen umsetzen wollen.
Sie enthält sich jeglicher Spekulation.
Sie deckt mit den ( 2,5 % ) Gebühren nur ihre tatsächlichen Kosten.
Sie wird nicht selbst reicher.
Die GLS Bank in Bochum ist wohl die Einzige, die diesen Vorstellungen schon jetzt sehr weitgehend ent-spricht.
Künftig entfällt das nochmalige und nochmalige Ausleihen des mit Rendite zurück erhaltenen Kredits, zu gewinnbringenden Konditionen. Es findet nur eine minimale Geldvermehrung statt, durch die kleine Ver-zinsung, die der Kreditgeber erhält und der gleich hohen Rendite, die an das Erziehungs- und Ausbildungs-wesen fließt.
Die kleine Verzinsung ist das Zugeständnis, an die inflationären Faktoren, denen Preise außerhalb unseres Gedankenkreises unterliegen, wie Energie- und Rohstoffkosten.
Entscheidend ist aber, dass mit steigender Zahl von Investitionen, Firmengründungen etc – also mit zu-nehmender wirtschaftlich-technischer Verwertung von Wissen, eben auch der Rückfluss an die „Wissens-macher“ steigt und so das nötige zur Unterhaltung und Vitalität dieses Kreislaufes getan wird.
Diese Rendite muss unter Umständen auch gesteuert werden : boomt die Wirtschaft ist sie hoch, lahmt sie, ist sie prozentual niedrig anzusetzen. Es mag schlimme Zeiten für die Wirtschaft geben, dann wird sie „0“ sein und das Erziehungs-und Ausbildungswesen wird sich in Bescheidenheit üben müssen.
Zwingender Weise wird es auch so etwas geben müssen wie Negativ-Zins auf nur herum liegendes Geld , dass die Grenzsummen für echte Reserven des Privatmannes übersteigt – das könnten im Augenblick zwischen 75.000 und max. 100.000 € sein. Die Bereitschaft nicht benötigte Summen zu investieren, würde dadurch hoch gehalten.
Autoren wie Margrit Kennedy („Geld ohne Zinsen und Inflation“), Helmut Creutz und Bernd Senf haben in ihren Werken die negativen Auswirkung des Zinssystems sehr gut analysiert und verständlich dargelegt. (Näheres ist den jeweiligen Internet-Seiten zu entnehmen) Sie favorisieren eine an Sylvio Gesell orientierte „Umlaufsicherungsgebühr“, eine Art kleine Strafzahlung, die auf ruhendes Geld erhoben wird. Regionalwährungen, wie der „Chiemgauer“ benützen sie ebenfalls und zeigen, dass es möglich ist, aus den Übeln des heutigen Geld-Unwesens erfolgreich aus zu steigen. Zu diesen Parallelwährungen gehört i.d.R. eine soziale Komponente. Ein kleiner Betrag (ca. 2 %) wird bei Ein – oder Rücktausch fällig und kommt sozialen oder kulturellen Zwecken in der Region zu gute. Die „Seelen-Verwandschaft“ zum beschriebenen Rendite-Abfluss ins Erziehungs-und Ausbildungswesen ist erkennbar.
Die drei genannten Autoren kritisieren aber auch die soziale Ungerechtigkeit des Zinssystems, das in seinem exponentiellen Geldmengenwachstum mit dem zerstörenden Krebswachstum verglichen wird. Helmut Creutz nennt (in einem Artikel in Humane Wirtschaft vom Januar 2009, s. www.humane-wirtschaft.de) einige Zahlen, an denen schnell klar wird, um was es geht :
Von 1950 – 2000 nahm die Wachstumsrate der Wirtschaftsleistung um das Sechsfache, die der Geldvermögen aber um das 26-fache zu.
Das BIP stieg von 1991 – 2007 um 58 %. Die Bruttolöhne und Gehälter um 38 %, die Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen hingegen um 86 %, die von Banken gezahlten Zinsen verzeichneten ein Plus von 110 %.
Wer glaubt, Zinsen bezahle ja nur der, der sich Geld leiht, wird eines Besseren belehrt. H. Creutz hat nachgerechnet und beziffert z. B.den versteckten Zinsanteil in(m)
-Müllgebühren auf 12 %
-Trinkwasser 38 %
-Sozialen Wohnungsbau 77 %.
Durchschnittlich stecken 40 % Zinsen in allen Preisen. Dies zugrunde gelegt zahlt eine Familie mit 30.000 € Jahreseinkommen 12.000 € Zinslasten. Das bedeutet hochgerechnet, 80 % aller Haushalte zahlen fast doppelt so viel Zinsen, wie sie einnehmen. Man muss schon etwa 500.000 € besitzen, um auf der Gewinnerseite des treffend entlarvten Zinssystems zu stehen. Schon diese wenigen Zahlen machen deutlich, dass binnen eines Zyklus von rund 50 Jahren (B.Senf) die exponentiell gewachsene Geldmenge die Geldbesitzer in eklatanter Weise bevorzugt und zu einem Machtfaktor macht, der die ungleich langsamer wachsende Realwirtschaft und die Einkommen der abhängig Beschäftigten stranguliert. Der Rendite-Druck des überschüssigen Geldes steigt solange, bis die Realwirtschaft unter ihm kollabiert oder das Geld auf der Suche nach der Traumrendite verunglückt. Die jetzige Finanzkrise ist laut Bernd Senf die unausweichliche Folge unseres kranken Geldsystems. Sie lässt sich ganz sicher nicht überwinden durch das weltweit praktizierte „Mehr Desselben“. Noch mehr Geld in dieses krebskranke Finanzsystem hinein zu pumpen, heißt nur noch mehr Mittel zur Falschgeld-Produktion zu opfern. Es ist jetzt schon mehr wie deutlich, WER die exorbitante Zeche bezahlen muss : die, die ihren Arbeitsplatz verlieren, bei Opel, bei GM, bei Lehman-Brothers oder der Hypo-Real-Estate-Bank, letzlich aber WIR als Steuerzahler und Opfer einer galoppierenden Geldentwertung. Diese wird kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche. Denn wenn riesige Geldschwemme, riesige Schulden einer sinkenden Produktion gegenüberstehen, heißt das unweigerlich, die Waren werden teurer – oder es wird weniger verdient, um den Preis halten zu können. Beides werden wir zu spüren bekommen.
Mit diesen skizzierten Maßnahmen aber, wäre es nie mehr möglich, durch Geldvermehrung allein vom Geld-besitz zu leben, ohne echte Teil-Nehmer-Beiträge für das Gemein-Wesen zu erbringen. Diese Instrumente würden ganz schnell dafür sorgen, dass kein Falschgeld mehr geschaffen wird und Geld zu horten,
unattraktiv würde. Es würden damit die jetzigen unheilvollen Auswüchse eines nicht reflektierten Geld-wesens überwunden. Mit dem ständigen Rendite-Zufluss aus dem Leih-Vorgang, der seinerseits reale In-vestitionen begründet, wäre die Instanz so ausreichend mit (bisher fehlenden) Finanzmitteln versorgt, dass begründete Hoffnung besteht, vollbringen zu können, was als das Fundament eines Gemeinwesens hier dargestellt wurde : das oberste Priorität genießende Erziehungs- und Ausbildungswesen, dass sich selbst zum Ziel setzt, das Ich, der ihm anvertrauten jungen Menschen, im Wahren, Schönen und Guten zu gründen.
Damit wäre ganz Großes getan, zum Abgewöhnen des Erz-Gemeinen in unserem eingangs beschriebenen Gemeinwesen.
VIII. Kernproblem Nr. 1 - Arbeitslosigkeit
Übrig bliebe nun auf die Problematik der jahrzehntelang verschleppten Krankheit der Arbeitslosigkeit einzugehen. Das Kernproblem Nr. 1 hat intensiv mit unserer Art des Wirtschaftens zu tun. Wir berühren hier heiligste Kühe des bisherigen volkswirtschaftlichen Denkens.
Auf den Punkt gebracht gipfeln sie in der Kernaussage : der Mensch ist schlecht und faul – darum muss er zur Arbeit gezwungen werden. Also genau der innere Schweinehund, den wir in unserer gesamten Aus-führung, als im Geld-Wesen sein Unwesen treibend herausgearbeitet haben, wird dem Arbeitnehmer unter-stellt – dabei ist er immer da am heftigsten am Werk, wo ihm die traditionelle Lehre und Politik am tolerantesten gesinnt ist : im Kapital, dass seine eigene, egoistische Vermehrung sucht – und dabei den Mitmensch, die die Teil -Nehmer-Beiträge erbringen und für die es gilt Lebensbedarfe zu erwirtschaften, völlig aus den Augen verliert. Mit anderen Worten : die landläufige Wirtschaftslehre ist genau da stockblind, wo Misstrauen und Argwohn hingehören – gegenüber dem Geld-UN-Wesen; sie misstraut aber dem, dem wir mit einer entsprechenden Pädagogik am meisten Vertrauen entgegenbringen : dem moralisch, charakter-festen Ich.
Während die bisherige Art zu wirtschaften, den („schlechten und faulen“) Menschen lieber der Willkür und Knute des Kapitals ausliefert, wollen wir ihn von dieser Knechtschaft endgültig befreien. Das bedeutet aber, dass kein Mensch länger gezwungen sein darf, seine Arbeitskraft - auf dem ohnehin immer mehr abhanden kommenden Arbeitsmarkt- verkaufen zu müssen.
Während also das „Geld mit Geld verdienen“ der „Ackermänner“ floriert, zu den (bedenklicherweise) höchst dotierten Jobs geführt hat, kommen die echten Arbeitsplätze, wo reale Teil-Nehmer-Beiträge erbracht werden, immer mehr abhanden. Immer mehr Maschinen, die immer mehr Energie – bereits zu ihrer Herstellung- und immer mehr Bodenschätze verbrauchen, stellen immer mehr her – in menschenleeren Produktionshallen.
Was vor 30 Jahren Portugal war, nach dem Fall des eisernen Vorhangs Tschechien und Polen, ist jetzt China: das Billig-Lohn-Land, dass die Gewinne sprudeln macht, weil zu Bedingungen des Mittelalters in Entwicklungsländern produziert und zu Preisen hochentwickelter High-Tech-Staaten mit (mehr oder weniger) ausgeprägter Sozial-Struktur verkauft wird. Diese Differenz bringt die Gewinne. Mehr oder weniger ausgeprägte Sklaven-Halter–Staaten produzieren für uns.
Durch die, Jahrhunderte zurückliegenden, weiterverfolgten Entwicklungsschritte der „Magna Charta“, der „Freiheit eines Christenmenschen“ Luthers, der Französischen Revolution, 1848, 1918, der Gewerkschafts-bewegung und der Sozialdemokratie, sind bei uns die Sklaverei und Leibeigenschaft überwunden worden. Was sich davon noch bis in unsere Tage erhalten hat, ist die Not, der Zwang, seine Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt verkaufen zu müssen, um seine materielle Existenz bestreiten zu können.
Bezahlte Arbeit ist bisher der einzige Zugang zu Geld, zu Einkommen für Nicht-Kapital- und Nicht-Grund -und Bodenbesitzer.
Funktioniert der „Arbeitsmarkt“ und gibt es akzeptable Spielregeln durch das Patt zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften, kann das ganze Spiel annähernd fair gespielt werden.
Die nunmehr schon seit 1975 (Arbeitslosenquote 4,6 ) mit traurigen Rekorden dahingeschleppte, seit dreißig Jahren verschleppte, Massenarbeitslosigkeit (1985 – 8,9; 1997 – 12,6) zeigt unmissverständlich, dass diese Spielregeln außer Kraft gesetzt sind. Selbst das Mit-Versorgen der früheren DDR von heute auf morgen, hat die Westdeutsche Wirtschaft weder in Verlegenheit und Lieferschwierigkeiten gebracht, noch dazu geführt, dass Vollbeschäftigung eingetreten wäre. Auch ein solches, geschichtlich einmaliges Ereignis einer enormen Marktausweitung über Nacht, konnte trotz gewachsener Westwirtschaft nichts an der Tat-sache der Massenarbeitslosigkeit ändern. Das heißt doch nichts anderes, als engagierter formuliert :
Das Spiel ist aus !
2004 ist mit 4,5 Millionen betroffenen Menschen das ewige Gerede vom Wirtschaftswachstum, dass es richten soll, ein Schlag ins Gesicht; die aktuellen rund 3,5 Millionen immer noch bei weitem der erbrachte Beweis für das Scheitern des bisherigen Aberglaubens.
Es kann niemand - bei gesundem Menschenverstand – ernsthaft vertreten wollen, dass in Zeiten der rasant fortschreitenden Globalisierung, mit ständig sich vermehrenden, technisch und Know-How-mäßig den Anschluß an das westliche Niveau herstellenden Teilnehmern, noch an Vollbeschäftigung im bisherigen Sinne zu glauben ist. Die Giganten China und Indien sind dabei sich ihre Anteile am Weltmarkt zu erobern. Indonesien, die Länder Afrikas u. u. u. werden nicht lange auf sich warten lassen.
Auf dem „Markt des globalen Dorfes“ wird es von Anbietern nur so wimmeln.
Es zeichnet sich vielmehr klar ab, dass das Problem auf der KUNDENSEITE liegen wird. Wer verfügt über das nötige Einkommen, um all den Produzenten ihre Waren und Dienstleistungen abkaufen zu können ?
Noch ein mal : Kapital treibt sich – wenn auch als erkanntes Falschgeld – aktuell in ungeheurem Ausmaße auf dem Globus herum – in egoistischen, geld-geilen Händen, ständig nach der noch höheren Rendite schielend.
Der arme Chinese, Inder, Indonese ist aber noch „Generalstreik-Lichtjahre“ davon entfernt, die „Segnungen“ der im eigenen Land durch habgieriges Kapital hervorgebrachten Waren selbst erwerben und genießen zu können. Zunächst einmal wird das zu ihnen herüber geschwappte Überfluss – und Langeweile-Kapital als Falschgeld ihr eigenes Kaufgeld spürbar verdünnen und für eine flotte, asoziale Inflation sorgen !
Die Verteuerung seiner – an sich schon knappen, oft nicht ausreichenden - Lebensbedarfe ist zunächst das, was dem armen „Fußvolk“ die Globalisierung bringt : schuften unter Sklaverei-Bedingungen und sich am Ende des Monats, am Ende des Jahres, wieder WENIGER leisten zu können.
Und wie sieht die Kehrseite der glänzenden Export-Zahlen, der boomenden Export-Wirtschaft bei uns, dem Export-Weltmeister aus ?
Konkret : Hartz IV !
Das Auswärts-Spiel der heimischen Industrie zeitigt glänzende Gewinne : im Mittelalter (China's ...) produzieren und in der High-Tech-Zeit bei uns verkaufen. Diese Gewinne werden wieder hübsch privatisiert, großzügigst in Chefetagen verteilt.
In „Wem gehört die Republik“ (2006) von Rüdiger Liedtke (Eichborn-Vlg. Frankfurt 2005). können sie es nachlesen. Die Vorstandsbezüge von „Adidas“ zum Beispiel, haben sich von 2003 auf 2004 glatt verdoppelt (von 7.502.000 € auf 14.982.000 € ).
Die Zahlen von „Bayer“ offenbaren noch eine andere Dimension.
Das Unternehmen verlor durch den „Lipobay-Skandal“ (einem verunglückten Cholesterin-Senker, den es gezwungen war, als gesundheitsschädlich vom Markt zu nehmen ) vor allem in den USA ( allein 14.580 Klagen) durch insgesamt über 14.700 Klagen und – ohne Rechtspflicht – eingegangene Vergleiche
1,1 Milliarden $ . Dank unserer überaus industriebegünstigenden Steuergesetzgebung konnte Bayer seinen Rekordverlust von 1,349 Milliarden € in seiner Steuerbilanz ausweisen. Folge : wir Steuerzahler durften uns mit 645 Millionen Steuer-Rückerstattung an dem Murks-Mittel „Lipobay“ beteiligen !
Da drängen sich - zumindest mir - Fragen auf.
Wenn die Firma Bayer dem Steuerzahler ihre Fehler in Form von Verlustrechnung mit 645 Millionen € an-lasten darf, darf dann der Steuerzahler nicht auch von Bayer verlangen, dass er das Geschenk bzw. Entgegen-kommen wieder zurück bekommt ?
Und hat der Steuerzahler, der so geschröpft wurde – als guter Demokrat – nicht auch ein Wörtchen da mit zu reden, wo dann (in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang) beschlossen wird, 1,8 Milliarden $ dieser Firma in China zu investieren und im eigenen Land – trotz Steuergeschenk von 645 Millionen €
- als Dankeschön quasi - 3600 Arbeitsplätze abgebaut werden (von 2002 – 2004 ) ???
Die Chefetage kostete dieser Fauxpas im Vergleich von 2002 zu 2003 – 541.500 € Aufsichtsratbezüge und
1.270.000 € Vorstandsbezüge, zusammen 1.811.500 €.
Für die Mitarbeiter bedeute dieser Fehler 7200 Kündigungen (In + Ausland) und entsprach einer Redu-zierung der Löhne und Gehälter um 368 Millionen € im Jahr 2002.
Von 2003 auf 2004 gingen noch einmal 2400 Arbeitsplätze und weiter 293 Millionen € Löhne und Gehälter verloren. In derselben Zeit genehmigte sich die Chefetage bereits wieder ein ordentliches Plus von 2.088.000 € Vorstandsbezügen und 420.750 € Aufsichtsratbezügen; zusammen 2.508.750 € (2003 auf 2004)
Ein ähnlicher Vorgang bei der „Deutschen Telekom“ :
Negativ-Steuer (also Rückerstattung bzw. Verrechnung ) 2002 -2,847 Mrd. €; 2003 – 225 Mio. €
Arbeitsplatzverluste im Inland (2002 – 2004) – 6986 !
Aufsichtsratbezüge – mehr als verdoppelt . (2002 – 555.702 €; 2004 – 1.373.224 €.)
Weiteres Beispiel „Münchner Rück“ :
Negativ-Steuer 2002 – 605 Mill. €
Arbeitsplatzverluste – (2002-2004) – 1212
Vorstands- und Aufsichtsratbezüge um 7,5 Mill. € gestiegen (2002-2004)
Hören wir dazu - aus berufenem Munde – die einleitenden Worte Rüdiger Liedtke's :
„Wie passt das zusammen ?
Da klagen und lamentieren die großen Konzerne, ihre Managements und Verbandsfunktionäre über den Standort Deutschland, den stotternden Konjunkturmotor, über miserable politische Rahmenbedingungen.
Kein Wort über milliardenschwere Steuergeschenke der rot-grünen Bundesregierung, keine Anzeichen einer gesellschaftsverantwortlichen Gegenleistung. Im Ausland, so das Credo, sei alles besser, billiger , rentabler, die Verheißung liege in den Niedriglohnländern. Am Standort Deutschland sei erfolgreiches Wirtschafts-handeln gar nicht mehr möglich.
Und dann wirft man einen Blick in die Geschäftsberichte und Unternehmensmitteilungen der Großen. Mit wenigen Ausnahmen werden Rekordergebnisse vermeldet, steigende Umsätze und hohe Renditen. (...)
Die Wirtschaft hat sich weitgehend von der Politik abgekoppelt. Die Politik kann dem Treiben der Manage-ments nur noch betroffen zuschauen, bestenfalls ans soziale Gewissen appellieren. Der Staat kann die internationalen Finanzströme nicht mehr regulieren, hat keinen wirklichen Einfluss auf die Arbeitsplätze, muss sich für gezahlte Steuern dankbar zeigen.
Die Politik der rot-grünen Regierung, vor allem die großen Unternehmen durch massives Entgegenkommen zu freiwilliger gesellschaftlicher und sozialer Verantwortung zu bewegen, hat sich vollständig als Illusion erwiesen. Die Bilanz ist niederschmetternd : Nie hat eine Politik der Wirtschaft mit dem Geld der Steuer-zahler so immense Geschenke gemacht, ohne auch nur den Ansatz von gesellschaftlich konstruktiver Gegen-leistung zu erhalten“ (S. 7 u. 8 ,)
Rüdiger Liedtke sieht es : Der Staat hat keinen Einfluss auf die internationalen Finanzströme – also auch nicht auf die Arbeitsplätze – Punkt! Aus mit Wirtschaftswachstum, dass es richten soll.
Es war suicidale Dummheit rot-grüner Tagträumer – der bisherigen „Denke“ aller Volkswirtschaft folgend- Wirtschaft und Kapital für MORALSICH ANSPRECHBAR zu halten und im richtig miesen und fiesen Kehrschluss die Arbeitslosen durch Hartz IV mit dem Generalverdacht der Drückebergerrei, Faulheit und Sozialer-Hängematten-Liebhaberei zu belegen.
Und ich Depp hab' die auch noch gewählt.
Was ist passiert ?
Der Staat ist mit der jüngsten Mehrwertsteuer-Anhebung 2007 endgültig den KONSUMENTEN aufgehalst worden : von insgesamt 448 Mrd. € Steuereinnahmen entfielen 218 Mrd. € auf einkommensabhängige Steuern, die restlichen 230 Mrd. € aber überwiegend auf Verbrauchs – und Konsumsteuern. (Quelle : Globus)
Nicht dass die Verbrauchssteuer nicht ohnehin das überlegenere Modell gegenüber der Steuer auf Ein-kommen wäre. Es wäre nur noch ein Kleines und dazuhin konsequent, endgültig auf reine Verbrauchssteuern zu setzen. Das würde endlich Vernunft in die Steuerlogik bringen, insofern nicht der, der Einkommen hat, den Staat hilft zu finanzieren, sondern derjenige, der etwas (Ressourcen) verbraucht : Waren, Dienst-leistungen, Energie, Wasser, Rohstoffe etc. Das tut die Industrie auch, damit wäre sie immer mit im Boot.
Es gäbe also gar keine einkommensbezogene Steuern mehr, dafür meinetwegen eben statt 19 % dann 50 % Mehrwertsteuer. ( 50 % Mehrwersteuer allein entsprechen bereits ca. 400 Mrd. € Steuereinnahmen; man sieht, dass es zu den 2007 insgesamt eingenommenen 448 Mrd. €, nicht mehr weit wäre). Steuerflucht, wie jetzt aktuell durch die umstrittene Datenweitergabe eines Insiders aus der Steueroase Lichtenstein amtlich bekannt geworden, aber auch die aufwendigen jährlichen Steuererklärungen und ihre Bearbeitung wären damit gleichermaßen erübrigt.
Solange die Transferleistungen für Nicht-Einkommenssteuer-Sparende ausreichend erhöht werden - sprich für Rentner und Sozialleistungsempfänger – kein Problem.
Aber wenn schon das „Melken“ des Bürgers durch die Lohn- und Einkommenssteuer wegfiele, warum nicht „die Kuh des Einkommens“ komplett stilllegen ?
Gehen wir noch einmal einen Schritt in unseren Überlegungen zurück um Anlauf zu nehmen für den letzten großen Sprung.
Wir haben das, was man landläufig „Bezahlung“ nennt, bereits charakterisiert als Scheinwahrheit, die besser auf einem ganz eigenen Blatt stehen sollte. Es war eine wesentliche Funktion des Gemeinwesens, die von den einzelnen Teil-Nehmern erbrachten Waren und Dienstleistungen zu bewerten : diejenige des Arztes i. d. R. höher wie die des Bauarbeiters ... .Wir waren bei einer realistischen Summe für die Lebensbedarfe eines Normalsterblichen von z. Zt. 1200,- €/Monat Netto angelangt.
IST NUN DER ARBEITSLOSE EIN NORMAL-STERBLICHER ?
IST ER GENAUSO VIEL ODER GENAUSO WENIG MENSCH WIE ICH SELBST ?
Dass Ich Arbeit habe – ist das mein Verdienst ?
In meinem persönlichen Fall kann ich klar sagen – nein !
Dem sozialen Dienst, in dem ich tätig bin, wurden durch unser besagtes Gemeinwesen 2002 auf einen Schlag 50 % der Finanzierung gestrichen. Dass ich die Arbeit immer noch tun kann, wir nicht dicht gemacht wurden, sondern nur ein Trägerwechsel stattfand, bei dem zwei Mitarbeiter auf der Strecke blieben – aber nicht Ich – ist das mein Verdienst ? Sicher nicht !
Dass ein Chinese meine Arbeit von Gestern ausführt, weil er erbärmlicher lebt – ist das meine Schuld – mir persönlich zurechenbar ? (Abgesehen davon, dass ich mit meiner Kaufentscheidung zweifellos zu einem „Rädchen“ dieses verhängnisvollen Teufelskreises werde).
Wenn einmal jeder in sich geht, wem er die Tatsache zu verdanken hat, dass er Arbeit hat, wird für die Allermeisten dabei klar werden, dass sie ihre Arbeit Anderen zu verdanken habe. Diese Anderen , den Firmengründern- und Betreibern – letztlich (wie in meinem Fall sichtbar) dem das alles organisierenden Gemeinwesen - verdanke ich, dass ich Arbeit habe und Lebensbedarfe erhalte.
Sind das dann aber nicht auch die Schuldigen, wenn ich keine Arbeit habe ?
Die Firmenchefs, die Sozialen Dienstgeber die mich nicht erwählt haben ? – Oder muss es nicht heißen : nicht erwählen konnten - weil Bedingungen in einem Gemeinwesen herrschen, die das nicht zulassen ? Diese herrschenden Bedingungen sind es doch, die Arbeit ermöglichen oder zu Arbeitslosigkeit führen. Sie entscheiden, ob ich berücksichtigt werde, oder vergessen.
Vergessen, wie ganze 4,5 Millionen !
So gemein kann ein Gemeinwesen sein.
Und schlimmer noch : dafür dass sie mich vergessen haben, enthalten sie mir auch noch meinen GLEICH-BERECHTIGTEN Lebensbedarf vor.
Sie speisen mich als arbeitslos Vergessenen, bereits nach einem Jahr mit kriminellen 359,- Euro im Monat plus angemessener Kaltmiete (ca. 210,- bei Altbau, 280,- bei Neubau in ländlichen Gebieten) ab.
Das ist die (Wieder-) Einführung der Sklaverei durch den „Sozial“ - Staat.
Denn – was bleibt mir übrig, wenn die zugewiesenen Mittel nicht reichen : Schwarzarbeit, Ladendiebstahl, Kriminalität, (wieder Französische) Revolution ?
Ich werde zum Untermenschen degradiert !
Viviane Forrester bringt in ihrem viel gelesenen Buch „Der Terror der Ökonomie“ (Zsolny Vlg, 1997 Wien) mit klarem Blick zum Ausdruck, wovor wir stehen :
„ Ist es denn so qualvoll, zuzugeben, dass man nicht mehr der Mühsal der Arbeit unterworfen ist wie früher, unter den damals so prekären Lebensbedingungen ?
Indes, sind wir der Arbeit in Wirklichkeit heute nicht in höherem Maße unterworfen, stehen wir ihr nicht gerade durch ihren MANGEL noch ohnmächtiger gegenüber als je zuvor ?
... und ebensowenig hätte man jemals geahnt, dass eine Welt, die auch ohne den Schweiß auf der Stirn so vieler Menschen aus zu kommen vermag, sogleich die Beute einiger Weniger würde und dass man in ihr nichts Dringlicheres zu tun haben würde, als die überflüssig gewordenen Arbeiter gnadenlos in die Enge zu treiben, um sich ihrer leichter entledigen zu können. Und dass sich dies nicht etwa durch die Fähigkeit Aller zeigen würde, ihre Rolle als Mensch reifer auszufüllen und ihr besser gerecht zu werden, sondern durch den verschärften Zwang, der mit allgemeiner Beraubung, Erniedrigung und Mangel einhergeht, vor allem aber mit noch vollständigerer Unterdrückung. Wir werden Zeugen einer Oligarchie, zu der angeblich keine wie auch immer geartete Alternative denkbar ist, und erleben einhellige Zustimmung und Einverständnis von kosmischen Ausmaßen. (S. 163 /64)
„Künftig haben wir die Möglichkeit, uns zu entscheiden, ob wir die ARBEITSLOSIGKEIT dem Leben unterhalb des Existenzminimums vorziehen oder aber das LEBEN UNTERHALB DES EXISTENZ-MINUMS der Arbeitslosigkeit. Welch ein Dilemma ! (S. 166) (...)
... Wir tun alles andere lieber, als den BRUCH zu bemerken zwischen einer Marktwirtschaft, die zur ausschließlichen Beherrscherin unserer Welt geworden ist, und den Bewohnern, den Gefangenen dieser Welt. Die Menschen scheinen ungläubig und offenbar bereitwillig ihrer Ausgrenzung aus der globalisierten Wirtschaftsplanung bei zu wohnen, und sich zu beeilen, ihre tragische soziale Schwäche für die logische und durchaus natürliche Folge von Versäumnissen und Fehlern zu halten (wenn nicht gar für ihr Schicksal), für die SIE ALLEIN verantwortlich sein und allein zahlen sollen. (...)“.
Die Globalisierung führt zur „ enttäuschenden Entdeckung des einzigen wirklichen Wertes, der ihnen schon immer zugeschrieben wurde, ein Wert der die Menschen ALLEIN AUF IHREN WIRTSCHAFTLICHEN ERTRAG REDUZIERT (... ) der sie noch UNTERHALB DES NIVEAUS VON MASCHINEN AN-SIEDELT. (...)
Wenn die Herren dieser Wirtschaft nun weiter ruinieren, was bereits in Trümmern liegt, vor allem daran festhalten, die Arbeit, die sie vernichten (nicht ohne dafür zu sorgen, dass sie ihren Wert scheinbar behält) als den einzigen Schlüssel zum Leben hinzustellen, DANN, ja dann werden sie am Ende sicherlich auch eine Antwort auf die noch nicht ausgesprochene Frage nach ihren Mitmenschen
(„WIE WERDEN WIR SIE LOS „ ? )
finden (S. 193/94)
DAS ist die von Viviane Forrester schonungslos und absolut wahrheitsgetreu in ihrem Buch herausgearbeitet Endfrage, auf die wir zusteuern !
SIE stellt aber auch die längst überfällige Überlegung an :
„Angesichts dieser Verhältnisse ist es doch seltsam, dass nie daran gedacht wird, das Fehlen der Erwerbsarbeit zur GRUNDLAGE von Zukunftsüberlegungen zu machen, anstatt so viel unfruchtbares und gefährliches Leid hervorzurufen, indem man ihr Fehlen leugnet und als einfaches Zwischenspiel darstellt (...).
Das ist der erlösende Satz !
Nicht bei den Arbeitslosen dürfen wir, in absolut sozial-darwinistischer Konsequenz fragen : wie werden wir sie los, sondern bei der Erwerbsarbeit.
So wird ein Schuh daraus.
Allein die Abschaffung der bezahlten Arbeit und stattdessen, die Einführung von Lebensbedarfen, hilft uns wirklich weiter.
Warum sollte unser Leben nicht auch funktionieren, wenn alle Arbeit NICHT da „bezahlt“ wird, wo sie geleistet wird ?
Eine wunderbare Erfahrung dazu, war der Zivildienst für mich.
Der ZIVI wird vom Bundesamt für Zivildienst geschickt, zugewiesen. Ist er schneller, kann er sich aber auch seine Dienststelle selbst aussuchen. Was er als Lebensbedarf zu bekommen hat, ist bundeseinheitlich und dezidiert geregelt. (Dass die Auszahlung über seine Dienstelle erfolgt, wollen wir hier um ein Modell zu haben, vernachlässigen).
Haben Sie schon einmal von arbeitslosen Zivildienstleistenden gehört ?
Was wir für uns alle bräuchten, wäre „den allgemeinen Status des Beamten“ oder des „Gemeinwesen-Arbeiters“ mit dem entsprechenden, für alle gleichermaßen geltenden „BAT der Lebensbedarfe“.
Arbeit haben wir allemal genug.
Unser Problem sind sogar personell heillos unterbesetzte öffentliche Verwaltungen ( mit asozialen Be-arbeitungszeiten von einem halben Jahr - z.B. bei Kindergeld und Wohngeld ...), Polizeidienststellen, Altersheime ( wo nur noch die Parole „satt und sauber“ durchexerziert wird ), Schulen und - einen, die Idiotie noch toppenden, Riesenberg von Überstunden, den die Unternehmen vor sich her schieben.
Die Einen werden ausgequetscht wie Zitronen, bis zum letzten Tropfen; die Anderen ausgegrenzt bis zur Verarmung. Die Einen schuften sich zu Tode; die Anderen kommen moralisch, seelisch darin um, nicht gebraucht zu werden, zur Sinnlosigkeit, Armut und Perspektivlosigkeit verurteilt zu sein.
Alle vom gleichen, gemeinen Gemeinwesen ruiniert, weil es ruinöse nicht-Strukturen, eine fehlende, vernünftige Dreigliederung, kein gezügeltes Geld-Wesen hat und sich nicht von dem überholten Wahn lösen kann, die Arbeit der Menschen füreinander „bezahlen“ zu müssen.
Unsere Geisteskrankheit, die wir uns schon Jahrzehnte leisten, wäre eigentlich ein Grund für eine sofortige Entmündigung und Zwangseinweisung. So viel „amtierende Unfähigkeit“, soviel schurkenhafte Reformver-weigerung ist nicht aus zu halten !
Wir schaffen es nicht, die Bezahlung DA aufzugeben, wo die Arbeit geleistet wird, mit dem Resultat, dass da wo sie dringend gebraucht würde, NICHT gearbeitet werden kann.
Um Missverständnissen von Anfang an vorzubeugen : ich rede nicht einer „billigen“ Grundsicherung, aber genauso wenig einem bedingungslosen Grundeinkommen das Wort.
Ich rede ganz entschieden vom endgültigen Entkoppeln von Arbeit und Lohn – für Alle.
Es geht endgültig darum, die ohnehin als fragwürdig erkannte „Bezahlung“ der Arbeit, aus den unmittelbaren, sie in nächster Nähe (bisher) bestimmenden Zusammenhängen von jeweiliger Produktion und Dienstleistung heraus, zu beenden.
Es wird in Zukunft gearbeitet nach Notwendigkeit (und zwar entschieden mehr als gestern - das Mehr re-sultiert aber aus dem, dass alle, die können, mitarbeiten). Aber „bezahlt“ wird nicht aus den Früchten der jeweils konkret vor Ort geleisteten Arbeit, sondern nach dem Bedarf der eingesetzten Menschen.
Erbringt eine demokratisch beschlossene, für notwendig befundene Arbeit nicht die Erlöse, um die Menschen, die sie verrichten ernähren zu können, ist das nicht länger ihr Aus, sondern die sie trotzdem leistenden Menschen erhalten ihre Lebensbedarfe, ungehindert durch wirtschaftliche Zwänge, aus dem durch Alle Hervorgebrachten - also genau so, wie es sowieso ist.
Noch einmal zum besseren Verständnis :
Jeder Teil-Nehmer des gesamten wirtschaftlichen Lebens erbringt einen, demokratisch für notwendig erachteten Beitrag. Der Arzt, der Bauarbeiter, ich als Sozialarbeiter genauso, wie der Bankangestellte, Bundeskanzler(Inn) oder die Putzfrau, ... . LEBEN kann aber jeder nur, weil die Gesamtheit aller Teilnehmer seinen Lebensbedarf mit hervorbringen, während er seinen spezialisierten Beitrag erbringt.
Wieso sollte die „Bezahlung“ nur aus dem überaus eng definierten und gefassten Rahmen einer einzelnen Fabrik, eines einzelnen Dienstleistungsunternehmens, Krankenhauses, Altersheimes oder einer Gemeinde etc. kommen ?
Es stimmt ja genau besehen ohnehin nicht.
Was könnte also näher liegen, als vernünftig zu sein und das was sowieso nicht wahr ist, aufzugeben und es gleich so zu handhaben, wie es sich in der Wirklichkeit vollzieht ?
Ich lebe aus dem was andere für mich arbeiten, in der Zeit, in der ich für andere arbeite.
Das ist die einfache und überschaubare Grundtatsache einer arbeitsteiligen Gesellschaft und des „globalisierten Dorfes“ erst recht.
Ich werde immer aus dem gemeinsam Hervorgebrachten „bezahlt“ - egal wo und was ich mache.
Ist es da noch wichtig, wer meine Mittelzuweisung macht, welches „Bundesbesoldungsamt“, welches „Regionale Lebensbedarfsamt“ die bloße Überweisung tätigt ?
Wieso ist es interessant meinen Beitrag einer konkreten Firma, einem bestimmten Büro zuzurechnen und die mir zustehenden Mittel vom wirtschaftlichen Wohlergehen derselben abhängig zu machen ?
Eigentlich Schwachsinn, oder ?
Die Bruttolohnkosten sind auch bisher schon in die Verkaufspreise eingeflossen.
Die einfachste Lösung, den vorgeschlagenen Finanzpool des (nationalen oder ) regionalen „Lebensbedarfs-amtes“ zu bilden wäre :
-
die Bruttolohnsumme des jeweiligen Betriebes vom Stand zwei Jahre vor Einführung dieses neuen Systems, als Bezugsgröße zu wählen und entsprechend der Ertragslage des Unternehmens fort zu schreiben, oder
-
die bislang (im alten Sinne) erbrachte Bruttolohnsumme prozentual in die Umsatzsteuer zu integrieren (wofür alle bisherigen Sozialversicherungsbeiträge dann entfielen und die Lohnsteuer auf die Mehrwert-steuer zu schlagen.)
Das Lebensbedarfsamt würde mit monatlichen Abschlägen aus diesen Einnahmen gespeist.
Auf lange Sicht ist aber ein Teilungsverhältnis anzustreben, dass den zur Auszahlung zur Verfügung stehenden Gewinn (bisherige Brutto-Lohnsumme) zwischen Eigentümer, Aufsichtsrat bzw. Management und Belegschaft aufteilt. Dabei ist die auf Seite 10 angesprochene Spannbreite der Verdienste wieder von Belang. Nehmen wir wieder zur Illustration an, es gelte der Faktor 20. Das bedeutet, ein zur Verfügung stehender, ausgewiesener Jahres-Nettogewinn des Unternehmens von
-
25.000.000 ,- € per 30.01. für das zurückliegende Geschäftsjahr wird bei
-
100 Beschäftigten – darin enthalten 1 Eigentümer und 9 Mitglieder des Managements -
aufgeteilt, was einen Pro-Kopf-Betrag von 250.000 € ergibt.
Das Management erhält daraus gemäß dem festgelegten Faktor das 20-Fache : 5.000.000 €; entsprechend einem Pro-Kopf-Betrag von 500.000 € .
Die verbleibenden 20 Millionen werden den übrigen 90 Beschäftigten zugerechnet – diese Summe als Ganzes dem Lebensbedarfsamt gemeldet und überwiesen. (Dieses tätigt die nötigen Abzüge für Krankenkasse, Pflege- und Rentenversicherung)
Drückt die Unternehmensleitung den Nettogewinn künstlich, oder arbeitet das Unternehmen weniger erfolgreich ( es ergeben sich z.B. nur 20 Millionen ) verringert das auch ihre eigenen Bezüge (- auf 4 Mill. Bzw. 400.000 € / Kopf )
Man sieht, dass das Management ein Interesse haben wird, die zur Verteilung kommende, öffentlich aus-gewiesene Bruttolohnsumme HOCH zu halten und die Ertragslage des Unternehmens optimal zu gestalten.
(Eigentümer und Management versichern sich bis auf weiteres selbst.)
Das Teilungsverhältnis aus dem EINEN, als Lohnsumme angemeldeten Betrag, würde sicherstellen, dass die „Selbstlosigkeit“ beim Anmelden, sich der Großzügigkeit annähert und die ausgewiesene Bruttolohnsumme sich immer an der machbaren Obergrenze bewegt. Das Gemeinwesen würde damit immer zu den Gewinnern zählen. Denken Sie einmal darüber nach !
Die 20 Millionen, die an das Lebensbedarfsamt überwiesen werden, entsprechen einem Jahresbruttogehalt von 222.222 € pro Kopf. Dieses Verfahren auf die ganze Nation angewandt, würde bei florierenden Unter-nehmen allerhand zusätzliche Einnahmen generieren, wodurch viel notwendige Arbeit endlich auch bezahlbar würde.
Die 14 Millionen eines Herrn Ackermann wären allerdings passe´.
Ich finde, dass in meinem Beispiel niemand zu klagen hätte.
Selbst wenn der Eigentümer die 5 Millionen des Managements noch einmal zu seinen Gunsten aufteilen würde, z. B. 1 Million für sich und 4 Millionen für die 9 anderen, ergäbe das immer noch einen Betrag von 444.444 € / Kopf. Teilt er allerdings so krass auf, dass ER die 4 Millionen für sich behält und die 9 leitenden Mitarbeiter mit 111.111 € / Kopf Bruttojahresgehalt stehen lässt, wird er sehr bald nicht mehr Spitzenkräfte um sich beheimaten können.
Hier würden sich auch entsprechende Gepflogenheiten im Management etablieren – aber sie blieben entschieden mehr auf dem Boden der Realität, wie zur Zeit.
Reicht der erwirtschaftete Gewinn eines vom Gemeinwesen für notwendig erachteten Unternehmens nicht aus, um das skizzierte Teilungsverhältnis selbst mit niedrigerem Faktor sinnvoll anzuwenden, erhält der Eigentümer bzw. die Geschäftsleitung genau wie die Belegschaft, die demokratisch beschlossenen Lebens-
bedarfe zuerkannt(s. S.45). Sinnvoll erachtete Arbeit wird von der Gemeinschaft mitfinanziert, in dem die Überschüsse florierender Firmen helfen, den Lebensbedarf der Mitarbeiter aus unrentablen zu decken. Das ist wirkliche Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben.
In dem Finanzpool des Lebensbedarfsamtes würde alles aufgehen, was bisher Arbeitslosengeld I und II, Arbeitslosenversicherung, Sozialhilfe, Kindergeld, Wohngeld ist. Hinzu kommen die betroffenen Renten-anteile aus jetzigen Teilrenten oder den Lebensbedarf nicht deckenden EU – und Altersrenten. Ein (eventueller) Fehlbetrag muss aus Steuermitteln bzw. einer Vermögens – und Einkommens-UM-Verteilung aufgebracht werden. Würde dieses Teilungsverhältnis ohne die endgültige Abkehr von der bezahlten Arbeit und der Neueinführung von Lebensbedarfen praktiziert, wäre für die Arbeitsplatzbesitzer VIEL gewonnen. Für die Millionen arbeitslos Ausgegrenzten wäre aber nichts erreicht, im Gegenteil : ihre Armut wäre noch unerträglicher !
Aus diesem Finanzpool ließe sich auch das finanzieren, was ich „Gemein-Wesen-Arbeit“ nennen möchte.
Mit dem Umstieg auf Lebensbedarfe und der noch zu beschreibenden Gemein-Wesen-Arbeit, eröffnet sich die Möglichkeit endlich das Problem der Massenarbeitslosigkeit zu überwinden und die an allen Ecken und Enden bisher fehlende Arbeit zu finanzieren, statt wie bisher Arbeitslosigkeit.
Für die hier gemeinte Zukunft jeglicher Arbeit würde gelten :
Gewicht hat zu haben, ob die demokratische Mehrheit sagt, wir brauchen diesen Teilnehmer-Beitrag - oder nicht. Sagt sie wir brauchen ihn, fließt der - nach dem genauso demokratisch beschlossenen BAT der Lebens-bedarfe zustehende - Betrag aus dem Finanzpool an den ihn Erbringenden.
Reichen die im Kaufgeld repräsentierten Waren und Dienstleistungen eines Gemeinwesens nicht aus, zur Deckung aller für notwendig befundenen Lebensbedarfe, passiert folgendes :
a ) die zuerkannten Lebensbedarfe werden von einem befugten „Bundes -oder Regionalen Rechnungshof“
heruntergesetzt (=Notbremsung) oder
b) die demokratische Mehrheit verordnet sich mehr Arbeit. (Höhere Wochenarbeitszeit, weniger Urlaub etc.)
Jedenfalls Arbeitslosene gibt es (deswegen) nie wieder welche.
Weniger „Verdienende“ - also bescheidener Lebende - wären jederzeit (durch Volks – oder Regional - Entscheid) möglich.
Wieder wären die mündigen, sich selbst ernst nehmenden Demokraten, Herr ihrer Lebensverhältnisse – so wie es nach unserem Verständnis ja auch sein soll .
Die monatlichen Lebensbedarfe könnten (um orientierende Hausnummern zu geben ) so aussehen :
Existenzminimum 700 €
-
Grundbedarf 1 900 € Netto*
-
Grundbedarf 2 1200
-
Grundbedarf 3 1500
-
Grundbedarf 4 1800
-
Lebensbedarf bei angelernter Tätigkeit und Vollzeitstelle 1900
-
bei 2 jähriger Ausbildung und Vollzeitstelle 2300
- bei 3 jähriger Ausbildung und Vollzeitstelle 2500
7. bei Studium 3000
8. Zuschläge bei leitender Tätigkeit (2-10 Mitarbeiter) 300
9. bei (10 – 50 Mitarbeiter) 600
10. ... ... ...
15. Zuschläge für Berufserfahrung > 3 Jahre 100
> 7 Jahre 200
... ... ...
20. Zuschläge für „Innovativ“, „besondere Verdienste“ ... ... ... 400
... ... ...
Leistung sollte sich sogar mehr wie früher lohnen. Die Mindest-Lohn-Gespenster-Debatte hätte sich erübrigt.
Das Existenzminimum soll in erster Linie das Absinken in Kriminalität verhindern und ist an keinerlei Gegenleistung gebunden, entspricht der jetzigen Sozialhilfe.
*Die Grundbedarfe 1- 4 sind so zu verstehen, dass in Zukunft nur noch soziale Leistung gegen Gegen-leistung gewährt wird.
Dabei ist weniger der Drang, Menschen zu Arbeit verdonnern zu wollen Vater des Gedankens, als vielmehr der Wunsch, die gerade in meinem Beruf (als Sozialpädagoge) über lange Jahre mitgelittene SINNLOSIG-KEIT und das SICH-AUSGEGRENZT-FÜHLEN von zur Arbeitslosigkeit Verurteilten, zu mildern. Der Zwang zur Arbeit ist für das Gemeinwesen, das Schluss mit dieser (seiner) Gemeinheit machen will, auch der Zwang, das für einen Menschen lebensnotwendige Gefühl „Gebraucht-zu-Werden, zu organisieren und zu geben.
Dabei soll das Modell Zivildienst Pate stehen.
Das heißt, bin ich nicht daran interessiert, mir selbst eine mir zusagende Einsatzstelle zu suchen, erhalte ich nach 6 Wochen einen Einsatzort zugeteilt- regionalweit (oder nach festzulegenden Regeln auch bundesweit.)
Schon die Bandbreite der jetzigen Zivildiensttätigkeiten macht deutlich, dass jeder etwas Geeignetes finden kann. Darüber hinaus kann ich das Ausmaß meines Engagements selbst bestimmen – in Abhängigkeit des mir daraus zustehenden Grundbedarfsbetrages :
Je nach persönlichem Wunsch kann ich wählen zwischen
2 Stunden täglicher – nicht nur gemeinnütziger – Arbeit ( = Grundbedarf 1 )
Die Summen in *Netto besagen nichts anderes, als dass diese Grundbedarfe ALLE Tätigkeiten abdecken, die nicht durch spezielle Ausbildung und den damit verbundenen höheren Lebensbedarfen geregelt sind. Für sie sind keine Sozialversicherungsbeiträge zu erbringen- die Grundbedarfe sind bereits ALLES : frühere Renten- und Erwerbsunfähigkeits-Absicherung, Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung.
Alle anderen, beruflich Tätigen, müssen für ihre – sofern gewünschte – höhere Altersversorgung Vorsorge treffen und zusätzlich Rentenbeiträge abführen. Meiner Meinung nach müsste die für alle gleiche Krankenversicherung überwiegend verbrauchssteuer-finanziert sein, um nicht weiter den Faktor Arbeit zu belasten.
Die Gemeinwesen-Arbeiter erhalten nach erreichen des Rentenalters die Allen zustehende
gestufte Grundrente : (2009 könnten die Beträge lauten)
nach 30 Jahren Vollzeit-Tätigkeit 1200,- € /Mon. (Netto)
nach 20 Jahren 1000,-
nach 10 Jahren 850,-
(bei unbegrenzter Hinzuverdienst-Möglichkeit)
Für jedes Kind bis 14 Jahren wären die Hälfte des Grundbedarfes (1) anzusetzen = 450,- € / Monat,
von 14 bis 18 Jahren 700,- € / Monat.
Es gäbe keine weiteren Sozialleistungen, der ganze bürokratische Hick-Hack wäre vom Tisch.
Sie besagen gleichzeitig, dass jeder arbeitsfähige Bürger des Gemeinwesens automatisch in diese „Beschäftigungssparte des Gemeinwesen-Arbeiters“ gelangt, der (s)eine (ausgebildete) Tätigkeit aufgibt oder verliert – egal warum. „Arbeitslosigkeit“ gibt es keine mehr – es sei denn jemand begnügt sich mit dem Existenzminimum.
Für alle Teilnehmerbeiträge-Erbringende gilt: gibt es Probleme mit der Dienststelle oder dem (auch als Gemeinwesen-Arbeiter-) Tätigen, können beide Seiten die Versetzung beantragen, unter Angabe von triftigen Gründen.
Entscheidend ist aber : MEINE BEZÜGE, die durch eindeutiges Recht, demokratisch beschlossen und geregelt sind, GEHEN MIT MIR – ICH VERLIERE MEINE EXISTENZGRUNDLAGE NICHT.
Innerhalb (zu bestimmender) Grenzen, kann dann sogar meine tatsächliche Arbeit ganz oder zum Teil
nicht meiner erreichten Ausbildung entsprechen. Ich kann zB. einfachere Tätigkeiten ausüben – weil sie vielleicht besser zu meiner aktuellen, gesundheitlichen, psychischen Belastbarkeit, oder Familiensituation
(Kindererziehungszeit) etc. passen – aber meine Bezüge bleiben mir. Meine Dienststelle kann mich für jede dringliche, hoch akute Tätigkeit umfunktionieren – und wenn es Schneeräumen ist, weil die menschen-gemachten Wetterextreme dies erfordern und Not am Mann ist. Solange ich als Mitarbeiter diese Notwendigkeit einzusehen vermag und keine Schikane im Spiel ist, wäre endlich die FLEXIBILISIERUNG
der Arbeit möglich, die sich die Unternehmer schon immer gewünscht haben. „Theopraktisch“ könnte der Gesichtspunkt der BRÜDERLICHKEIT im gemeinsamen Hervorbringen der für alle nötigen Waren und Dienstleistungen so weit führen, dass eines Freitag-Nachmittages eine Firma in extremen Lieferschwierig-keiten, kurzerhand sämtliche, entbehrlichen Arbeitskräfte aus ihrer Nachbarschaft herbei telefoniert, um ja den existenzwichtigen Auftrag termingerecht hin zu kriegen.
Gelingt dies mit sprichwörtlich VEREINTEN Kräften, wird sich der frohlockende Unternehmer zweifellos mit einem rechtschaffenen Vesper oder ein paar Gratisartikeln aus seinem Sortiment erkenntlich zeigen – und im Gegenzug alle ihm entbehrlichen Hände wiederum seinen Nachbarn schicken, wenn es anderswo klemmen sollte.
Was würde mehr zu einem spürbaren, weil gelebten, christlichen Abendland führen, als diese endlich möglich gewordene Brüderlichkeit unter allen arbeitenden Menschen ?!
Dieses Abendland wäre wirtschaftlich auf die Weise sicherlich noch erfolgreicher, als es jetzt schon ist. Denn wirklich alle gesunden Hände würden sich regen, gemäß der uralten Volksweisheit : gemeinsam geht’s besser !
Wie unsinnig, krankhaft und verbarrikatiert muss uns, angesichts solch reicher und REIN MENSCHLICH BESTIMMBARER MÖGLICHKEITEN, unser jetziges „Bezahlungssystem“ erscheinen und vorkommen ? Abschussreif . Ein Entsorgungsfall !
Der ganze Kunstgriff würde darin bestehen, damit aufzuhören, die Arbeit immer aus dem, was sie an Ort und Stelle, als Ware und Dienstleistung hervorbringt, auch finanzieren zu wollen und zu müssen.
Wenn Alle vom „Regionalen (oder Bundes-) Lebens-Bedarfs-Amt“ ihre Lebensbedarfe nach demokratisch beschlossenen Sätzen, wie auf Seite 44 dargestellt, erhalten, fühlen sie sich frei, und sind sie auch frei verwendbar, nach übergeordneten, menschlich einsehbaren, einfühlbaren Not-Wendigkeiten.
Ihrem brüderlichen Zusammenwirken stehen keine EGOISMUS-BARRIEREN mehr im Wege. Mensch kann Mensch bleiben und mit seinesgleichen brüderlich zusammen wirken.
Nie geahnte Flexibilität könnte der Wirtschaft zur Verfügung stehen und zum echten Standortvorteil ausge-baut werden.
Den lebensbejahenden, der Lebenspraxis entspringenden Fragen : wie machen wir es am besten ? würden mit dieser „vermenschlichten Ressource“ des FREI zur (gemeinsamen) Arbeit sich entschließenden Menschen, der sich Notwendigkeiten aus eigenem Einsehen fügen kann, in allen Bereichen ungeahnte Antworten erwachsen.
Flexibilität wäre nicht länger der „Wolf im Schafspelz“, der mehr Arbeit zu schlechteren Bedingungen erzwingen will.
Würden (auch nur kurzfristig) irgendwo mehr Arbeitskräfte gebraucht, könnten sie, vergleichbar großen Polizeiaufgeboten, überregional und branchenübergreifend zusammengezogen werden – nach beschlossenen Spielregeln versteht sich. Bisher unmöglich Erscheinendes, aber Not-Wendendes wäre damit zu vollbringen.
Ich möchte nichts Grausliches an die Wand malen - aber das, was uns als Klimakatastrophe, samt Erdbeben und anderen furchtbaren Ereignissen noch ins Haus steht, wird genau solche Aufgebote erfordern, um die ungeheuren Schäden überhaupt meistern zu können, die unser bisheriger, vollbrachter Schwachsinn nach sich ziehen wird.
Fassen wir zusammen :
„Arbeitslos“ zu werden, ginge gar nicht mehr und würde jeden Schrecken verlieren bei max. 1800,- € netto pro Erwachsenen, Vollzeit -Tätigen.
Ähnlich wie heute der Zivildienst ein angesehener respektierter Stand ist, der viel Dankbarkeit erfährt, wäre der „Arbeits-lose“ in den Gemeinwesen-Arbeiter Verwandelte, bald ein gern gesehener anerkannter Helfer.
Er würde sich je nach eigener „Bedürfnis-Kragenweite“ zwischen 2, 4 und 8 Stunden nützlich machen können und sich bei immerhin 1200,- € auch nicht als degradiert empfinden, denn nur halbtags zu arbeiten hat auch seine erstrebenswerten Seiten – und er hat sie ja selbst gewählt, diese Bescheidenheit.
Ein volle 8 Stunden tätiger Gemeinwesen-Arbeiter hingegen könnte auch als (gewesener) Akademiker mit 1800,- € Netto, ohne irgendwelche Anrechnungsspielchen und Hintertürchen (!), jeden Morgen in den Spiegel schauen – und dann in die Stellenanzeigen.
Die derzeitige, durch skandalöse und aberwitzige Sinnlosigkeit geprägte, Über-Behörde Arbeitsamt, gelangt wieder zu einer geschätzten Tätigkeit – anstatt die Un-Tätigkeit der früheren Arbeitslosen drangsalierend zu verwalten. Denn WOZU brauchen wir ein Arbeitsamt – wenn die Arbeit die es vermitteln soll, gar nicht vorhanden ist. Einen gröberen Unfug kann es gar nicht geben !
Diese Zeiten wären mit unseren Maßnahmen endgültig vorbei.
Es wäre Sache des Arbeitsamtes, dass seinen Namen auch verdient, all die 1001 großen und kleinen Jobs, demokratisch in der Regionalversammlung beschlossen, als politisch notwendiger Katalog der ver-schiedensten Tätigkeiten und natürlich die 1001 privat als erwünscht zu erfassenden Diensleistungen,
zu vermitteln. Da dieselben den öffentlichen Auftraggebern keinerlei „Lohn“- Kosten mehr verursachen, würden zweifellos Tätigkeiten zu Hauf gemeldet werden. Dem Privatmann wäre natürlich ein Dienst-leistungsobolus auf zu erlegen, der zur Finanzierung unserer „Gemeinwesen-Arbeiter“ verwendet würde.
Die Unterscheidung zwischen berufsständig erbrachter Leistung und durch Gemeinwesen-Arbeiter erbrachter, würde durch Gewährleistungspflichten und fachmännische Qualität der Ausführung erfolgen müssen. Das würde für Privatpersonen sicher im Preis zu spüren sein.
Ansonsten wäre die leidige Diskussion zwischen gemeinnützig und die Privatwirtschaft schädigend obsolet.
Es gäbe nur noch „erwünschte und notwendige Arbeit“ :
-
die Entlastungsfunktion hat, da wo sonst sogar noch von Zusatzschichten und einzuführender Sonntags- arbeit ( siehe Zeitungsartikel zu „Mahle“) die Rede wäre,
-
die längere Urlaubs- und Krankheitszeiten überbrücken hilft
-
die einmaligen Projekten, bisher unfinanzierbar erscheinenden Reformen den gewünschten Boden bereitet,
-
die endlich bisher unwirtschaftliche Reperaturen zur Ressourcen-Schonung und Recycling im großen Stil erlaubt
-
die weiteren unnötigen Flächenverbrauch verhindert, weil sie die Aufarbeitung, Sanierung und Umwidmung von leerstehenden Industriebauten und anderen Brachen zuläßt
-
... ... ...
Und - sie könnte geleistet werden, von ALLEN.
Nach 5 jähriger Vollzeittätigkeit als Gemeinwesen-Arbeiter habe ich Anspruch auf berufsbegleitende Qualifizierung und Zulassung zur entsprechenden berufsspezifischen Prüfung. Ein in der Altenpflege bereits seit 5 Jahren Vollzeit Tätiger, kann sich so zum staatlich anerkannten Altenpfleger nachqualifizieren; Entsprechendes würde für alle anderen Berufe mit 2 und 3 -jähriger Ausbildung gelten – für Maler, Bäcker, Kfz-Mechaniker, Industriekaufmann, Verwaltungsfachangestellter ... ... ... . Wer gebraucht wurde und sich bewährt hat, steigt in den gleichen Rang auf, wie ihn seine Kollegen haben.
Damit wäre auch dem instinktiven Unbehagen Vieler abgeholfen, die in einem BEDINGUNGSLOSEN Grundeinkommen im Augenblick noch das Problem sehen, dass hier wieder Leistungen erfolgen würden, ohne entsprechende, sozial verwertbare und erwünschte, (im Übrigen ja auch hoch notwendige)Teilnehmer-Beiträge. Die für mich entscheidende Begründung, ein bedingungsloses Grundeinkommen (im Augenblick) gut zu heißen, liegt darin, dass es ein Schritt in die richtige Richtung wäre, nämlich die Bezahlung der Arbeit (vor Ort) nach und nach aufzugeben. Leider (in meinen Augen) - ohne ihn in diesem ausschlaggebenden Zu-sammenhang zu verstehen. Das bedingungslose Grundeinkommen würde sich (nach meinem Dafürhalten) als organische und demokratische Weiterentwicklung in einer Gemeinschaft charakterfester, gegründeter Ich'e ergeben, als endgültige Ablösung der oben angeführten Grundbedarfe 1- 4 .
Alle diejenigen, die wie Götz Werner heute schon dafür eintreten, dürfen als Vorboten und Vorreiter solcher REIFEN Ich'e verstanden werden, die ihren Beitrag ohne jegliche Verpflichtung von außen- schon jetzt ganz aus innerem, freiwilligen, engagierten Antrieb leisten würden. Das diese Idee heute schon eine wachsende Zahl von Befürwortern finden kann, zeigt, dass die Entwicklung der Ich'e voran geschritten ist und die Zeit reif ist für Veränderung.
Ich fühle mich den Anhängern dieser zeitgemäßen Idee zugehörig.
Mein Konzept, der nur gegen Gegenleistung gewährten Grundbedarfe (1 – 4 ), soll nur einen gleitenden Übergang ermöglichen, bis eine Pädagogik, wie ich sie beschrieben habe, Erfolge zeitigt.
Götz Werner ist mit anderen Worten „der Macher“, der Mann der Tat, der genauso wie ich die jetzigen Zustände in ihrer Unerträglichkeit empfindet.
Die von mir dargelegten Überlegungen und Vorschläge sind die eines Denkers, der von der Erkenntnis des Gesamtzusammenhanges her, seine Motivation gewinnt.
Diese Grundverschiedenheit, wie Menschen zur Welt stehen ist uralt; sie findet sich weltanschaulich ausgeführt schon bei Plato und Aristoteles.
Wie bereits dargelegt, gelang die Erfindung des Rades nur im Zusammenwirken von Kopf und Händen und Füßen; für unser Thema gilt das Gleiche : nur gemeinsam werden wir das „Rad der Geschichte“ in Bewegung bringen.
Der zusätzliche Finanzierungsbedarf dieser Vorschläge ist erheblich. Er müsste glasklar bei denen abge-schöpft werden, die heute noch im Geld schwimmen. Selbst diese geschröpften Wohlhabenden, würden aber ihr auferlegtes Opfer einsehen können, wenn sie tagtäglich erleben können, wie damit Arbeit und Dienst-leistungen geschaffen werden, die an allen Ecken und Enden des Gemein-Wesens sichtbare Verbesserungen hervorbringen, bis dahin, dass zweifellos preisgünstige- aber nicht entwürdigende Dienstleistungen für den gut verdienenden Privatmann herausspringen würden : Rasenmähen, Einkäufe ... erledigen, wenn es klemmt, Bügeln, Auto in die Werkstatt bringen, Kinder abholen ... ... eine Unzahl von durch jedermann zu bewältigenden nützlichen Unterstützungen wären günstig beim Arbeitsamt zu ordern und könnten die heute, über Gebühr gestressten 150 % Leistenden, auf die wünschenswerteste Art entlasten. Wenn unsere Wohlhabendsten diese annehmliche Kehrseite ihres Geschröpft- Werdens gewahr werden, wird es ihnen leichter fallen, in den sauren Apfel zu beißen. Für das Nichts-Tun und 'rumgammeln' Anderer jedenfalls, würden sie sich das Geld niemals kampflos abknöpfen lassen.
Das „Viagra“ für unsere derzeitigen politischen Schlappschwänze heißt jedenfalls - „Rann an den Speck“ :
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Wiedereinführung einer satten Vermögenssteuer
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Steuern auf satten Immobilienbesitz und Verkauf (um die Freude am Spekulieren zu minimieren)
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Erhöhung von Schenkungs- und Erbschaftssteuer für nicht unternehmerisch Tätige Personen und Summen
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Erhöhung des Spitzensteuersatzes (jenseits 800.000 € Jahres-Einkommen z.B. 100 %)
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Devisen-Umsatzsteuer
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Börsenumsatzsteuer
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Anhebung der Spekulationsfristen
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Ökosteuer auf Flächenverbrauch und Bodenversiegelung, auf Trinkwasser und Luftverbrauch
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Langfristig grundsätzliches UM-Steuern auf Verbrauchssteuern
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... ... ...
Das derzeitige Lohnsteueraufkommen würde - bei zugrunde gelegten 8 Mrd. € / je 1 %Mehrwert-steuererhöhung - etwa 16 % entsprechen. Realistisch könnte ein gleitender Wandel durch eine jährliche Umverlagerung von einem Prozent nach 16 Jahren vollzogen sein. Die Beträge für die Grundbedarfe und Renten müßten entsprechend mit wachsen, denn sie profitieren ja nicht von der sinkenden Lohnsteuer. Wir wären dann von der Lebenshaltung her wohl das teuerste europäische Land, aber was die gesunkenen Kosten für Arbeit angeht, eben auch dass billigste.
Wollte die Wirtschaft nicht genau das – und würde sie es SO nicht auch in Deutschland bekommen, statt nach China zu verlagern ?
Darüberhinaus wäre die mühselige Steuererklärung für abhängig Beschäftigte jedes Jahr, mit jedem Einkauf bereits erledigt. Die anderen Arten der Einkommenssteuer, sowie die Sozialbeiträge würden vorerst beibehalten um die soziale Komponente im Steuerrecht nicht außer Kraft zu setzen. Das gesamte Steuer-system umzubauen kann kein Schnellschuß sein. Dazu sind Änderungen im sozialen Bewusstsein Voraus-setzung, womit wieder die Unverzichtbarkeit der bereits umrissenen Pädagogik des Ausgangspunktes, deutlich wird. Ein anderes Steuersystem muss und wird die Konsequenz aus einem fortgeschrittenen sozialen Bewusstsein sein, dass auch zu einer Veränderung der jetzigen Eigentumsverhältnisse – und Begriffe, sowohl bei Produktionsmitteln als auch bei Grund und Boden führen wird, ohne die sich nichts tiefgreifendes verändern lässt.
Um dem als „scheuen Reh“ bekannten Kapital endlich wieder „Hausschuhe“ zu verpassen, dürfte ruhig etwas mutiger philosophiert werden :
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Entzug der Staatsbürgerschaft bei Steuerflucht und dementsprechender Wohnsitzverlagerung ins Ausland
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Enteignung bei Immobilienbesitz und Nutzung ( -srechten) im Inland ( nach 5 Jahren – 30 %, nach 10 Jahren - 50 %, nach 15 Jahren Steuerflucht ins Ausland - 100 % )
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Rückzahlungspflichten für erhaltene Ausbildung (ähnlich gestuft)
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teure Visumgebühren für Auslandsversteuerer bei Einreise bzw. Mautgebühren auf Autobahnen und an Flughhäfen ... - endlich wäre der biometrische Pass BARES wert.
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Kapitalexportsteuern
... ... ... alles gemäß der entschiedenen Parole : „wo ein Wille ist – ist bekanntlich auch ein Weg !
... ... ...
Der wirtschaftliche Wert der Gemeinwesen-Arbeit mag umstritten sein, er wird aber IMMER höher sein, als das bisher verordnete Nichts-Tun. Das war und bleibt die dümmste, unproduktivste und gemeinste Art damit umzugehen. Dieser Ansicht ist selbst der Chef des Ifo- Institutes für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn. In einem Interview mit einer Lokalzeitung (Schwarzwälder Bote v. 14.01.08) äußerte er sich
so : „Wenn es an Arbeitsplätzen mangelt, die genügend Produktivität erwirtschaften, um einen Lohn oberhalb des sozialen Existenzminimums zahlen zu können, gibt es keine andere Möglichkeit, als Zuschüsse zu zahlen, oder sich mit der Arbeitslosigkeit abzufinden.“ (...) „Für die Menschen ist es doch nicht wichtig, zu welchem Prozentsatz der Staat und zu welchem Prozentsatz die Unternehmen das Mindesteinkommen zahlen. Was zählt ist die Summe. Wenn sie den staatlichen Prozentsatz auf Null setzen wollen, entsteht wieder mehr Arbeitslosigkeit. Das ist menschenunwürdig, weil Menschen zu Außenseitern abgestempelt werden. So macht man die Gesellschaft kaputt.“ Sinn fordert ein Mindest- EINKOMMEN statt eines Mindestlohnes. Damit ist er schon nahe bei den in dieser Arbeit vorgeschlagenen Grundbedarfen, die nur gegen Gegenleistung gewährt werden. Anders als Herr Sinn, würde ich aber auch die unerhörte Produktivität einzelner Wirtschaftszweige ( wie der Computerbranche, der Energiekonzerne, der Autoindustrie ... ), sprich deren „Über-Milliarden“ heranziehen um die Unterfinanzierung anderswo auszugleichen. Ich sähe das Gemeinwesen und Steuergelder erst dann in der Pflicht, wenn die Wirtschaft insgesamt aus eigen-verantwortlicher, brüderlicher Umverteilung nicht in der Lage sein sollte, den notwendigen Finanzausgleich für unterfinanzierte Branchen herzustellen. Des weiteren bin ich, wie oben dargelegt, der Meinung, dass es Gegenstand eines demokratischen Regional- bzw. Volksentscheides sein muss, wie hoch ein Mindestein-kommen zu sein hat. Dies wäre, wie bereits angedeutet, natürlich verbunden mit einem entsprechenden Maß an Arbeitszeit, dass echte Demokraten sich dann mit verordnen. Soviel tatsächliche Demokratie sollte schon mit der „Herrschaft des Volkes“ gemeint sein !
Die subjektive Zufriedenheit einer (vielleicht neuen politischen) Mehrheit, das wiederhergestellte Gerech-tigkeitsempfinden, das Beenden der Politikverdrossenheit, weil wieder erlebbar wurde, dass Politik Lösungen, - Er-Lösungen- zu Wege zu bringen vermag, ... wäre unter dem Strich garantiert ein sattes Plus von 500 % !
Nach 15 – 20 Jahren durchreformierter Strukturen im angegebenen Sinn, würde niemand mehr gezwungen für Produkte und Dienstleistungen zu arbeiten, die er nicht mit tragen , verantworten, hinter denen er nicht stehen kann.
Das, was heute mühsam über reflektierte Kaufentscheidungen repariert werden soll, würde dann gar nicht erst verbrochen.
Jeder würde aktiv - bereits in der 1. Instanz – Umwelt- und Menschenschutz leisten können : in der Produktion und Dienstleistung bei der er mitmacht oder sich ihr entzieht.
Das fruchtlose Predigen und Appellieren könnte endlich durch die persönliche Entscheidung und Tat des vom letzten Rest der Bevormundung und Sklaverei befreiten Menschen ersetzt werden.
Er wäre geboren :
der nicht mehr aus dem direkten Zusammenhang entlohnt arbeitende,
der nicht durch Arbeitslosigkeit erpressbare,
der seine Existenz nicht mehr auf's Spiel zu setzen gezwungene,
der f r e i und nur nach menschlichen Gesichtspunkten sich Engagement und Mitarbeit wählende
-
zur Wahrheit gewordene -
demokratische Mensch
Das Leben ist gestaltbar – aber wir müssen es tun und stumpf, wirkungslos und unbrauchbar gewordene Strukturen und Denkgewohnheiten lernen weg zu werfen und gegen bessere einzutauschen.
A V A N T I P O P O L O
vorwärts und schnell vergessen, was uns die letzten 30 Jahre gelähmt statt weitergebracht hat !
IX. Ausblick auf Europa
An dieser Stelle soll noch ein politisch-visionärer Ausblick versucht werden auf ein Europa, wie es in bestimmter Hinsicht schon Novalis (1772 – 1801) vorgeschwebt hat und wie es auch meiner Meinung nach seinem Wesen und Auftrag in der Welt gerecht werden kann.
Es geht mir um das „Europa der Regionen“ :
*Idealer und maximaler Weise muss die kleinste, vollständige politische Einheit eines Staates oder Staatenzusammenschlusses – unsere skizzierte Region – ALLE Kompetenzen besitzen, die dem tatsächlichen Leben in der Region seine selbst verfasste Gestaltung ermöglichen. Ähnlich der kleinsten Einheit einer lebendigen Erziehungsgemeinschaft, der Familie, muss auch die Region über ihren
„Lebensstil“
- über alle Fragen geistiger – moralischer Ausrichtung und den daraus sich ergebenden Konsequenzen für die praktische Umsetzung in allen drei Bereichen eines Gemeinwesens ( bis in die Erziehung, in die demokratisch gewährten Rechte und Pflichten und in die Güter und Produktion des Wirtschaftslebens hinein, AUTARKE Entscheidungen treffen können.
Wir gehen (zur besseren Illustration) einmal gleich bis ins Extrem.
Innerhalb der (eben zu ändernden) staatlichen Verfassung, des Grundgesetzes Deutschlands und Europas, muss es künftig möglich sein und werden, dass je nach der Entschiedenheit ihrer Bürger (z.B. durch angestrengten Regionalentscheid) eine Region sich zur Gen-Technik-Freien-Zone erklärt oder den Bau und den Betrieb von Atomkraftwerken auf ihrem Territorium untersagt – falls sie aber ein solches AKW schon hat, allerdings mit Haftungsauflagen, den entstehenden Stromausfall durch die Abschaltung, für die größere Allgemeinheit, ersetzen zu müssen. (Im Gegenzug hat sich diese größere Allgemeinheit, als früherer Nutznießer dieser Anlage, auch an deren ordnungsgemäßen Beseitigung zu beteiligen)
Ich denke damit ist sowohl das Spektrum der Autarkie der zukünftig kleinsten, vollständigen politischen Einheit deutlich gemacht, als auch die unauflösliche Verantwortung einer größeren Allgemeinheit und Nachbarschaft gegenüber. Die Region kann nicht gehindert werden, das AKW still zu legen – aber sie halst sich damit auch auf, dafür zu sorgen, dass die entsprechende Strommenge zu ebenso angemessenen Preisen neu geschaffen und geregelt wird. Wer „A“ sagt, muss auch „B“ tun; damit wäre auch gleich klar, dass EINE Region allein, so ein „Machtwort“ gar nicht sprechen kann. Aber, ist sie entschieden und willens genug, kann sie nicht eher ruhen, bis sie die Mammut-Kooperation mit ausreichend vielen anderen Regionen auf die Beine gestellt hat. Das RECHT und die Freiheit dies auf sich zu nehmen, muss sie haben !
Illustrieren wir dieses Recht auf ein selbst bestimmtes Leben weiter.
Angenommen die Bürger (evtl. repräsentativ durch den entsprechenden Politischen Ausschuss) einer Region entscheiden sich dafür, den Katalog der krankenkassenfähigen Heilverfahren, die in den regionalen Krankenhäusern zur Anwendung kommen, um die Homöopathie oder die anthroposophische Medizin, die Chinesische oder Ayuvedische Medizin, oder um sehr in regionaler Achtung stehende konkrete Heilpraktiker und ihrer Methoden ... , zu erweitern, so müssen auch die Satzungen der regional ansässigen Krankenkassen zur Gesetzgebungskompetenz einer Region zählen und diesem Beschluss sich unterzuordnen haben. Falls die Krankenkasse X diese Erweiterung nicht mittragen kann und will, steht ihr offen, ihre Fillialen in der Region zu schließen und allopathisch gesinnte Nachbarregionen zum Domizil zu wählen. Ich wette aber, dass dieser Skandal so und so viele andere Krankenkassen bewegen wird, gerade diese Region mit ihrer Niederlassung zu beehren, weil sie diesen alternativen Medizin-Richtungen (- vielleicht nicht zuletzt der plausiblen Kosteneinsparungen wegen) sehr wohlwollend gegenüberstehen. Folgerichtig wird sich aus der erfolgreichen Anwendung dieser Verfahren das Bedürfnis nach einem entsprechenden universitären Lehrstuhl und dazugehörigen Ausbildungsmöglichkeiten ergeben. Verfügt eine Region über eine Universität, muss ihre Kompetenz auch das abdecken; ist eine entsprechende medizinische Fakultät in einer Nachbarregion ansässig, werden Kooperationsverhandlungen zu führen sein (evtl mit der Schaffung einer speziellen „externen Unterfakultät Alternativmedizin“...). So vermag sich eine bestimmte Gegend zu einem selbstverfassten, richtiggehenden „Mekka“ zu entwickeln.
Diese Andeutungen mögen als Anregung für erfrischende Diskussionen genügen, was noch alles zum neu zu verfassenden Hoheitsgebiet einer Region zu gehören hat.
Es dürfte sehr unmissverständlich klar geworden sein, dass die bisherige, enorme Gängelung durch den politischen, geistig-moralischen Einheitsstaat, vorbei sein muss und wird.
Ein mündiger Bürger, ein sich ernst nehmender Demokrat, ein reifes, gut gegründetes ICH muss es als sein vornehmstes RECHT AUF SELBSTBESTIMMUNG ansehen, im Zusammenwirken mit Anderen, Gleichgesinnten, die MAXIMALE GEISTIG-MORALISCHE FREIE AUSDIFFERNZIERUNG ERLANGEN ZU KÖNNEN, BEI MINIMALER, NUR AUS DEM SCHUTZ DER FREIHEIT ANDERER RESULTIERENDER EINSCHRÄNKUNG.
Es kann keinen politisch- geistig-moralischen Einheitsstaat mehr geben, sondern es muss weitestgehende Freiheit und Autarkie gewährt sein, DIE Zusammenschlüsse einzugehen, daraus auch Strukturen und Einrichtungen zu schaffen, die der mündige Bürger will. Diese müssen sich ergeben, mit jeder Generation neu und anders. Schillers vielzitierter Satz - „Sir gewähren Sie Gedankenfreiheit“, müsste heute lauten : Berlin, Staßburg (Stuttgart...) – gewähre politische Gestaltungsfreiheit. Daraus folgt, dass die Rechtsordnung sich ebenfalls individualisieren muss : nicht im fernen Berlin – schon gar nicht im noch ferneren Straßburg - darf über meinen mündigen Kopf hinweg eine zweifelhaft begabte Ulla Schmid (SPD) eine Gesundheitsreform in ein viel zu bürgerfernes Parlament einbringen, um das Alleinseeligmachende für ganz Deutschland (und schlimmer noch ganz Europa ) zu verordnen, sondern die REGION ist die tatsächlich zuständige, noch durch zusammen LEBEN bestimmte, kleinste Politische Einhaeit, in der der Bürger gerade noch seine Geschicke selbst in die Hand nehmen kann. (Ohne das wir in schädliches „Klein in Klein“ abrutschen und uns dem Chaos nähern)
Der Staat im bisherigen Sinne, mit seiner Bevormundung vorne und hinten, mit einer reformmäßigen Schwerfälligkeit einer chronischen Erkrankung, mit dem Tempo eines anachronistischen „Super-Tankers“ samt seiner verheerenden Unfallgefährdung – hat ausgedient ! Er wird nicht mehr gebraucht vom reifen Ich; er wird den Geschichtsbüchern übergeben.
Die Bürger meiner demokratischen Ordnung, nehmen ihre Belange selbständig, vor Ort wieder in ihre autarken, demokratischen Hände.
Die zukünftige Entwicklung wird ( mit Gedanken, wie den hier dargelegten - bewusst ) von zwei unterschiedlichen Richtungen geprägt sein :
die wirtschaftliche Entwicklung vom Zusammenwachsen (Globalisierung)
die geistig-moralische von der Individualisierung und Differenzierung (Regionalisierung)
Der Frieden auf der Welt wird maßgeblich davon abhängen, ob wir uns zu politischen Strukturen durchringen können, die elastisch genug sind, uns dabei vor keine Zerreißproben zu stellen. Ein konsequent dreigliedriges Gemeinwesen mit weitestgehender Autarkie und Selbstbestimmungsmöglichkeit – weil es über die dazu notwendige RECHT – SCHAFFENDE KOMPETENZ vor Ort in den Regionen verfügt, ist meiner Überzeugung nach, der beste Garant für diese geforderte Elastizität. Viele regionale Konflikte, wie der im Baskenland, bei den Kurden, sogar im Kosovo könnten sehr viel an Brisanz verlieren, wenn der Tendenz zum wirtschaftlichen Zusammenwachsen nichts Kulturell-religiös-nationalitätenspezifisches entgegenstreben würde. Kurden, Basken .... mit ihrer jeweils eigenen Sprache und Kultur könnten diese in (einer) geistig-moralisch-religiös eigenständig(en), sich verfassenden Region(en) ausleben und entfalten; ihr Wirtschaftsgebiet könnte dessen ungeachtet trotzdem global vernetzt sein und handeln. Das eine würde dem anderen nicht im Wege stehen (müssen).
Kulturelle Vielfalt könnte blühen, sich ausdifferenzieren und die Welt interessant erhalten; und die Wirtschaft über alle Verschiedenheit hinweg, sich IHRE Wege der Zusammenarbeit suchen.
Dem **Politischen Ausschuss einer Region (vgl. S.12) käme als dem REGIONALES RECHT schaffenden Gremium ausschlaggebende Bedeutung zu. Ihm obliegt es, dem individuellen „Lebenszuschnitt“ einer sich geistig-moralisch individualisierenden Region seine lokale Verfassung maßzuschneidern, die dann durch regionalen Volksentscheid abgesegnet und durch Beschlüsse der Regionalversammlung zeitgemäß weiterentwickelt wird. Da das Leben in der Tat sehr kompliziert ist, ist die Zusammensetzung des Politischen Ausschusses sicher keine ständige, sondern wird je nach betroffenem Gebiet und Thema, für das Regelungen getroffen werden sollen, sich neu zusammensetzen. Da es hier „um die Wurst“ geht, wäre vorzusehen, dass alle Mitglieder dieses Ausschusses direkt gewählt werden. Die Zusammensetzung dieses Gremiums ist ja schon die „halbe Miete“. Es wird nicht anders sein können, als für bestimmte Gesetzesvorhaben regionale Wahlen für diesen Ausschuss außerhalb der üblichen Wahlperioden durch zu führen; ist der entsprechende Gesetzesentwurf ausgiebig im Ausschuss vorberaten, wird er in die Regionalversammlung zur Verabschiedung eingebracht (u. U. mit zur Wahl gestellten, erläuterten Varianten) – bzw. bei zentralen und richtungsweisenden Belangen, (wie zB. den zuzumessenden Grund- und Lebensbedarfen, der Frage der notwendigen Arbeitszeit) ... der regionale Volksentscheid durchgeführt.
Die gewählte Besetzung des Politischen Ausschusses hat ihr Werk vollbracht und tritt ab um der nächsten, zu wählenden Besetzung in anderen Fragen, Platz zu machen.
Das angegebene Prinzip der Gleichgewichtung von
Fachkompetenz
Politik
und Betroffenen
sollte meiner Meinung nach aber beibehalten werden.
Solchermaßen könnte also ein „Europa der (weitestgehend sich selbst verfassenden) Regionen“ entstehen.
Das Maß der persönlichen Identifikation mit „seiner Region“ wäre sicher ungleich höher, auch das Verantwortungsgefühl ihm gegenüber wäre leb-hafter - weil eben vor Ort erlebbarer und mehr gelebt.
Der Umgang der Regionen untereinander wäre derselbe, wie zwischen zwei Individuen, oder wie der zwischen mehreren Menschen : jede (r) IST sich selbst, verfügt über die notwendige Eigenständigkeit die zu einer fruchtbaren Begegnung gehört.
Insgesamt wäre
-mit einem völlig freien „Kopf“, der zu seiner eigenen Individualisierung und Ausdifferenzierung befähigt wurde, und
-einer politisch selbständigen „Mitte“, die ihre eigene Gewichtung im Einsatz und der Verteilung der vorhandenen materiellen Mittel verwirklichen kann und
-solchermaßen (vom Kopf und der Mitte ) befähigten „Händen und Füßen“, die brüderlich im Austausch mit der ganzen Welt, dass hervorbringen, was alle benötigen
das Analogon geschaffen zum einzelnen, selbständigen Menschen : das selbständige, dreigliedrige Gemein-Wesen :
mit einem f r e i e n Geistesleben
mit einem auf G l e i c h h e i t beruhendem politischen Leben, einer möglichst bürgernahen und direkten und umfassenden Demokratie
mit einem auf B r ü d e r l i c h k e i t basierenden Wirtschaftsleben.
Dieses Europa, der sich frei und selbst bestimmt entwickelnden Regionen, wäre ein Modell für die ganze Welt, eine Art „Amazonas-Gebiet“ üppigsten, politischen „Artenreichtums“; DIE Werkstatt der Menschennatur, aus der sich die Wegweisung in ein friedliches, sich gegenseitig bereicherndes, tolerantes, Zusammenleben von Menschen unterschiedlichster Kultur, Sprache und Nationalität ergeben würde – und das ganze, gründlich wie wir sind, im Einklang mit der Natur.
Die politisch weitestgehend autarke Region ist die wahre Heimat der „Freiheit eines Christen-Menschen“, wie sie Martin Luther begonnen hat zu fühlen, zu denken und auch in die Tat um zu setzen.
Luther hat die geistige Bevormundung durch einen / den Papst überwunden.
An uns ist es die Bevormundung durch den Einheitsstaat hinter uns zu lassen.
Ein wirklich freies geistiges und kulturelles Leben – ohne jegliche großstaatliche, einheitsstaatliche Bevormundung, wäre die vitale Wiedergeburt unserer Religion, wie sie Novalis für Europa am Ausgang des 18. Jahrhunderts, mit seiner Schrift „Die Christenheit oder Europa“, bereits ersehnt hat : des Christentums, das ganz Europa traditionell und geschichtlich verbindet und das sich in den sich individualisierenden Regionen persönlich Ausdruck und Form schafft.
Es hieße jegliches Vertrauen in die Kraft lebendigen, geistigen Lebens aufzugeben, eben nicht daran zu glauben, dass unter wirklich freien Bedingungen sich die geistig-religiös lebendigste und größte Kraft geltend machen wird, deren wir inne werden können - - - .
Und DIE Menschen, die am stärksten durchdrungen sind und sein werden von dieser lebendigen Kraft – werden sich wieder an die Führung unserer Geschicke setzen können – getragen von der Anerkennung der Anderen, vom Erkennen, dass es so ist. Wir sollten uns in diesem Zusammenhang erinnern, dass ein weltweit Anerkennung genießender Schiller und Goethe zu ihrer geistigen Höhe auch nur empor-wachsen konnten, in einem überschaubaren, kulturell und politisch eigenständigen, regionalen Ge-bilde, wie das Herzogtum Weimar eines war.
Aus dem in Goethes Faust ausgesprochenem ...“ du gleichst dem Geist den du begreifst“ - wird im Laufe der Jahrhunderte werden : „du gleichst dem Geist den du im Herzen fühlst; und noch ein paar (viele) Jahrhunderte weiter wird daraus werden : „du gleichst dem Geist, den deine Seele schaut“ . Dann wird Europa seine Mission erfüllt haben.
Ideen wie der „Bürgerhaushalt“, der aktuell zum ersten mal in Freiburg angestrebt wird, zeigen, dass heute schon das Bewusstsein der Bürger soweit gediehen ist, dass sie beim Gewichten und Aufstellen des Finanzhaushaltes ihrer Stadt mitgestalten wollen und sollen ! Die Idee des „partizipativen oder auch Beteiligungshaushalt“ genannten Einbeziehens von Bürgern stammt aus Brasilien. Sie wurde in der südbrasilianischen Hafenstadt Porto Alegre 1989 erstmalig praktiziert. Die Millionenstadt Köln mit einem Haushaltsvolumen von 3 Milliarden Euro ist zur Zeit mit der Aufstellung ihres ersten Bürgerhaushaltes befasst. Die Zukunft, die auch ich meine, hat also schon begonnen ! (swp v. 27.03.08)
Kehren wir zurück zur Gegenwart und ihren dringlichen Problemen, die nach Antworten und Lösungen verlangen. Haben wir angesichts der immer drängender werdenden Probleme überhaupt eine Alternative ?
Können wir es uns überhaupt leisten unsere Probleme nicht genauso und absolut entschieden an zu gehen ?
Das was wir bislang exerzieren funktioniert ja nur auf Kosten der Gerechtigkeit und Unterdrückung von
3- 4- Millionen Arbeitslosen - die nicht erfasste Dunkelziffer eingerechnet wohl gar 5-6 Millionen Ausgegrenzter . Es ist niederträchtig. Es begünstigt den „Kapitalen“- Hirsch auf unerhörte Weise gegenüber dem abhängig Beschäftigten.
Wie lange wird, wie lange kann das alles noch gut gehen – bevor unser „globales Dorf“ in die schon angedeutete globale und katastrophale Schlägerei eintritt ?
Wie lange hält unser geplünderter Planet noch mit uns durch ?
Die wirklichkeitsgemäßen Fragen heißen heute doch nicht mehr, wie erzielen wir noch mehr Wirtschaftswachstum – sondern wie viel hält die Erde noch aus ?
Wie viel sauberes Trinkwasser können wir retten um nicht in vielen Regionen zu verdursten ( Das Schmelzen der Gletscher in den Anden-Regionen Südamerikas, bedroht heute schon ganze Metropolen - „Meltdown in Bolivien“)
Wie viel saubere Luft müssen wir retten um nicht an unserem Machbarkeitswahn zu ersticken ?
Die Frage kann und darf nicht mehr sein, wie viel, was können wir noch herstellen – egal wie sinnlos das Produkt auch sei – sondern wie schaffen wir es nur das bestehende Wohlstandsarsenal so umweltverträglich umzugestalten, das es sich alle leisten können – ohne das die Erde kollabiert ?
X. Kernproblem Nr. 3 - Konkurrenz
Was ist denn der letzte übrig gebliebene, in dieser Abhandlung noch nicht ins rechte Licht gestellte
Irrsinn ?
Dieser hängt ganz unmittlebar mit den oben umrissenen Problemen unserer problematischen Produktions-weise zusammen : es geht um das ruinöse Übel der Konkurrenz im Wirtschaftsleben.
Es handelt sich um das eingangs angesprochene Kernproblem Nr. 3 : „Konkurrenz – bis das der Tod uns scheidet“.
Mit der Abschaffung der alten „Bezahlung“, mit dem Aufschlagen des neuen Blattes, auf dem die zu gewährenden Bedarfe stehen, die unabhängig von den Erträgnissen der konkreten, vor Ort geleisteten Arbeit sind, sondern immer aus dem Fundus der gesamten geleisteten Arbeit geschöpft werden, wird auch der Weg frei, die mörderische Konkurrenz in der Wirtschaft aufzugeben.
Das vor Augen gestellte Bild, der brüderlich das Lebensnotwendige gemeinsam hervorbringenden Menschen, die deshalb auch alle aus ein und derselben Quelle ihre Lebensbedarfe gespeist erhalten, würde folgerichtig, dass sich gegenseitig aus dem Feld schlagen und vom Markt verdrängen, verbieten !
Es kann nur darum gehen, sich gemeinsam so geschickt und effektiv wie möglich der Lösung dieser Aufgabe des wirtschaftlichen Lebens zu stellen, alle zu versorgen.
Wenn Alle mitmachen und ein jeglicher seine Begabung und Talent einbringen kann, wird dieses Ziel immer und auf jeden Fall am besten und gerechtesten verwirklicht werden können.
Wir wollen unseren bisher immer lohnenden Vergleich mit dem menschlichen Organismus weiter verfolgen und damit einen orientierenden Blick zum Thema Konkurrenz tun.
Was geschähe wohl, wenn das rechte Bein Konkurrenz beim Laufen durch das linke bekäme; was käme heraus, wenn beide Beine den Händen beim Schreiben am Computer den Rang abzulaufen versuchten, das linke Auge das rechte übertrumpfen und aus dem Feld schlagen möchte ... ... .
Ich denke es ist ist klar geworden, dass Konkurrenz so ziemlich das Dümmste ist, wenn EIN Wesen - in unserem Fall das Gemein-Wesen – ein Ziel erreichen, eine Funktion, eine Leistung hervor zu bringen unternimmt.
Spätestens mit dem Zusammenwachsen der Wirtschaft zur Welt-Wirtschaft, im „globalen Dorf“, gilt doch das Gleiche : Wir haben EINE Erde, sind EINE Menschheit, ein großes Menschen-Wesen und sitzen alle im selben Boot !
Egal wer meint schneller rudern zu können – es verändert die Geschwindigkeit für das gemeinsame Boot nur gering. Es ist unter Ruderern bereits getestet und der Beweis erbracht : wir kommen am schnellsten voran, wenn jeder sich in einen GEMEINSAMEN Rhythmus einbringt und Keiner aus der Reihe tanzt !
Es kann für die gesamte Menschheit doch niemals im Ernst darum gehen, ob die Amerikaner, die Europäer, die Chinesen, die Inder ... die beste Waschmaschine, das beste Auto ... ... herstellen.
Was würde anderes dabei herauskommen, als eine gigantische, schwachsinnige, lebensgefährliche und suicidale Resourcenverschwendung, wenn wir es uns erlauben würden quasi den Sieger ermitteln zu wollen, dieser Mega-Waschmaschinen ... Auto, ....- Herstellungs-Schlacht.
Ich hoffe auch entschieden, dass wir als Menschheit wichtigeres zu unternehmen haben – sonst könnten wir uns einfacher gleich erschießen.
Wenn wir uns endlich als eine Menschheit, ein einziges, zwar riesiges, planetarisches Gemein-Wesen begreifen, dann kann Konkurrenz niemals etwas anderes sein, als Kraftverschwendung.
Um es auf der Erde überhaupt zu vollbringen, dass jede Familie eine Waschmaschine benützen kann, wären als oberstes Ziel erst einmal alle Kräfte daran zu setzen, dass sie das ökologisch Vertretbare einhält, sonst schlägt sie uns nämlich nur wieder globale Wunden in die Erde.
So liegen doch die Dinge !
Wenn jeder Erdenbürger über 18 Jahre, seinen fahrbaren Untersatz bekommen soll, stehen wir vor dem gleichen Problem.
Die Erderwärmung bringt es uns mühsam aber schmerzhaft bei : die Erde ist endlich.
Wir müssen endlich mit unserem Bewusstsein diese Endlichkeit mir ihrem Ausrufezeichen begreifen.
Nehmen wir sie aber auf in unser Fühlen, Denken und handeln, dann ist es Aus mit der Konkurrenz. Dann kann es nur darum gehen Ziele zu erreichen : bestmöglich – das ist immer – gemeinsam.
Die Wirtschaft folgt diesem Prinzip bereits kräftig und sichtbar, aber ohne es erkennen zu wollen – ohne es anzuerkennen.
Was bedeutet denn Konzernbildung, Fusion, marktbeherrschende Stellung ?
Es geht instinktiv immer um die Beseitigung von Konkurrenz.
Volkswirtschaftlich gesehen liegt in dem ewigen Aufbauen von (mittlerweile immensen) Produktionsanlagen bis zum „konkurrenzmäßigen K.O. - Punkt“- um sie dann für „einen Appel und 'nen Ei“ an den Stärkeren zu verhökern - doch die Vernichtung von ungeheuren Werten samt Arbeitsplätzen.
Jeder vernünftige Mensch muss sich doch an den Kopf langen, wie lange dieser Unsinn, die blanke Unvernunft noch weitergehen soll – bis alles „Walmart“ gehört oder „Aldi“, ... ... oder einem „Bill Gates“
... ? Instinktiv drängt die Wirtschaft ja sowieso zur Überwindung der Konkurrenz, weil sie für das Wirtschaftsleben auch völlig unnatürlich ist.
Was die Wirtschaft wirklich will ist Absatzsicherheit.
Wieso geben wir sie ihr nicht ?
Alles was es dazu bräuchte, wären Zusammenkünfte, regelmäßiges Zusammenarbeiten in entsprechenden Gremien, von Verbrauchern mit ihren Wünschen und Herstellern mit ihren Möglichkeiten und – KEINE Konkurrenz.
Wenn die Wünsche der Verbraucher genügend artikuliert und erfasst, wahrgenommen und gebündelt, an die Hersteller weiter vermittelt würden – was sollte dem kalkulierbaren Absatz im Wege stehen ?
Die Einen würden bekommen was sie wünschen, die anderen könnten herstellen was sie wollen und können und beide Seiten würden im abgesprochenen Kompromiss zur Deckung gebracht.
Wenn es möglich ist Wahlergebnisse recht zutreffend vorher zu sagen, warum nicht Kleider – Auto- Kühlschrank- ... Wünsche ?
Statt Versuch und Irrtum – das bedeutet Pleite im Wirtschaftsleben – wäre die Reihenfolge :
Befragung der Kunden – Probeprodukte nach Preis und Qualität – und ein als verlässlich herausgearbeitetes Herstellungsverfahren, dass dann in eine gesicherte und preisgünstige Massenproduktion gehen kann und turnusgemäß „Up-dates“ erfährt im gleichen Verfahren.
Marktanalysen sind ja heute schon fester Bestandteil der Wirtschaft. Warum setzen wir nicht ganz auf sie und ersetzen die Konkurrenz durch Kostentransparenz und Einblick in die sozialen und ökologischen Fakten der Herstellung :
Preisanteile in Prozent Rohstoffe 10 %
Energiekosten 10 %
Lohnanteil-Inland 35 %
- Ausland 0 %
Soz.-Versicherungsanteil 25 %
Handel 20 %
Ökobilanz Note : gut
Schadstoffe keine
Recyclingfähigkeit Note : gut
Anteil Sondermüll 0 %
DIESE Fakten zu wissen steht dem bewussten Verbraucher doch zu und sie würden sich ganz gut auf der Verpackung machen, finden Sie nicht ?
Mit der transparent gemachten Zusammensetzung des im Laden anzutreffenden Preises, wäre dem Verbraucher alles geoffenbart, was er zu diesem Produktpreis und (s)einer bewussten und vergleichenden Kaufentscheidung (politisch) braucht. Damit bliebe immer noch viel Raum für WETTBEWERB in der Wirtschaft – statt vernichtender Konkurrenz.
XI. Die Selbstverwaltung der Wirtschaft
Sie wird erst dann in unser Bewusstsein rücken, wenn klar ist, dass es um die bestmögliche Befriedigung der Lebensbedarfe und Wünsche von Allen durch Alle geht und nicht um das Reich-Werden von Unternehmern.
Eine Weltwirtschaft, die in diesem Sinne DIENENDEN Charakter annimmt und in allen ihren Schritten und Überlegungen nie den Grundsatz der Brüderlichkeit verlässt, wird alles was zur Erfüllung dieser dienenden Aufgabe angeht, allerbestens selbst entwickeln und organisieren – wenn wir sie nur umfassend lassen.
Das bedeutet dann allerdings, dass alles Wirtschaften aufhört politisch zu sein und NUR sachliche Regelungen zu treffen sind. Alles was in wirtschaftlicher Hinsicht politisch zu sagen ist, geschieht auf rechtlichem, demokratischen Gebiet und stellt AUSSCHLIEßLICH Rahmenbedingungen dar, die allem Produzieren zugrunde liegen.
Da es um Weltwirtschaft geht, wird der Tag unweigerlich kommen müssen, an dem die Völkergemeinschaft solche globale Rahmenbedingungen demokratisch beschließt und als soziale Standards der Weltwirtschaft zugrunde legt. Einstweilen bleibt zu hoffen, dass Europa dafür ein Modell abgibt.
Wir kommen niemals davon weg, dass Wirtschaft etwas mit Politik zu tun hat und mit Machtausübung, so-lange Konkurrenz im Produzieren waltet. Die angesprochene globale und fatale Schlägerei um Energieträger wie Erdöl ... und Bodenschätze, aber auch um (Trink-)Wasser für landwirtschaftlichen Export wird unausweichlich kommen. Wir können sie nur verhindern, wenn wir uns aus dem gegenseitigen nationalen Konkurrieren der Volkswirtschaften erheben, zu einem brüderlichen „mit Allen – für Alle“.
Eine dienende Wirtschaft wird NUR aus sich heraus ihre leitenden Persönlichkeiten generieren, die Kompetenz, „Nase und Händchen“ bewiesen haben. Einen Wirtschaftsminister wird es in der alten Form nicht mehr geben, der schlimmstenfalls als verdientes Schlachtross seiner Partei, völlig fachfremd, nur um ihm zu einer ehrenvollen Ministerpension zu verhelfen, in dieses Amt gehoben wird.
Die Wirtschaftsordnung und die zu ihrem Vollzug nötigen Gesetzte und Bestimmungen, werden von der Wirtschaft selbst geschaffen werden und ihre Produktivität nicht wie der fachfremde, staatliche Büro-kratismus behindern, sondern fördern.
Das wirtschaftliche Gebiet im konsequent dreigliedrigen Gemeinwesen ist frei von politischen Influenzen.
Seine Erträgnisse gehören ihm, soweit die Selbstorganisation, Verwaltung und Fortentwicklung dies ver-langen, um die (Welt-) Bevölkerung zu versorgen.
Sie werden abgeschöpft, demokratisch abgewogen und beschlossen, um Bildungs – und sozialen Erforder-nissen zuzufließen, soweit sie die beschriebenen, nennenswerten Größenordnungen und den Eigenbedarf, einer sich selbst ausgleichend (nach Mangel und Überschuss-Branchen) regulierenden Wirtschaft, über-steigen.
Davon abgesehen existieren (wie teilweise bisher auch schon) die jeweiligen drei Haushaltsansätze für den laufenden Betrieb der drei Verwaltungen, die jetzt aber über Verbraussteuern finanziert sind und komplett selbst verwaltet. Wesentliche und neue Elemente einer künftigen Selbstverwaltung sind Einrichtungen, die zum Ziel haben, die Wünsche der Verbraucher, des Handels und der Produktion zu erheben, zu bündeln und in eigenständigen Gremien zusammenzuführen. In diesen Gremien findet dann der offene, auf Transparenz und Zusammenarbeit gerichtete Interessenausgleich der am wirtschaftlichen Prozess Beteiligten statt. Resultat der gemeinsamen Beratungen und Verhandlungen sind für alle Seiten Sicherheit und Verbind-lichkeit schaffende Verträge. Der selbstbewusste Verbraucher wird seine Bedürfnisse nach Waren und deren Preisen artikulieren; er wird aber auch die Möglichkeiten, Nöte und Zwänge der Hersteller und des Handels zur Kenntnis nehmen müssen und alle drei Parteien werden den größtmöglichen gemeinsamen Nenner finden müssen – aber auch können. Ökologische Gesichtspunkte, Nachhaltigkeit und Reparatur – und Entsorgungs-freundlichkeit, Gewährleistungspflichten und ein reibungsloser Kundendienst werden genauso thematisiert und bis hin zur Preisfindung diskutiert, wie Fragen der Mode und des neuesten Schreis, der zu gemeinsam geformten Innovationen führen wird. Es ist klar, dass diese Art von Hervorbringung von Waren und Dienstleistungen ungleich weniger Reglement von Außen benötigen wird, da durch die verbindliche Kompromissfindung aller beteiligten Parteien schon sehr viel Eigenverantwortlichkeit geboren werden wird. Hergestellt wird das, wofür sich das stärkste Engagement geltend machen wird. Das bloße Produzieren um Geld zu verdienen, schlimmstenfalls durch Übervorteilung anderer lediglich reich werden zu wollen, wird aussterben. Statt eigennütziger Weg-Werf-Produktion werden verbraucher- und umweltgerechte Produkte wieder zu langjähriger Kundentreue führen. Das Teilhaben und Teilnehmen an den Schicksalen des Handels und der Hersteller, die größere menschliche Nähe durch gemeinsame Kompromissfindung, wird Kunden dazu befähigen in gewachsener gegenseitiger Achtung und Verantwortung auch Hoch-Preiszeiten durch-zustehen und billigerer (verbliebener) Konkurrenz von außen, zu trotzen. Es motivieren Informationen über negative wie positive Herstellungs- und Arbeitsbedingungen gewisser Produkte ja heute schon beträchtliche Kaufentscheidungen. „Fair-Trade“-Waren, Umweltsiegel- und Bio-Produkte etc. finden ihre Kunden. Zudem erfahren wir gerade in der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise, dass es für jeden von uns, mit seiner Kaufentscheidung auch um (s)einen Arbeitsplatz geht, der hierzulande sich halten kann oder nicht. Regionale Wirtschaftskreisläufe und Regionalwährungen, die sie explizit fördern, werden zukünftig an Bedeutung gewinnen. Die üblen Gammel-Fleischskandale oder BSE haben uns das Fürchten vor anonymer, nicht mehr nachvollziehbarer Produktion gelehrt und die Wichtigkeit von auf Transparenz beruhendem Vertrauen zwischen Hersteller, Lieferanten und Kunden unterstrichen. Auch in Zeiten der Globalisierung, wo ein simpler Joghurt bis zu 5000 Kilometer Transportwege zusammenbringt, bis er auf dem Esstisch landet, wird es so möglich werden, wieder zurück auf den Teppich der Vernunft zu kommen.
Die dienende Wirtschaft hat die demokratisch beschlossenen Rahmenbedingungen (z. B. Wochenarbeitszeit, den zu erwirtschaftenden „BAT der Lebensbedarfe“, soziale, gesundheitliche und Umwelt-Standards...) genauso wie die individuellen geistigen Ausrichtungen und Fähigkeiten, die durch das unabhängige Erziehungs- und Ausbildungswesen in jeder neuen Generation erwachsen, als Gegebenheiten hinzunehmen. Ihre Aufgabe ist es, sich so zu organisieren, dass sie unter den Gegebenheiten ihr Ziel erreicht : alle zu versorgen. Scheitert sie, sind die Gegebenheiten politisch-rechtlich neu auszutarieren. Eine Kuh, die zu wenig Milch gibt, muss man besser füttern – oder man begnügt sich mit weniger Milch.
Soll Neues geschaffen werden, muss (neues Start-)Kapital und unternehmerische Befähigung zusammen geführt werden. Dieser Aufgabe kommt derart zentrale Bedeutung zu, dass nur die fähigsten Köpfe sie wahrnehmen sollten. Das frühere – selbtsüchtig und gewinnstrebig veranlagte, aber nicht weiter nach Sinn und Zweck im Sinne der dienenden Aufgabe fragende – Bankensystem, kann für diese allerwichtigste Auf-gabe nicht weiter in Betracht kommen.
WER befähigt ist, ein neues Projekt zu initiieren und erfolgreich durchzuführen, vermag die Wirtschaft selbst am besten zu beurteilen.
Aus der Wirtschaft heraus muss also eine steuernde und lenkende Institution geschaffen werden – ein Art „Innovations-Rat“, dem freie Kapitalsummen zugestiftet, überlassen oder zur Vermittlung übertragen werden. Dieser Innovations-Rat wählt die geeigneten und aussichtsreichen Personen und Unternehmungen aus und versieht sie mit dem nötigen Investitionskapital, um die als zukunftsweisend und für notwendig befundene Weiterentwicklung der Wirtschaft gezielt und überlegt zu betreiben. Damit geschieht das, was bisher blind dem Markt überlassen wurde, mit Augenmaß, Vernunft und Kompetenz.
Die Arbeit des Innovatios-Rates ist idealerweise unentgeltlich und uneigennützig. Er müsste aus Mitteln der Wirtschaft selbst finanziert werden und in jeder Region vorhanden sein, nach Sparten und Branchen geg-liedert und in Dachverbänden national und baldmöglichst auch international zusammenlaufend.
Dafür würde der ganze bisherige Apparat der Wirtschaftsministerien auf Landes – Bundes- und Europaebene
eingeschmolzen und abgeschaft. Der betroffene Teil des bisherigen Banken-UN-wesens, würde unter diesen Gesichtspunkten ausgekocht und bis zur geforderten Selbstlosigkeit destilliert und dann in den Innovations-Rat integriert; also : Privat- „Eigentum verpflichtet“ - zum Wohl des ganzen Gemeinwesens.
(Denkbar wären anteilige Prozentsätze zur Betriebskostendeckung des Innovations-Rates, wie S. 36 dargestellt.)
Neben dem Lenken und Organisieren des stetigen Innovations-Prozesses der Wirtschaft würde diese Institution auch den beschriebenen Rendite-Abfluss ans Erziehungs- und Bildungswesen durchführen, (vgl. S. 36).
Hat sich unter den Menschen, die in einem freien und auf die Gründung des Ich's ausgerichteten Erziehungs- und Ausbildungswesen groß geworden sind, ein freieres und tieferes Bewusstsein ausgebildet von den sozialen Zusammenhängen und vitalen Notwendigkeiten eines Gemeinwesens, wird der Tag kommen, dass auf die reifen Iche vertraut werden darf, die diesen („Schenkungs“)-Mechanismus“ des Renditeabflusses ersetzen durch ihre FREIE EINSICHTIGE TAT. (Geschätzt : nach 50 Jahren Reform)
Ist dann aus der Zusammenführung einer befähigten Unternehmerpersönlichkeit und des nötigen Investit-tionskapitals, eine wirtschaftlich erfolgreiche Umsetzung einer Idee erwachsen, die binnen 20 oder mehr Jahren ein beträchtliches Vermögen erwirtschaftet hat – werden die reifen Iche aus Unternehmensleitung und Belegschaft wissen und empfinden, dass daraus wieder nenneswerte Beträge an das Erziehungs-und Aus-bildungswesen und / oder in das kulturelle und soziale Leben zurückfließen müssen..
Diesen gereiften Ichen steht dann auch zu, ein Urteil zu haben und selbst darüber zu verfügen, welche soziale oder kulturelle Einrichtung, welche(n) konkrete(n) Kindergarten, Schule oder Universität sie beschenken wollen. Damit werden dann aus freiem Entschluss und sicher gar nicht so selten aus gefühlter Dankbarkeit und Anerkennung, geschätzte Einrichtungen gut bis hervorragend bedacht werden, weniger geschätzte hingegen deutlichen Grund zum Nachdenken haben, wieso das so ist - - - . Das wiederum kann nicht schaden und wird das pädagogisch-menschliche und sozial-kulturelle Engagement wach halten – so wie es ja auch sein soll !
Das Ersetzen des Mechanismus durch freie Ich-Tätigkeit setzt allerdings enorme Fortschritte der moralisch-seelisch-geistigen Reife der Teilnehmer voraus - es bleibt aber erklärtes Ziel !
Damit würde auf lange Sicht das anonyme Steuer-Finanzieren ersetzt durch menschlich gelenkte Schenkungsströme bewussten moralischen Handelns.
XII. Kernproblem Nr. 2 – Billiger
Noch ein Wort zum Kernproblem Nr. 2 – Billiger – koste es was es wolle !
Für alle die es sehen wollen, ist bereits klar, dass auch das BILLIGER ein Ende hat – wie alles auf der Erde.
David Bosshart vom Gottlieb- Duttweiler- Institut für Wirtschaft und Gesellschaft, einem führenden „Think Tank“ Europas formulierte diese Erkenntnis 2004 in seinem Buch „Billig – wie die Lust am Discount Wirtschaft und Gesellschaft verändert“ (Red-line Wirtschaft) :
„Die Steigerungslogik ist eine BLADE RUNNER-LOGIK. Denn mit ihr fährt man gesellschaftlich und volkswirtschaftlich eine HIGH-RISK-STRATEGIE. Wir lernen, dass SCHNELLER, BESSER, BILLIGER
immer höhere Nebenfolgen generiert, die letztendlich nicht mehr kontrollierbar sind. Es gelingt nicht, alle
drei Elemente – schneller, besser, billiger – zu integrieren“ (S. 144 )
Als Beispiele solcher Nebenfolgen verweist er auf(den) BSE (-Skandal) und Ökokatastrophen.
„Wir müssen uns mit der Kombination von zwei Elementen begnügen :
schneller + besser = teurer
Besser + billiger = langsamer
schneller + billiger = schlechter
Das gilt für den Foodbereich – wo es vielleicht am offensichtlichsten ist – genauso, wie bei der Biotechnologie oder beim Fliegen „ (S. 147)
Bosshart bringt sprechende Beispiele und eine Menge von Zahlen, die in ihrer Aussage in dem angegebenen „Drei-Satz“ gipfeln. Im übrigen teilt er mit uns den kritischen Blick auf die skizzierte Falschgeld-Tendenz und spricht von einem 'durch menschliche Schwächen angetriebenen Papierwachstum, gepushter Finanz-märkte'; zitiert den Ausspruch Robert B. Reich's (The next American Frontier – 1983)
„Paper Entrepreneurrialism“, bei dem „reales Geld zu bloßer Spielware (wird), die Analog zur Kugel im Roulette, in die Umlaufbahn geschickt wird, um Gewinne zu realisieren „ (S. 165/66)
XIII. Globaler Ausblick
Um das bis hier her Dargestellte in Realität über zu führen, wird der übliche Weg einzuschlagen sein :
-
Die skizzierten Grundideen zu verbreiten und ihr Verständnis zu fördern, bis eine genügend große Zahl von Gleichgesinnten sich zur
-
Gründung einer neuen Partei zusammenschließen und Regierungsverantwortung anstreben.
Da diese Grundideen aber an sich nichts mit üblicher Parteipolitik zu tun haben, sondern allgemeine menschliche Lebensbedingungen und unabdingbare Notwendigkeiten sozialer Struktur jedweden globalen, nationalen oder regionalen Gemeinwesens darstellen, liegt ihre globale Gültigkeit bereits in der Natur derselben.
Es kann daher nicht befriedigen ihnen nur in einem Land oder Erdteil zum Durchbruch verhelfen zu wollen. Wer die Richtigkeit dieser Strukturen und Maßnahmen einzusehen vermag, wird wünschen, hoffen und sich nach Kräften dafür einsetzen, dass sie GLOBAL zur Umsetzung gelangen. Diese Grundideen wollen als Struktur und Spielregeln für eine zum globalen Dorf zusammenwachsende Menschheit Gültigkeit erlangen.
Ihre Strahlkraft können sie bereits in Regionen unter Beweis stellen.
Die mittlerweile wieder himmelschreiende soziale Ungerechtigkeit ist noch national bewältigbar.
Unser ausuferndes Geldwesen aber ist nur noch auf Europäischer Ebene zähmbar und verlangt eindeutig nach globalen Regelungen, da dass Zusammenwachsen zur endgültigen Weltwirtschaft entsprechende, riesige internationale Geldströme nach sich gezogen hat und zieht. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis findige Köpfe zur Vereinfachung der Weltwirtschaft nach einer gemeinsamen Welt-Währung rufen werden. Ähnlich wie der Euro zunächst als virtuelle Umrechnungseinheit eingeschlichen wurde, könnte auch der
„Unit“
(United International Transfermoney) seinen Anfang nehmen und schon in 30 Jahren Wirklichkeit sein.
Der z. Zt. schwächelnde Dollar mit allen nachteiligen Folgen ist bestens geeignet, derlei Gedanken wach zu rufen, weil das Wechselkursrisiko den Warenfluss einer Weltwirtschaft immer ungünstig beeinflussen wird. War dieses Problem bereits Veranlassung genug, die vielen Nationalwährungen Europas durch den Euro zu überwinden, spricht sein Erfolg dafür, dieses Prinzip der Einheitswährung – zunächst unter den führenden Industrienationen fort zu setzen – um es in absehbarer Zeit mit der Welt-Währung zu vollenden. Damit wäre aber auch weltweites Interesse an der Solidität dieser Währung begründet und ein Nachdenken über den Dollar und den Euro hinaus, dass wieder zum Wesen des Geldes an sich vordringt, wird hoffentlich in Gang kommen.
Unabhängig davon gilt aber jetzt schon auf einen Satz gebracht :
Eine globale Wirtschaft verlangt unweigerlich auch nach globalen Spielregeln !
Was wäre also folgerichtiger, als die neue, anzustrebende Partei von vornherein auch als globale Partei zu konzipieren und zu realisieren - als
„Eine-Welt-Partei“
Die „sozialistische Internationale“ war ein erster, richtig gefühlter Schritt in diese Richtung.
Die Initiative zur Dreigliederung des – internationalen – sozialen Organismus und zur Zähmung des inter-nationalen Geld – Un – Wesens ist ihre zwingend notwendige Weiterentwicklung, um auf die ungelöste soziale Frage endlich eine erlösende – globale – Antwort zu geben.
Die eine Menschheit, die in einer Weltwirtschaft zusammenarbeitet, muss auch politisch die eine Struktur eines allgemeinen, menschheitlichen sozialen Organismus hervorbringen, in dem weltweit das eine, für alle Menschen gleiche Menschen-Recht sich Geltung verschafft, die Würde des Menschen weltweit unantastbar macht und ihm seine geistige Freiheit garantiert, in einem sich regional aus differenzierenden, weltweiten, freien Geistesleben.
Was wir jetzt als UNO haben, verlangt danach, von der Interessensübermacht der alten Siegermächte des II. Weltkrieges befreit zu werden.
Die UNO sollte endlich das WELT-PARLAMENT werden, die ganzen Nationalarmeen zur weltweiten Blau-Helm-Truppe, die die Staaten- und Völkergemeinschaft im Sinne einer WELT-POLIZEI gegen Übergriffe und kriminelle Machenschaften Abirrender schützt.
Zusammen mit dem bereits existierenden WELT-GERICHTSHOF wären die DREI Elemente vorhanden, die das Zusammenleben der Völker und Staaten demokratisch gestalten und regeln :
die Welt-Legislative,
die Welt-Exekutive,
die Welt-Judikative.
Im Innern bleiben die Völker und Staaten für alles geistige, religiöse und moralische Leben zuständig und verfassen dieses frei und selbstbestimmt bis in die Regionen hinein.
Nach Außen unterliegen sie aber im Wirtschaftlichen den GLEICHEN GLOBALEN SPIELREGELN und was die grundlegenden Menschenrechte und das Verhalten untereinander angeht dem GLEICHEN VERHALTENS-KODEX – der von allen Staaten und Völkern gemeinschaftlich – gemäß des Einwohner-Proporz gewichtet – demokratisch im Welt-Parlament beschlossen wird.
Es ergibt sich somit der Ausblick auf eine weltweit anzustrebende, durchgängige dreigliedrige Struktur :
Welt-Parlament
„Uno“
Welt-Polizei
„Blau-Helme“
Welt-Gerichtshof
„Den Haag“
Welt-Wirtschaftsausschuss Welt-Politischer Ausschuss Welt-Sozialausschuss
Nationales Parlament
Nationaler Wirtschaftsausschuss Nationaler Politischer Ausschuss Nationaler Sozialausschuss
Regionales Parlament
Regionalversammlung
Regionaler Wirtschaftsausschuss Reg. Politischer Ausschuss Reg. Sozialausschuss
Dementsprechend wären auch die zukünftigen Verbrauchssteuern anteilsmäßig zu gliedern, z. B. :
Welt-Verbrauchssteueranteil : 1 % Uno- Beschluss
Nationaler -Verbrauchssteueranteil : 20 % Nationaler Beschluss
Regionaler -Verbrauchssteueranteil : 79 % Regionaler Beschluss
In – zugegebenermaßen noch sehr – ferner Zukunft würde GLOBAL ein Existenzminimum
demokratisch in der UNO beschlossen, dass jedem Menschen auf der Erde zusteht und es würden solange globale und nationale Transferleistungen in eine Region fließen, bis diese aus eigener Kraft im Stande ist, dieses Minimum selbst hervorzubringen.
Es läge im moralischen UND materiellen Interesse aller, schwache Regionen SO zu unterstützen, dass dieses Ziel baldmöglichst realisiert werden kann – denn je weniger Regionen global und national zu unterstützen sind, desto eher verbleiben die Früchte meiner Arbeit in meiner Region, müssen nicht mehr abfließen. Auch die Nachhaltigkeit der Hilfe zur Selbsthilfe ergäbe sich zwingend : trägt mein zur Verfügung gestelltes Know-How samt den abgegebenen technischen und finanziellen Mitteln nicht wirklich, wird die schlecht unterstützte Region nächstens wieder zu unterstützen sein – dann doch lieber gleich erfolgversprechend und grund solide !
Die überwundene Konkurrenz im Wirtschaftlichen, das verwirklichte brüderliche Zusammenarbeiten über die ganze Erde hinweg wird Aufgaben für alle Regionen finden – auch global gesehen, wird es damit keine Arbeitslosigkeit mehr geben !
Es wäre klar und demokratisch unabweisbar, dass derzeitige (über-) nationale „Späßle“, wie teure Weltraum – und Rüstungsprojekte etc. durch eine einfache Mehrheit hungernder Staaten in der UNO, aus den Etats der bislang Super-Reichen Staaten verschwinden würden und durch entsprechende, zu erbringende -TransFAIR-Quoten ersetzt würden.
Fühlbar ist es schon jetzt, dass genau das fällig ist, wenn auch noch viel Zeit vergehen wird, bis ein Präsident von Amerika, SEIN Verständnis von Freiheit und Demokratie, dass er der Welt bringen will, bis auf diese moralische Höhe gehoben haben wird.
Hat Novalis dies (im Ansatz) noch für Europa visionär erträumt, ist es an uns, dies weltweit herbei zu sehnen und herbei zu führen !
Die Politik, die sich dieses zum Ziel setzt, nenne ich :
DIE POLITIK DES ICH’S
- des gereiften Ich's.
Sicher ist Vieles von dem Vorgebrachten nicht geeignet 1:1 in absehbarer Zeit umgesetzt zu werden.
Es werden eine Reihe von Zwischenschritten dazu erforderlich sein.
Mit ihnen verhält es sich ähnlich, wie mit dem Polarstern :
Die notwendigen Zwischenschritte können gefunden werden, wenn DIE RICHTUNG erkannt ist, in der zu suchen ist.
XIV. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit im Licht der Vernunft
Wir sind am Ende unserer Überlegungen angelangt, die zum Ziel hatten, Strukturen, Einrichtungen, Maßnahmen und Instrumente zu beschreiben, die geeignet sind dem eingangs beschriebenen Gemein-Wesen ab zu gewöhnen, weiterhin gemein i. S. von niederträchtig, fies und mies zu sein.
Mit dem Dargelegten wären in der Tat Grundbedingungen geschaffen, die das Gröbste und Niederträchtigste im Zaum halten können.
Es ist noch immer nicht das Paradies auf Erden.
Aber das Gemein-Wesen hat mit diesen Grundgedanken das Licht der Vernunft erblickt.
Die Guillotinen der Französischen Revolution könnten endgültig aufhören zu tropfen und der von Karl Marx richtig erkannte Klassenkampf könnte übergehen in ein respektierendes Miteinander.
Die drei Schlagworte der Französischen Revolution haben den ihnen jeweils zukommenden Platz im Gemein-Wesen
gefunden :
FREIHEIT muss walten in allem geistigen Leben, ist lebensnotwendiges Fluidum, Wesensbedingung in einem Erziehungs- und Ausbildungswesen, in dem es dem reifen, eigenverantwortlichen ICH des Erziehenden gelingen soll und kann, in einer von ihm gestalteten und verwalteten, lebendigen Erziehungsgemeinschaft, den Funken für das WAHRE, SCHÖNE, GUTE überspringen zu lassen, auf das Ich des jungen, heranwachsenden Menschen.
GLEICHHEIT aller politisch mündigen Bürger ist die Voraussetzung der wahren Demokratie, die ihre Lebensverhältnisse selbst bestimmt, in dem sie über die Verwendung ALLER, dem Gemein- Wesen als Einkommen zur Verfügung stehenden Finanzmittel abstimmt – über die namhaften Gewinne des Wirtschaftslebens genauso, wie über die zur Erwirtschaftung eines auskömmlichen Volkseinkommens notwendige Zahl der Arbeitsstunden.
BRÜDERLICHKEIT muss den Charakter des Wirtschaftsleben prägen, dass die selbst - mörderische Konkurrenz und Selbstsucht, die Niederträchtigkeit, die zum Plündern des uns allen gemeinsam anvertrauten Planeten geführt hat, überwinden kann. Sie wird der natürliche Wunsch jedes im Wahren, Schönen und Guten gegründeten Ich's sein.
Die (Über-)Lebensbedingung dieses höherstehenden, fortentwickelten, dreigliedrigen Gemeinwesens hängt untrennbar mit seiner „BLUT-REINIGUNG“ - einer fortlaufenden „Dialyse“ seines Geld-Wesens zusammen. Ohne die beschriebene Zähmung des außer Rand und Band geratenen Geldwesens, in dem alles niederträchtige und Fiese seinen Angriffspunkt finden kann, werden wir nie unser Menschliches über das Tierische in uns erheben.
Es war vor gut 100 Jahren Rudolf Steiner's Absicht, der Menschheit diese Grundgedanken einer Dreigliederung des Sozialen Organismus und die Gründzüge des Geldwesens ins Bewusstsein zu heben.
Die Zeit war nicht reif und ist stattdessen in den apokalyptischen Abgründen des I. und II. Weltkrieges versunken.
Mit einem Wort von Victor Hugo , einem Zeitzeugen der Französischen Revolution von 1798 möchte ich diesen Versuch abschließen, Sie Steiners Grundgedanken – hoffentlich - näher gebracht zu haben :
Nichts ist stärker als eine Idee deren Zeit gekommen ist .
Ich verbleibe
mit den besten Wünschen für eine, neue, sicher lebhafte, politische Diskussion.
Karl-Heinz Falkenburger, 9.06.09
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